Kalmar Automotive stellt den 9X9 vor. Der Supersportwagen nimmt nicht nur optisch Tuchfühlung zum legendären Porsche 959 auf.

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Restomods, Backdate-Umbauten oder wie auch immer geartete Neuauflagen betagter Porsche-Modelle mit modernisierter Technik beschränken sich meist auf den 911. Auch Kalmar Automotive hat sich bisher vornehmlich um den schwäbischen Klassiker gekümmert und ihn dabei gerne auch mal in Sachen Geländegängigkeit optimiert. Nun wagen die Dänen ein nochmals ambitionierteres Projekt: Eine Neuauflage des Porsche 959 – also jenes Porsche-Supersportwagens, der in den Achtzigerjahren an der Spitze seiner Zunft stand. Der Kalmar 9X9 debütiert aktuell bei der Sportwagen-Show "The Quail, a Motorsports Gathering" im Rahmen der Monterey Car Week.

Video: Im Video: Porsche 959 Komfort (1987)

Design

Welches Auto als Inspirationsquelle für den in einem Drei-Jahres-Zeitraum entwickelten Kalmar 9X9 diente, ist auf den ersten Blick zu erkennen. Er reproduziert die leicht gedrungene Form des Porsche 959, die klar an den Elfer erinnert, aber mit breiteren Kotflügeln klarmacht, dass hier viel mehr Power im Spiel ist. Bei der Kalmar-Version erwächst ebenfalls der Heckflügel aus den breiten hinteren Backen und krönt dort ein Hinterteil, das im Souterrain einen mächtigen Diffusor präsentiert. Darüber ordnen sich die beiden Endrohre der Abgasanlage an, während eine Etage höher die Heckleuchten sitzen. Mit einem durchgehenden Leuchtenband interpretiert Kalmar jenes des originalen 959 neu.

Vorn präsentiert sich die Neuauflage offenherzig mit entsprechenden Lufteinlässen in der Schürze und Luftauslässen in der Fronthaube sowie auf den vorderen Kotflügeln. Der Frontsplitter macht zentral einen Bogen nach oben und streckt sich auch seitlich in die Höhe. Zwischen den Kotflügeln verjüngt sich die Karosserie um einige Zentimeter, damit aus den vorderen Pendants heiße Luft entweichen und in die hinteren kalte Luft eingeführt werden kann. Die Schwellerleisten greifen mit ihren Erhöhungen vorn und hinten die Optik der Schürzen auf.

Drei Modellversionen

Kalmar wird drei Versionen seines 9X9 auflegen, deren Karosserie jeweils aus Carbon gefertigt ist und weniger als 100 Kilogramm wiegt. Neben dem Basismodell legen die Dänen eine Sportvariante und einen Leichtbau-Ableger auf, der auch genauso heißt. Bereits im Normalzustand soll die Porsche-959-Hommage in der Spitze 1.450 Kilogramm Abtrieb liefern. Simulationen sagen für den 9X9 eine Nordschleifenzeit von unter sieben Minuten voraus.

Die Antriebe

Als Antrieb dient beim Standard-9X9 ein Sechszylinder-Boxer mit 3,8 Litern Hubraum und Turboaufladung, der 930 PS leistet. Er verfügt über eine optimierte Ansaugung, ein besonders starkes Kühlsystem und aktive Motorlager. An das Triebwerk schließen sich ein Doppelkupplungsgetriebe und eine Abgasanlage aus dem Werkstoff Inconel an. Angetrieben werden alle vier Räder, wobei das Allradsystem aktiv ausgelegt ist und permanent auf den jeweiligen Fahrzustand reagiert.

Ungewöhnlich: Der Kalmar 9X9 Sport ist der schwächste Vertreter des Trios. Sein Dreiliter-Turboboxer liefert "nur" 650 PS, die variabel auf alle vier Räder verteilt werden. Unter anderem das manuelle Siebengang-Getriebe soll dafür sorgen, dass der Fahrer oder die Fahrerin stärker ins 9X9-Vergnügen eingebunden ist. Noch extremer ist der 9X9 Leichtbau konzipiert. Der Antriebsstrang besteht hier aus einem Vierliter-Saugmotor, dessen Leistung vorerst geheim bleibt, und einem Sechsgang-Schaltgetriebe, das die Power Richtung Hinterräder schickt. Komfortable Ausstattungsdetails fallen hier flach. Dafür fällt auch das Leergewicht, und zwar auf 1.250 Kilogramm.

Fahrdynamik

Kalmar integriert obendrein eine Hinterradlenkung und ein aktives Fahrwerk. Die Doppelquerlenker-Vorderradaufhängung stammt vom italienischen Spezialisten Danisi Engineering, die adaptiven Dämpfer liefert Tractive zu. Beim 9X9 Sport zeigt sich das Fahrwerks-Layout versportlicht. Die klassisch in Sternform gestalteten Magnesium-Felgen tragen haftstarke Sportreifen aus dem Hause Michelin. Die Bremse von Carbo-Brake arbeitet mit Titansätteln aus dem 3D-Drucker und Keramikscheiben. Sie verfügt über ABS, während mit Traktionskontrolle und Stabilitäts-Management weitere moderne Fahrhilfen an Bord sind.

Innenraum

Im Innenraum des Kalmar 9X9 kombiniert der Hersteller einen analogen Drehzahlmesser mit weiteren LCD-Instrumenten. Ein Radio oder Navigationssystem gibt es nicht; stattdessen lassen sich per Bluetooth Smartphones integrieren, die diese Aufgaben ebenfalls übernehmen können. Die beiden Sportsitze werden speziell an die Körper der jeweiligen Kundschaft angepasst. Der ins Chassis integrierte Überrollkäfig ist weitgehend unsichtbar.

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Marktstart und Preise

Kalmar Automotive betont, dass es sich bei jedem 9X9 um ein nach direkten Kundenvorgaben konzipiertes Einzelstück handelt. Das Unternehmen präsentiert sein neuestes Werk unter der kalifornischen Sonne als verkaufsfertiges Fahrzeug und nicht als Konzeptstudie. Um das zu untermauern, wird das in Kalifornien gezeigte Auto direkt im Anschluss an einen Kunden übergeben. Preise nennen die Dänen nicht; Bestellungen nehmen sie aber natürlich gerne entgegen. Eine vollständige Homologation für die EU soll bald erfolgen.  © auto motor und sport

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