Jaguar-Chef Rawdon Glover spricht mit uns über den viel diskutierten Neustart der Marke. Retro-Modelle hält er für den falschen Weg – die DNA von Jaguar sehe anders aus.
Salopp gefragt: "Wie läuft`s mit dem Neustart?" Knapp geantwortet: "Wirklich gut." Wir treffen Jaguar-Chef Rawdon Glover am Rande einer Vorab-Präsentation des neuen Concept Cars Type 00 am Hauptstandort in Gaydon, UK. Man sei stolz darauf, der Öffentlichkeit endlich das Ergebnis monatelanger Arbeit präsentieren zu können.
Wir fragen uns natürlich, warum sich Jaguar im Zuge der Marken-Neuerfindung dazu entschieden hat, keine offensichtliche Reminiszenz an die eigenen ikonischen Modelle zu wagen. Mit dem Umschwung auf rein elektrische Autos müsse man eben einen anderen Weg gehen, erfahren wir daraufhin.
Dramatische Proportionen
"Elektroautos erzeugen bislang nicht die gleiche Emotion oder das Verlangen, wie es ein eindrucksvoller Verbrenner zu tun vermag. Tatsache ist, dass viele Elektroautos ziemlich ähnlich aussehen. Sie haben schmale Räder, sind aerodynamisch optimiert, bauen recht hoch wegen der Batterien und haben kurze Fronthauben", stellt Glover fest. "Wir gehen einen anderen Weg. Wir bringen ein Auto mit dramatischen Proportionen auf den Markt. Riesige Haube, sehr tief und enorme Räder. Das verschafft unserem E-Auto eine Präsenz auf der Straße. In der Frühphase hat uns ein Teilnehmer einer Fokus-Gruppe gesagt 'Wer auch immer da am Steuer sitzt, sollte ein Cape tragen'. Das trifft es."
Wir wollen allerdings nicht unterschlagen, dass es auch andere Hersteller im gehobenen Segment gibt, die bereits eindrucksvolle Elektroautos anbieten. Durch was genau will Jaguar da denn hervorstechen?
Wir gehen unseren eigenen Weg
"Nun, alle OEMs haben ihre eigenen Strategien und das respektiere ich. Aber unser Gründer Sir William Lyons hat schon sehr richtig gesagt, dass ein Jaguar nur dann gut ist, wenn er nichts kopiert. Und selbst wenn der Trend scheinbar klar in eine Richtung weist, kannst du das Gefühl haben, dass dir ein anderer Weg beschieden ist. Entscheidest du dich dann, diesen Weg zu gehen, dann musst du es im Brustton der Überzeugung tun – und das ist, was wir machen."
Das komplette Interview sehen Sie im Video oben im Artikel. © auto motor und sport
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