In Deutschland gibt es rund 20 bis 25 Millionen Verkehrsschilder, die den Straßenverkehr regeln und Wegweiser enthalten. Doch eines ist besonderes selten.

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Die Straßenverkehrsordnung (StVO) umfasst derzeit über 650 verschiedene Verkehrszeichen, die in Kategorien wie Vorschrift-, Warn- und Richtzeichen unterteilt sind. Wenn man alle Varianten und Zusatzzeichen berücksichtigt, steigt die Zahl auf etwa 1.000 unterschiedliche Schildertypen.

Das sogenannte Landmarkenschild existiert exakt 13-mal, gilt aber nicht als offizielles Verkehrsschild im Sinne der Straßenverkehrsordnung. Es hat für menschliche Fahrer keinerlei Bedeutung und kann daher ignoriert werden. Es ist ausschließlich auf der Autobahn A9 zwischen Pfaffenhofen und dem Kreuz Holledau zu finden.

Die Bedeutung des Landmarkenschilds

Anders als klassische Verkehrsschilder, die den Straßenverkehr regeln, richtet sich das Landmarkenschild nicht an Autofahrer. Stattdessen dient es autonomen Fahrzeugen zur Orientierung. Die schwarz-weißen, 70 Zentimeter großen Schilder enthalten spezielle Markierungen, die von Sensoren autonomer Fahrzeuge erkannt werden. Dadurch können diese ihre Position mit hoher Genauigkeit bestimmen.

Seit 2016 ist die A9 zwischen München und Ingolstadt als "Digitales Testfeld Autobahn" (DTA) ausgewiesen. Hier werden Technologien für autonomes Fahren und moderne Assistenzsysteme erprobt. Die Landmarkenschilder wurden eigens für diesen Zweck aufgestellt und sind ein wichtiger Bestandteil der digitalen Infrastruktur. Neben den Schildern wurden auch Reflektoren für Laser- und Radarsensoren an den Leitpfosten angebracht, um die Navigation autonomer Fahrzeuge weiter zu verbessern.

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Zukunft der Verkehrsschilder für autonome Fahrzeuge

Das Landmarkenschild könnte ein Vorbote für eine neue Generation von Verkehrszeichen sein, die speziell auf autonome Fahrzeuge zugeschnitten sind. Das Bundesverkehrsministerium plant bereits weitere Maßnahmen zur Verbesserung der digitalen Infrastruktur, um autonomes Fahren in Deutschland weiter voranzutreiben. Zukünftig könnten spezielle Schilder und digitale Navigationshilfen auf weiteren Autobahnen und Straßen eingeführt werden.  © auto motor und sport