Sitzen die Deutschen an Heiligabend im Dunkeln? Ein Horrorszenario, das tatsächlich eintreten könnte. Europas Stromnetzbetreiber warnen vor Versorgungsengpässen in Deutschland. Doch die Netzbetreiber versichern, vorbereitet zu sein.

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Ausgerechnet an Weihnachten könnte in deutschen Haushalten das Licht ausgehen. In seinem Ausblick auf den Winter prognostiziert der Verband europäischer Netzbetreiber Entso-E eine schwierige Versorgungslage in Deutschland: "Aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre könnte der Zeitraum um Weihnachten mit einem großen Stromüberschuss im deutschen Netz kritisch werden."

Grund dafür ist eine hohe Stromeinspeisung aus Windenergie im Norden. Gleichzeitig wird ein sehr hoher Stromverbrauch im Süden erwartet. Doch die deutschen Leitungen reichen für den Stromtransport noch nicht aus. Außerdem fehlen Kraftwerke in Süddeutschland, um die Stabilität des Stromnetzes zu sichern.

Deshalb müssten die deutschen Netzbetreiber um die Aufrechterhaltung der Versorgung kämpfen und Notfallreserven mobilisieren. Ein weiteres Problem könnte anhaltend große Kälte und Windstille darstellen. In dem Fall müsste der Strom mit Gas erzeugt werden. Doch im Entso-E-Report wird daran gezweifelt, ob genügend Mengen Gas zur Verfügung stehen.

Netzbetreiber geben Entwarnung

Die deutschen Netzbetreiber bestätigen die Analyse, versichern aber, dass sie vorbereitet seien. "Beide Szenarien können zutreffen, aber wir haben das bei unseren Vorkehrungen für die Winterreserve berücksichtigt", sagt eine Sprecherin des Netzbetreibers Tennet in der "FAZ". In Abstimmung mit der Bundesnetzagentur wurden die Reservekapazitäten in Deutschland aufgestockt. Für alle besorgten Kunden gilt somit: Es muss wohl keiner an Weihnachten im Dunkeln sitzen. (geg)

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