Studie: Für diese Jobs suchen Unternehmen in Deutschland dringend Arbeitskräfte

Der von der Corona-Pandemie befeuerte Boom im Online-Handel hat den Bedarf an Mitarbeitern in der Lagerlogistik verstärkt. Nach einer Auswertung von rund 45 Millionen online geschalteten Stellenanzeigen der Jahre 2019 bis 2023 sind Mitarbeiter in dieser Jobsparte gerade bei den Arbeitgebern besonders begehrt.

In 162 von 401 Kreisen in Deutschland stehen diese Stellengesuche auf Platz 1 der Auswertung, die die Bertelsmann Stiftung heute in Gütersloh veröffentlicht hat.

Vor allem in Ballungsräumen und den größeren Städten sind aber Büro- und Sekretariatsfachkräfte am häufigsten gefragt. Zwar liegen sie nur in 101 Kreisen ganz vorne in der Statistik. Bundesweit aber gab es im Jahr 2022 mit 254.499 die meisten Stellenanzeigen mit diesem Profil.

Das größte Plus unter den gesuchten Arbeitnehmern kommt aus dem Gesundheitsbereich. Anzeigen für Psychiater und Psychotherapeuten sind im Ranking um 106 Plätze nach oben geklettert.

Auch Fachkräfte der Papier- und Verpackungstechnik werden immer mehr gesucht (plus 97 im Ranking).

Kinderbetreuer und Erzieher (plus 62) werden ebenfalls immer begehrter.

Fachärzte aus der Inneren Medizin verzeichneten auch ein starkes Plus (59).

Gesucht wird laut Studie auf allen Anforderungsniveaus. So sind außerhalb der Lagerwirtschaft im ersten Halbjahr 2023 Helferinnen und Helfer vor allem im Reinigungsgewerbe (Platz 5) gefragt.

Auch die Gastronomie sucht weiter stark nach Arbeitskräften. (Platz 15)

Auf den höheren Niveaus suchen die Arbeitgeber Meister, Techniker und Bachelor-Absolventen in der Unternehmensorganisation (Platz 4).

Auch Buchhalter und Fachkräfte im Marketing sind nach wie vor gefragt. (Platz 9)

Die zwei Berufe mit den größten Verlusten zwischen 2019 und 2022 sind Facharbeiter in der Mechatronik (76 Plätze im Ranking verloren) und Werkzeugtechniker (minus 54).

Auch Bankkaufleute werden immer seltener gesucht. (minus 43 im Ranking)

Für die Studie haben die Autoren rund 45 Millionen Stellenanzeigen für 1.210 Berufe aus den Jahren 2019 bis Juni 2023 ausgewertet. Dabei wurden Stellenanzeigen von Zeitarbeitsfirmen niedriger gewichtet. Grund: Das Ausschreibungsverhalten für offene Stellen in der Arbeitnehmerüberlassung entspricht nicht dem in der anderen Wirtschaft.

Für Arbeitnehmer kann es nützlich sein, den Markt im Auge zu haben. Wer in einem gefragten Beruf tätig ist, hat bei der nächsten Gehaltsverhandlung bessere Karten.