Am 1. Januar 2002 verschwand die D-Mark als offizielles Zahlungsmittel und der Euro kam. 17 Jahre später hat die Bundesbank alle Euro-Noten runderneuert: Jetzt sind die 100- und 200-Euroscheine dran - vor allem, um Geldfälschern das Leben zu erschweren.
Neue 100- und 200-Euro-Scheine sollen Geldfälschern das Handwerk erschweren. Seit Dienstag bringen Europas Währungshüter die beiden Banknoten mit neuen Sicherheitsmerkmalen unters Volk. Damit ist die zweite Generation der Euro-Scheine komplett.
500-Euro-Schein ist abgeschafft
Die überarbeiteten Fünfer, Zehner, Zwanziger und Fünfziger sind schon seit geraumer Zeit im Umlauf. Der 500-Euro-Schein wird seit Ende April nicht mehr herausgegeben.
"Die Hersteller von Geldautomaten oder Kassentresoren konnten die neuen Banknoten schon seit neun Monaten zu Testzwecken ausleihen, die technische Umstellung sollte daher reibungslos verlaufen", versicherte Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann.
Wer beim Geldabheben in den kommenden Tagen sofort auf die neuen Scheine hofft, könnte allerdings enttäuscht werden.
Drei Milliarden neuer 100- und 200-Euro-Scheine kommen in Umlauf
Die Einführung von 2,3 Milliarden überarbeiteten Hundertern und 700 Millionen Zweihundertern erfolgt schrittweise. Die alten Scheine werden nach und nach von den Notenbanken aus dem Verkehr gezogen. Die Euro-Banknoten der ersten Generation bleiben gültig.
Völlig neu beim Hunderter und Zweihunderter: Ein "Satelliten-Hologramm" auf der Vorderseite rechts oben. Dort bewegen sich beim Neigen kleine Euro-Symbole um die Wertzahl. Zusätzliche Euro-Symbole gibt es in der Smaragdzahl.
"Diese beiden Sicherheitsmerkmale machen Fälschungen der neuen 100- und 200-Euro-Banknoten noch schwieriger", erläuterte Beermann jüngst.
Beim Hunderter und Zweihunderter kommen zudem Sicherheitsmerkmale zum Einsatz, die bereits vom Zwanziger und Fünfziger bekannt sind: Sie haben ebenfalls ein "Porträtfenster".
Hält man den Schein gegen das Licht, wird das Fenster durchsichtig und man sieht ein Porträt der griechischen Mythengestalt Europa. Der als glänzende Zahl aufgedruckte Wert "100" beziehungsweise "200" auf der Vorderseite ändert die Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau, wenn man die Banknote neigt.
Nach Angaben der Deutschen Bundesbank entfielen im vergangenen Jahr sechs Prozent der Euro-Blüten in Deutschland auf den Hunderter und ein Prozent auf den Zweihunderter.
Die mit Abstand am häufigsten gefälschte Banknote war der Fünfziger. Allerdings sank die Zahl der 50-Euro-Blüten, nachdem die überarbeitete Version des orange-braunen Scheines 2017 ausgegeben worden war.
Die Motive bleiben bei den runderneuerten Scheinen erhalten. Bauwerke, die es in Wirklichkeit nicht gibt, stehen auch künftig für Europa.
Neue 100- und 200-Euro-Scheine: Anderes Format und kräftigere Farben
Die Grundfarben der Scheine ändern sich ebenfalls nicht. Der Hunderter ist nach wie vor Grün, der Zweihunderter behält seine Mischung aus Gelb und Braun. Die Farben sind etwas kräftiger als die der alten Banknoten.
Leicht geändert wurde das Format der Scheine: Hunderter und Zweihunderter der neuen Serie sind genauso hoch wie der 50-Euro-Schein. Die Breite der Banknoten wurde hingegen beibehalten. Somit gilt weiterhin: Je breiter der Geldschein, desto höher sein Nennwert.
Auch der 500-Euro-Schein, der nicht mehr ausgegeben wird, soll gesetzliches Zahlungsmittel bleiben und unbegrenzt umtauschbar sein. Mit der Abschaffung des lilafarbenen Scheins wollen die Währungshüter Terrorfinanzierung und Schwarzarbeit eindämmen. Ob die Rechnung aufgeht, ist allerdings umstritten. (dpa/hau)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.