Lange Zeit galt Gold als sicheres, werterhaltendes Anlageziel, bis der Preis im Jahr 2013 um satte 30 Prozent abstürzte und sich davon nicht mehr erholte. Viele Experten gehen bereits jetzt von einem weiteren Wertverlust in 2015 aus. Auf welche Rohstoffe lohnt es sich nun alternativ zu setzen?

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Das Gold hat seinen Glanz verloren und finanzstarke Anleger, die ihr Vermögen gegen die Inflation absichern wollen, haben dem Markt längst den Rücken gekehrt. Zu groß ist die Sorge, dass der Preis weiter fällt. Und der Markt an Alternativen ist groß.

Öl

Ja es stimmt, der Ölpreis ist momentan im Keller. Und genau deshalb ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, in entsprechende Aktien zu investieren. Denn die Erfahrung hat gelehrt: Nach einem starken Preisverfall können Ölpapiere auch stark steigen. Die Analysten von Ned Davis Research haben für den Zeitraum 1987 bis 2013 insgesamt 13 Phasen ausfindig gemacht, in denen der Ölpreis um mindestens 30 Prozent gefallen ist. Danach folgte regelmäßig eine Erholungsphase von sechs Monaten, in denen der Preis im Durchschnitt um 24 Prozent stieg.

Die beste Möglichkeit für einen Einstieg bietet übrigens der Kauf von Aktien von Firmen aus dem Energiesektor. Weil die Umsätze, Gewinne und Aktienkurse unter dem rückläufigen Ölpreis stark eingebrochen sind, steigt die Chance auf hohe Renditen. Denn erholt sich der Ölpreis erst einmal, werden diese Aktien auf der Kaufliste der Investoren ganz schnell wieder ganz oben stehen.

Wein

Angeline Jolie und Brad Pitt haben sich ein Weingut in Südfrankreich gegönnt, Schauspieler Gérard Depardieu besitzt gleich mehrere Weingüter und auch Madonna, Sting und Günther Jauch haben in den edlen Tropfen investiert. Wein liegt in Sachen Investitionsgüter derzeit ganz klar im Trend. Denn Experten wissen, dass sich allein der Weinkonsum der USA in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt hat. Und auch in China und Afrika schenken sich immer mehr Menschen ein Gläschen ein. Neben der Lagerung der Flaschen im hauseigenen Keller bietet sich der Kauf von Aktien der Luxusgetränkeproduzenten an.

Platin und Palladium

Palladium und Platin werden bereits als heimliche Stars in 2015 gehandelt. Platin ist das wertvollste Edelmetall der Welt und viel seltener und schwerer als Gold. Während in den Minen jedes Jahr rund 2.500 Tonnen Gold und etwa 20.000 Tonnen Silber gewonnen werden, sind es nur 200 Tonnen Platin. Trotzdem ist nicht nur die Seltenheit der Grund für den hohen Preis, sondern auch der komplizierte und langwierige Veredelungsprozess. Mit seinem hohen Eigenwert eignet sich Platin als physische Geldanlage und Reserve für Krisenzeiten.

Palladium gehört ebenfalls zu den wichtigsten Edelmetallen im Rohstoffmarkt und ist dennoch weitestgehend unbekannt. Das Metall ist zwar sehr selten, kommt aber dennoch häufiger als Gold und Platin vor. Als Ersatz ist es vor allem dann nachgefragt, wenn Platin knapp und besonders teuer wird. Schon 2014 sorgten Streiks in den Minen Südafrikas für ein klares Angebotsdefizit der beiden Metalle. Da nun auch noch die russische Wirtschaft, der zweite Hauptlieferant von Palladium, einen Nachschub möglicherweise nicht gewährleisten kann, ist ein Preisanstieg sehr wahrscheinlich.

Holz

Soll es doch lieber ein bisschen handfester sein? In Zeiten, in denen Nachhaltigkeit groß geschrieben wird, ist Holz als Rohstoff von großer Bedeutung und entwickelt sich stetig zum Renner auf dem Finanzmarkt. Denn ob in der Papierindustrie, bei der Herstellung von Möbeln oder durch die Verwendung als Heizmittel – Holz findet in vielen Bereichen seine Anwendung. Eine Anlage, die sich sehen, anfassen und verarbeiten lässt. Und: Im Gegensatz zu Getreide oder anderen Nahrungsgrundstoffen wird beim Holz keine Spekulation mit dem Hunger getrieben, sondern ein natürlicher und umweltfreundlicher Rohstoff gezüchtet und weiterverarbeitet. Anleger können entweder Forstland erwerben oder auf Fonds- und Rohstoff-Zertifikate setzen. Die Renditen können sich dabei durchaus sehen lassen.

Nickel

Auch Nickel könnte sich 2015 unter die erfolgreichen Rohstoffe einreihen. Analysten der Commerzbank haben bereits verlauten lassen, dass sie in 2015 erstmals wieder von einem Angebotsdefizit ausgehen, schließlich ginge die Produktion in vielen Ländern zurück, während die Nachfrage gleichzeitige steige. Nach Indonesien könnten die Philippinen ihre Nickelausfuhren einschränken. Aber vor allem die Stahlbranche braucht immer mehr von dem Rohstoff. Experten halten einen Preis von 18.000 Dollar je Tonne für Ende 2015 nicht für ausgeschlossen.

Wasser

Öko-Investitionen liegen ganz klar im Trend und dazu gehört – unter bestimmten Bedingungen – auch die Investition in Wasser, dessen Zugang für viele Millionen Menschen keine Selbstverständlichkeit ist. Nach Einschätzung des Schweizer Fondshauses "Pictet" wächst der Wasserdienstleistungsmarkt erheblich. Bereits heute umfasst er 500 Milliarden US-Dollar, die jährliche Wachstumsrate liegt bei sechs Prozent.

Investitionen in das "blaue Gold" sind entlang der gesamten Wertschöpfungskette über Aktienfonds oder Beteiligungsformen möglich. Neben Versorgern zählen dazu auch Unternehmen, die Wasser aufbereiten oder andere, die die Infrastruktur für Wasser- und Klärwerke bereitstellen. Aus ethischen Gesichtspunkten sollte allerdings nicht in Unternehmen investiert werden, die die lebensnotwendige Ressource zu überhöhten Preisen anbieten, sondern solche Unternehmen finanziell zu unterstützen, die Wasser verantwortungsvoll einsetzen, effizienter nutzen oder neue Technologien zur effizienteren Verwendung, Aufbereitung oder Reinigung von Wasser vorantreiben.

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