Der Sudan wird seit über anderthalb Jahren von einem brutalen Krieg erschüttert. Immer wieder gelangen Kinder ins Kreuzfeuer der Gefechte und werden dabei verletzt. So erging es auch der 8-jährigen Fatima.
Wer im Internet nach „Krieg“ sucht, wird mit Berichten aus aller Welt überschüttet. Nur ein Land fehlt oft in der Berichterstattung: der Sudan, wo derzeit ein grausamer Krieg tobt. Fünf Millionen Kinder mussten ihr Zuhause verlassen und 14 Millionen Kinder sind auf humanitäre Hilfe angewiesen – fast so viele Menschen leben in Bayern. Was wir dabei oft vergessen: Hinter jeder Zahl steht ein Kind. Ein Kind mit Familie und Träumen. Ein Kind, das gerade lesen gelernt hat oder von seiner Mutter in den Schlaf gewiegt wird. Heute möchte ich Ihnen die Geschichte eines dieser Kinder erzählen.
Fatimas Geschichte
Fatima saß mit ihrer Familie beim Tee, als ihr ein Schmerz in den Kopf fuhr. So stark, dass sie zu schreien begann und zu Boden fiel. Eine verirrte Kugel hatte sie getroffen. Samah, ihre Mutter, war außer sich vor Angst und rannte zu den Nachbarn, um Hilfe zu holen. Dort, wo sie leben, gibt es kaum funktionierende Krankenhäuser. Das Gesundheitssystem im Sudan ist kurz vor dem Zusammenbruch, es fehlt an Medikamenten und Personal.
Trauma für viele Kinder im Sudan
Samah gelang es, Fatima in ein von UNICEF unterstütztes Krankenhaus zu bringen, wo sie operiert wurde und sich nun erholt. Dr. Maria Faisal war bei der Operation dabei und begleitet Fatima jetzt auf dem Weg der Besserung. "Es bricht einem das Herz, wenn man sieht, wie ein 8-jähriges Kind, das eigentlich spielen und seine Kindheit im Kreise seiner Familie genießen sollte, stattdessen in Not zu uns kommt und vor Schmerzen weint", sagt Dr. Faisal. "Wir erleben jeden Tag ähnliche Fälle."
Das schreckliche Erlebnis lastet schwer auf Fatima. Sobald ihre Mutter den Raum verlässt, fängt sie an zu weinen und bekommt Panik. Tausende Kinder im Sudan haben Ähnliches erlebt.
Seit Beginn des Krieges unterstützt UNICEF die Gesundheits- und Ernährungsdiensten im Krankenhaus von Aljekaika, das etwa 90 Kilometer von Khartum entfernt liegt. Das Krankenhaus meldet einen starken Anstieg der Operationen - wöchentlich werden über 200 Schussverletzungen registriert, 25 Prozent davon sind Kinder.
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