Seit über fünf Jahren herrscht Krieg im Jemen. Das Leben der Kinder im Land wird mit jedem Tag Krieg gefährlicher: Vor allem Hunger und Krankheiten bedrohen die Kinder. Nun ist die sich ausbreitende Corona-Pandemie als weitere Gefahr hinzugekommen.
Die Zahl der COVID-19-Fälle im Jemen ist weiter gestiegen. Angesichts dieser Tendenz hat UNICEF die Corona-Hilfsmaßnahmen im Jemen verstärkt. Mit einer Informationskampagne wurden bereits 16 Millionen Menschen darüber aufgeklärt, wie sie sich vor dem Virus schützen können. Dafür nutzen freiwillige Helferinnen und Helfer Fernsehen, Radio und soziale Medien oder gehen von Haus zu Haus.
COVID-19-Ausbruch im Jemen: Hilfsgüter schützen
Die Organisation hat außerdem lebenswichtige Hilfsgüter ins Land eingeflogen: Hygienesets und Schutzartikel, wie Masken und Handschuhe, werden von Ärzten und anderen Gesundheitshelfern dringend gebraucht, damit sie die Bevölkerung weiterhin medizinisch betreuen können.
Die nächsten Hilfslieferungen sind in Vorbereitung, darin werden auch Corona-Test-Kits enthalten sein. Im Land ist in weiten Teilen die Gesundheitsversorgung schon lange zusammengebrochen. Nur noch wenige Krankenhäuser sind voll funktionsfähig. Die meisten Menschen sind zu arm, um sich medizinisch behandeln zu lassen.
Hungernde Kinder kämpfen um ihr Überleben
Rund zwei Millionen Kinder im Jemen leiden Hunger. Für 360.000 der Unter-5-Jährigen ist der Hunger sogar lebensbedrohlich: Sie sind so stark unterernährt, dass sie jeden Tag um ihr Überleben kämpfen.
Marc Lowcock, Nothilfe-Koordinator der Vereinten Nationen, warnt vor einer drohenden Hungersnot. Rund die Hälfte der Zivilbevölkerung, das sind etwa 16 Millionen Menschen, könnte bald davon betroffen sein.
Schon jetzt sterben jeden Tag Mädchen und Jungen an Hunger. Um dem entgegenzuwirken behandelt UNICEF die hungernden Kinder mit therapeutischer Spezialnahrung: Erdnusspaste oder Spezialmilch sind besonders nährstoff- und kalorienreich.
Eine weitere gesundheitliche Bedrohung für Kinder ist Cholera: Mehr als 110.000 Menschen sind allein im diesem Jahr an der Cholera oder an lebensgefährlichem Durchfall erkrankt (Stand: 29.4.2020). Cholera wird, wenn sie nicht behandelt wird, vor allem für jüngere Kinder schnell lebensbedrohlich.
Zwei Millionen Kinder gehen nicht zur Schule
Viele Schulen sind durch den Krieg zerstört worden, und andere werden als Unterkünfte für Flüchtlinge genutzt. Über zwei Millionen Kinder im ganzen Land können momentan nicht zur Schule gehen. Die meisten Lehrerinnen und Lehrer bekommen schon seit mehreren Jahren kein Gehalt mehr. Trotzdem unterrichten viele von ihnen mit großem persönlichen Engagement weiter.
Damit die Kinder im Jemen trotz schwierigster Bedingungen weiterhin lernen können, repariert UNICEF Schulen, schafft neue Lernräume für Kinder und bildet Lehrer aus.
Mit der Unterstützung von Partnern wie United Internet for UNICEF unterstützt UNICEF Kinder im Jemen.
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