Am 7. Oktober 2023 erschütterten die afghanischen Provinzen Herat, Badghis und Farah ein Beben der Stärke 6,3 und zahlreiche Nachbeben. Bereits am 11. Oktober ereignete sich ein weiteres Beben der Stärke 6,3 in der Nähe der Stadt Herat. Ganze Dörfer und Straßen wurden komplett verwüstet, das gesamte Ausmaß der Katastrophe erst nach und nach sichtbar. Mehr als 1.000 Menschen kamen ums Leben – über 90 Prozent sind Frauen und Kinder.

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Mehr als drei Monate nach den verheerenden Erdbeben in Afghanistan sind laut dem UN-Kinderhilfswerk UNICEF mehr als 96.000 Kinder auf Unterstützung angewiesen. Angesichts der großen Zerstörung in den Dörfern im Westen Afghanistans und des hartnäckigen Winters forderte UNICEF mehr Hilfe für Betroffene, wie aus einer Mitteilung vom Montag hervorgeht.

"Die Kinder versuchen immer noch, mit dem Verlust und dem Trauma fertig zu werden. Schulen und Gesundheitszentren, auf die die Kinder angewiesen sind, sind irreparabel beschädigt oder völlig zerstört", sagte Fran Equiza, Unicef-Vertreter in Afghanistan. "Kinder und Familien, die kein Zuhause haben, leben nachts unter lebensbedrohlichen Bedingungen, da sie keine Möglichkeit haben, ihre provisorischen Unterkünfte zu heizen."

Die Situation für Kinder und Familien in Afghanistan ist sehr angespannt. Das Land ist weitestgehend von der internationalen Gemeinschaft abgeschnitten. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt in Armut. Aktuell sind etwa 29,2 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe durch Hilfsorganisationen angewiesen. Davon sind 15,8 Millionen Kinder. Seit der Machtübernahme der Taliban ist die Zahl der Menschen, die ohne humanitäre Hilfe nicht überleben könnten, stetig gestiegen. Die Beben haben die Lage für viele Familien nochmals verschärft.  © dpa

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