Im Zeitalter von Kreditkarten und Online-Zahlungen mag eine Spardose altmodisch und überflüssig erscheinen. Aber Flughäfen in den USA beweisen, dass doch jeder Cent zählt.

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Im Jahr 2010 sammelte die für Sicherheit an Flughäfen zuständige US-Behörde TSA (Transportation Security Administration) die unglaubliche Summe von 409.085,56 US-Dollar in Münzen. Die umgerechnet knapp 319.000 Euro waren von Passagieren nach Sicherheitskontrollen zurückgelassen worden – sei es freiwillig oder aus Eile. Die Summe setzte sich aus 397.480,39 US-Dollar aus US-Münzen und 32.605,17 aus ausländischen Währungen zusammen, berichtet USA Today.

"Heutzutage tragen viele Menschen sowieso kein Kleingeld mehr bei sich", so David Stempler, Präsident der Air Travelers Association zu USA Today. "Es macht nur die Hosentaschen und Handtaschen schwer. In Innenstädten erlebe ich oft, dass Menschen ihr Kleingeld an Obdachlose geben, einfach nur, um es loszuwerden." Bei Reisen ins Ausland akzeptieren viele Wechselstuben Münzgeld überhaupt nicht und Stempler denkt, dass viele Reisende wohl keinen Sinn darin sehen, ausländische Münzen zu behalten.

Dennoch, betont TSA-Sprecher Greg Soule gegenüber USA Today, unternehme die TSA "jegliche Anstrengung, an ihren Sicherheitskontrollen, zurückgelassene Gegenstände wieder mit ihren Besitzer zu vereinen". Bleibt trotzdem Geld zurück, das nicht eingefordert wird, dann setzt das Unternehmen diese Summen für Betriebskosten ein.

In größeren Flughäfen kann sich das schnell rechnen. Laut TSA kam am Flughafen John F. Kennedy International 2010 mit 46.918,06 US-Dollar (ca. 36.600 Euro) das meiste Kleingeld zusammen. Platz zwei belegte der Flughafen Los Angeles International mit 19.110,83 US-Dollar (ca. 14.900 Euro), gefolgt von Hartsfield Atlanta International mit 16.523,83 US-Dollar (ca. 12.900 Euro), San Francisco International mit 15.908,02 US-Dollar (12.400 Euro) und Miami International mit 15.844,83 US-Dollar (ca. 12.350 Euro).

Einigen Politikern sind diese Summen zu hoch. Der republikanische Abgeordnete Jeff Miller stellte 2009 einen Gesetzentwurf vor, wonach die so gesammelten Summen an die United Service Organizations (USO) gespendet werden sollten. Das ist eine gemeinnützige Organisation, die auf 41 Flughäfen in den USA sogenannte Welcome Center für Angehörige des Militärs verwaltet, meldet msnb.com. Anfänglich erhielt der Gesetzentwurf keine große Zustimmung, Miller möchte ihn nun jedoch den zuständigen Gremien vorstellen. Wenn es Miller gelingt, das Gesetz durchzusetzen, dann können sich die USO in den nächsten Jahren auf jede Menge Kleingeld in ihren Sprachbüchsen freuen.

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