München (jfi) - Viele Fluggäste in Europa sorgen sich über zu intime Bilder in den so genannten "Nacktscannern" auf Flughäfen. In den USA, wo diese Körperscanner bereits im Einsatz sind, regt sich jetzt Widerstand. Eine Firma will ihre Kunden mit speziell designten Intimstickern vor lüsternen Blicken der Flughafenangestellten schützen.
Die Körperaufkleber erinnern an Sticker, die Stripperinnen in den USA tragen müssen, um Schambereich und Brustwarzen zu bedecken. Die Aufkleber sind aus Gummi hergestellt und sollen es neugierigem Personal von Flughäfen laut Herstellerangaben unmöglich machen, die intimen Bereiche von Fluggästen genauer zu betrachten. Die zwei Millimeter dicke Gummischicht soll die Strahlen der Nacktscanner zuverlässig fernhalten.
Doch auch modische Aspekte kommen dabei nicht zu kurz: Die von der Firma Flyingpasties.com exklusiv vertriebenen Körperaufkleber sind mit lustigen Sprüchen verziert. "Nur mein Mann sieht mich nackt" oder auch ein Peace-Zeichen verzieren die Sticker auf Wunsch des Käufers. Die Aufkleber werden sowohl für Frauen als auch für Männer angeboten, daneben ist eine Kombinations-Variante für das reisende Paar im Angebot.
Flyingpasties.com verspricht, mit ihren Produkten "ein Stück Privatsphäre" zurückzugeben. Gleichzeitig werde die notwendige Flugsicherheit nicht beeinträchtigt, denn Waffen oder andere gefährliche Gegenstände seien mit den Aufklebern nicht zu verstecken. Unabhängige Tests über die rger: Die neue Generation von Körperscannern, die bereits in diesem Sommer getestet werden, sollen den Intimbereich automatWirksamkeit der Intimsticker liegen bislang freilich noch nicht vor. Europäische Fluggäste müssen sich unter moralischen Aspekten ohnehin weniger Sorgen machen als US-Büisch verfremden.
Vor den möglicherweise gefährlichen Strahlen der "Nacktscanner" werden jedoch auch die Aufkleber nicht schützen können. Untersuchungen eines führenden US-Wissenschaftlers hatten ergeben, dass die radioaktive Strahlung 20-mal höher sei als bislang angenommen. Vor allem für Personen mit genetischen Mutationen seien die Körperscanner potenziell gefährlich. Die staatlichen Stellen hätten zudem Auswirkungen auf die Haut nicht berücksichtigt. Auch die Köpfe und Nacken von Kindern sollten nach Meinung von David Brenner, Leiter der radiologischen Forschung der Columbia University in New York, grundsätzlich nicht gescannt werden.
Die Behörden hatten jedoch auch nach dieser Veröffentlichung jedes mögliche Risiko für die Passagiere durch "Nacktscanner" weit von sich gewiesen. Jede Person können ohne Gefahr bis zu tausende Male im Jahr gescannt werden, erklärte etwa die britische Regierung. Reisenden wird daher wohl nichts anderes übrig bleiben, als an diesem möglicherweise gesundheitsgefährdenden Experiment teilzunehmen. Bleibt zu hoffen, dass sich die Ansicht der Behörden als richtig erweist.
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