Starlight aus den Niederlanden überrascht auf dem Caravan Salon 2024 mit zwei innovativen Caravan-Modellen: dem Aquila 360 und dem Cube 440. Diese Modelle kombinieren automotiv gefertigte Aufbauten aus Stahl und Aluminium mit modernster Bordtechnik und bieten sowohl Stabilität als auch Designflexibilität.
Beim Reisemobil haben Käuferinnen und Käufer die Wahl, zwischen dem Kastenwagen im automotiv gefertigten Vollblechkleid und Teil- und Vollintegrierten mit Sandwichaufbau. Beim Caravan gab es diese Option bisher nicht. Bis jetzt, denn in einer eher unscheinbaren Hallenecke des Caravan Salons 2024, hat die Firma Starlight aus den Niederlanden zwei Modelle aus der Kooperation mit der chinesischen Firma Lidu RV präsentiert: Mit dem kompakten Aufstelldachcaravan Aquila 360 und dem zweifarbig lackierten Cube 440, zeigt das Unternehmen die Möglichkeiten und Vorteile, die ein automotiv gefertigter Aufbau mitbringt.
Gefertigt aus Stahl und Aluminium
Caravan-Kenner könnten an dieser Stelle natürlich intervenieren und auf den Eriba Touring mit seinem Stahlkäfig oder den amerikanischen Airstream mit seiner genieteten Alu-Außenhaut verweisen, die ebenfalls ohne das klassische Sandwich auskommen. Beide Varianten ähneln in ihrem Aufbau aber nicht dem klassischen Automobilbau, bei dem aus unzähligen speziell verstärkten Einzelblechen, die beim Starlight aus Stahl und Aluminium bestehen, ein formvollendetes Ganzes ergeben.
Der Vorteil der aufwendigen Konstruktion liegt in erster Linie in seiner Stabilität, denn die Bleche können an den notwendigen und gewünschten Stellen verstärkt und nach Belieben geformt werden. Womit wir beim zweiten Vorteil wären: Das Design ist aktuell noch recht klassisch gehalten, Rundungen, Sicken oder andere Designelemente sind aber perspektivisch möglich. Besonders eindrücklich beweist dies ein anderes Caravan-Modell, von dem wir bisher allerdings nur Bilder gesehen haben. Es zitiert im Design des amerikanischen Militärjeeps Hummer H1.
Auch der Innenraum profitiert in puncto Gestaltungsspielraum, da die teils auf ABS-Formteilen und Aluminium basierende Möblierung durch den selbstragenden Aufbau keinerlei stützende Funktionen hat. Ganz so flexibel, wie etwa beim LMC MODO geht es dennoch nicht, da bereits bei der Rahmenkonstruktion die späteren Aussparungen und Befestigungspunkte verstärkt und berücksichtigt werden müssen. Den offensichtlichsten Vorteil der stabilen Außenhaut belegt die große Heckklappe, welche der kompakte Aquila 360 mitbringt. Damit erweitert sich der Innenraum des kompakten Caravans um eine regengeschützte "Terrasse" samt ausklappbarem Bodenmodul. Die kontrastreiche Farbgestaltung des Ausstellungsstücks polarisiert zwar aktuell mit viel orange, ist später aber sicherlich frei wählbar. Die Basis bildet klassische Caravan-Kost in Form eines Chassis samt Achse aus dem Hause Alko.
Bordtechnik
Bei der Bordtechnik trumpft schon das Kompaktmodell Aquila 360 mit unglaublichen Leistungswerten auf. 800 Ah Lithium-Batteriespeicher befeuern unter anderem einen 3000-Watt-Wechselrichter und werden von einem 360-Watt-Solarpanel nachgeladen. Bei dieser Leistung ist es nicht verwunderlich, dass das Aufstelldach, samt vollfarbig animiertem Sternenhimmel innen, von E-Motoren in die Höhe gehoben wird. Bei der Heizung geht der Aquila mit einer 2000-Watt Diesel-Warmluftheizung eigene Wege. Diesel ist auch der Brennstoff für den ausziehbaren 4,5-kw-Herd in der Außenküche. Wer lieber drinnen kocht, findet dafür einen Induktionskocher und ein Edelstahlwaschbecken für den anschließenden Abwasch. Dafür stehen wiederum 31 Liter Frisch- und 23 Liter Abwasserkapazität zur Verfügung. Ergänzt wird die Küchenausstattung noch von einem Becherhalter, der elektrisch beheizt oder gekühlt werden kann.
Multimedia, Luxus und Vernetzung
Gesteuert und überwacht wird die Bordtechnik über ein 13-Zoll-Touchpanel. Apropos Überwachen, von hier aus kann auch auf die sechs Kameras am Fahrzeug zugegriffen werden, die das Umfeld auf Wunsch im Blick behalten. Für die eigene Privatsphäre lassen sich zudem die Echtglasscheiben auf Knopfdruck blickdicht schalten. Musikalische Unterhaltung gibt es aus acht Lautsprechern der Marke Dynaudio, die in Kombination mit einem Subwoofer satt aufspielen. Gegen sommerliche Stauwärme helfen entweder zwei Ventilatoren im Aufstelldach oder eine Dometic-Staukastenklimaanlage mit 2700 Watt Kühlleistung.
Der Cube 440 wirkt mit seinem Zweifarb-Retrodesign samt beleuchteter Gürtellinie ein wenig wie eine Kreuzung aus LUME-Traveler und Eriba Touring. Innen profitiert das Raumgefühl und -angebot von den geraden Wänden ohne aerodynamisch eingezogenen Bug. Letzteren füllt dafür eine wagenbreite Dinette, die mit vier komfortabel ausgeformten und beheizbaren Leder-Sitzmöbeln, die bei der Sitzprobe vollends überzeugen, wozu sicher auch die neigungsverstellbaren Rückenlehnen beitragen. Auffällig aufwendig präsentiert sich das Lichtkonzept im Cube 440, vom Boden bis zur Decke gibt es die verschiedensten Lichtebenen, die sich alle am Zentralpanel steuern und dimmen lassen. Dimmen beziehungsweise blickdicht schalten lässt sich auch das große Bugfenster.
Die Wagenmitte füllen Kleiderschrank, Küche und ein kompaktes Bad. Auch hier gibt es innen nur einen Induktionskocher, wobei die Küchenarbeitsfläche in Schwarz glänzend optisch heraussticht. Ebenfalls ein Blickfang ist das seltene Fliesendesign an Wänden und Waschtisch im Bad gegenüber. Mit Dusche, Toilette, Waschbecken, Schiebefenster und Spiegelschrank ist die Ausstattung vollkommen ausreichend. Infos zu den Abmessungen haben wir nicht erhalten, weshalb wir das Bettenmaß des Heckfüllenden Doppelbettes nicht kennen. © Promobil
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