Die Neuseeländer haben in einem Referendum eine neue Flagge für ihr Land abgelehnt. In der schriftlichen Abstimmung votierten 56,6 Prozent gegen das neue Design mit einem Silberfarn, 43,2 Prozent dafür. Damit bleibt die alte Flagge mit dem britischen Union Jack in der Ecke erhalten.
Für die Erneuerer, allen voran Regierungschef John Key, sah es von vorherein nach der letzten Umfrage schlecht aus. 58 Prozent sprachen sich Mitte März dafür aus, das alte Design zu behalten. 35 Prozent waren für den Wechsel, sieben Prozent unentschieden. Allerdings hatte das Umfrageinstitut nur 750 Wähler befragt.
Niederlage für Regierungschef
Key wollte den Kolonialzopf abschneiden, wie er selbst sagt. Neuseeland war früher eine britische Kolonie. Das Land erlangte 1947 die volle Unabhängigkeit. Königin Elizabeth ist noch Staatsoberhaupt. Daran wollte Key im Vorfeld der Abstimmung auch nicht rütteln.
Dass die Labour-Opposition dies als Referendum über ihn nutzen könnte, sei kurzsichtig: "Dann würden sie in ein paar Monaten aufwachen und merken, was für einen schrecklichen Fehler sie gemacht haben", sagte er im Rundfunk. "Denn das Ergebnis macht für mich persönlich absolut keinen Unterschied."
Am lautesten hatten Militärangehörige gegen die Änderung protestiert. Zehntausende Neuseeländer seien unter der alten Flagge für ihr Land gefallen, argumentierten sie. Die aktuelle und jetzt bestätigte Flagge repräsentiere die Geschichte und Identität Neuseelands.
Auch Schauspieler Sam Neill ("Das Piano", "Jurassic Park") ist kein Fan des neuen Designs, wie er im Kurnachrichtendienst Twitter schrieb: "Ich bleibe bei der alten Flagge. Kein Strandhandtuch. Würde." © dpa
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