Nach 17 Jahren Bauzeit ist es so weit: Zwei Riesenröhren machen den Bahnverkehr durch die Alpen so schnell wie nie zuvor. Der Gotthard-Basistunnel wird als Meisterleistung gefeiert.

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Nach 3.000 weiteren geplanten Testfahrten soll der reguläre Fahrbetrieb des Gotthard-Basistunnels am 11. Dezember 2016 beginnen. Heute wird das gigantische Bauwerk aber schon feierlich eingeweiht. Der Gotthard-Basistunnel ist mit 57 Kilometern der längste Eisenbahntunnel der Welt. Einige Daten:

Streckenführung

Der Tunnel liegt zwischen Erstfeld im Kanton Uri und Bodio im Kanton Tessin. Die Rekord-Strecke von 57 Kilometern entspricht der Entfernung zwischen Duisburg und Köln. Die Streckenführung ist eben, ohne nennenswerte Steigungen oder enge Kurven.

Geschwindigkeiten

Personenzüge sollen im Gotthard-Basistunnel in der Regel mit 200 Stundenkilometern fahren, Güterzüge mit 100. Möglich sind Höchstgeschwindigkeiten bis 250 Stundenkilometer, für Güterzüge bis zu 160 Kilometer pro Stunde. Nach dem Endausbau ab 2020 verkürzt sich durch den Tunnel die Reisezeit zwischen Zürich und Lugano um 45 Minuten.

Wirtschaft und Umwelt

Statt 180 Güterzügen pro Tag - wie im alten Gotthard-Tunnel - können nach der Eröffnung des neuen Tunnels 260 Güterzüge täglich verkehren. Hinzu kommen 65 Personenzüge. Die ebene Strecke auf nur 530 Metern über dem Meeresspiegel macht längere Züge mit mehr Gewicht, weniger Loks und kürzere Fahrtzeiten möglich. Die Umwelt soll von dem Projekt ebenfalls profitieren: Weite Teile des Güterverkehrs durch die Alpen sollen künftig von der Straße auf die Schiene verlagert werden können.

Gigantisches Bauprojekt

2.400 Beschäftigte waren in Spitzenzeiten tätig, gearbeitet wurde rund um die Uhr in drei Schichten. Für die beiden einspurigen Hauptröhren sowie die Sicherheits-, Belüftungs- und Querstollen wurden 152 Kilometer lange Strecken aus dem Gestein gebrochen. Insgesamt holten die Baumaschinen 28,2 Millionen Tonnen Gestein aus dem Berg. Der Bau kostete - einschließlich der Nebentunnel (Lötschberg und Ceneri) sowie Gleis- und Bahntechnik - 23 Milliarden Franken oder umgerechnet 21,5 Milliarden Euro.

(ada mit Material der dpa)

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