Die Baureihe Camper steht für die Marke Dethleffs wie keine Zweite. Jetzt wurde sie, rechtzeitig zur Frühjahrsmesse CMT, vor allem innen grundlegend überarbeitet. Das fiel uns auf.

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Salbeigrün, schwarz, beige und grau sind des Campers neue Kleider. Um die für Dethleffs bedeutsamste Caravan-Baureihe fit für die neue Saison zu machen, wurden jedoch nicht nur die Farben neu angemischt, sondern auch Form und Beschläge des Mobiliars überarbeitet. Die Klappen der Dachstauschränke sind nicht mehr gerundet, sondern gerade. Auch schließen sie nicht mehr bündig mit der Möbelunterseite ab, sondern lassen einen dunkel akzentuierten Spalt frei, damit man sie greifen und öffnen kann.

Was auf den ersten Blick wirkt wie eine gestalterische Maßnahme, hat einen vermutlich profanen Hintergrund: Um die Preise des Vorgängers halten zu können, musste die Machart vereinfacht werden. Plane Klappen ohne Griffe sind günstiger als gebogene mit. Ebenfalls und aus dem wahrscheinlich selben Grund verschwunden sind die gerundeten Abschlussprofile an der Unterseite der Oberschränke, in denen Dethleffs bislang Kabel verlegt sowie Steckdosen, Lichtschalter und LED-Spots integriert hat. Stattdessen nehmen stromführende Schienen drehbare LED-Spots und USB-Würfel auf, die man dafür frei platzieren und herausnehmen kann. Entwarnung: Auf die Verarbeitung scheint die Versachlichung des Möbelbaus keinen negativen Einfluss zu haben. Die Spaltmaße stimmen, alles wirkt stabil und solide und vor allem nicht billig.

Viele Neuerungen in der Küche

Verschwunden sind nicht nur die Griffe an den Oberschränken, sondern auch die Drucktastenschlösser (Pushlocks) in den Fronten der Küchenmöbel und der Schranktüren. An ihre Stelle treten Hakenverschlüsse, die man intuitiv greift und drückt und die, so zumindest der erste Eindruck, einen guten Job machen, sprich Auszüge und Türen sicher geschlossen halten. Apropos Auszüge: Hier hat Dethleffs nichts geändert und solide Ware mit geschmeidigem Selbsteinzug bestellt. Auch der Apothekerauszug mit zwei Ebenen gehört nach wie vor zur Grundausstattung aller Camper-Küchen. Nur wird er jetzt von der größeren Schranktür gehalten statt separat verschlossen.

Spüle und Herd sind ebenfalls neu. Schick sind sie mit ihren Glasabdeckungen. Doch hebt man jene des Kochers an, kommen nur noch zwei statt drei Kochstellen zum Vorschein – die aber verfügen über Zünder und einen flachen, standsicheren Gussrost. Das Gerät kauft Dethleffs bei Can. Die Marke aus Italien gehört zum Zubehör-Giganten Airxcel, der wiederum Teil der amerikanischen Thor-Gruppe ist – so wie die Erwin Hymer Group und ihre traditionsreiche Tochter Dethleffs auch.

Beim Kühlschrank setzt Dethleffs weiterhin auf Absorbertechnik und Ware von Dometic. Wasserhähne, Duscharmaturen (falls vorhanden) und Schalter sind nun einheitlich mattschwarz, was gut zum neuen Look passt. Damit es nicht zu duster wird im Camper, sind im Baldachin des Panoramadachfensters vier Spots eingelassen.

Was ändert sich im Wohnbereich?

Die Mittelsitzgruppe hat nun hängende (Dethleffs nennt sie schwebend) Rückenpolster, die sehr pragmatisch mit drei Ösen respektive Löchern in der Sperrholzversteifung in drei nicht versenkten Schrauben befestigt sind. Der Sitzkomfort wird dadurch kaum beeinträchtigt, der Zugang zu den Sitztruhen schon. Und zwar positiv. Die Sitzflächen lassen sich nun samt aufliegenden Polstern leicht aufklappen. Sogar einen Aufsteller gibt es, der im Fotowagen, einem 530 FSK, aber nur an der hinteren Sitzbank montiert war und sich dort nicht ganz mühelos bedienen lässt. Aber: Zum Be- und Entladen vor und nach dem Urlaub leistet er gute Dienste.

Die Modellpflege geht aber über die genannten Punkte hinaus. Neuer Standard ist eine jetzt 65 Zentimeter breite Aufbautür mit zwei Schließzapfen aus Metall statt einer Kunststoffzunge. Sollte sich ein Fenster im Schwenkbereich der Tür befinden, ist dieses jetzt aufschiebbar, damit die Tür nicht ans offene (Ausstell-)Fenster klatscht. Mit der dezenten Umgestaltung des Bugs einhergeht ein neuer Gaskastendeckel, dessen Parallelogramm-Beschlag solider sein und besser verriegeln soll. Zudem sei der Flaschenkasten geräumiger geworden. Geblieben ist der solide Warzenblechboden.

Neues Außendesign

Von außen ist das neue Modell an einer neuen Beklebung zu erkennen. Fünf von zehn Grundrissen haben Kinder-Stockbetten, tragen deshalb ein "K" im Modellcode und den Beinamen Family. Zierstreifen und Schriftzüge prangen serienmäßig auf Hammerschlag-Alu. Das Styling-Paket mit Glattblech, 17-Zoll-Alufelgen und Kantenleisten samt Dachreling wird wie bisher 2.699 Euro kosten und je nach Aufbaulänge zwischen 43 und 50 Kilogramm wiegen. Wer einen silbernen Caravan bevorzugt, bezahlt für das Paket 3.299 Euro.

Apropos Kosten: Die Grundpreise hält Dethleffs wie gesagt stabil. Los geht es also mit 25.999 Euro für den 460 EL, das Ende der Fahnenstange ist beim 36.999 Euro teuren 730 FKR erreicht. Dazwischen tummeln sich Familienklassiker wie der gezeigte 530 FSK, die 2,50 Meter breiten Modelle 540 QMK, 550 ESK, 560 FMK und 730 FKR. Die Grundrisse wurden gegenüber der Vorgängergeneration dezent angepasst, um den breiteren Türausschnitt umzusetzen. An Paare richten sich 460 EL, 490 EST, 510 LE und 520 ELT.

Alternativ zur EPS-Dämmung wird der Camper für 1.099 Euro auch mit XPS isoliert. Rahmenfenster in den Seitenwänden kosten 1.099 Euro. Maximale Wintertauglichkeit verspricht das Winter-Komfortpaket Snow, das für 4.999 Euro neben der XPS-Dämmung auch eine Warmwaserheizung und eine elektrische Fußbodenerwärmung mitbringt. Günstiger ist das Winterkomfort-Paket mit Truma-Combi-Heizung (3.799 Euro), die es auch einzeln, jedoch inklusive Autark-Paket und 70-Liter-Frischwassertank für 1.999 Euro gibt.

Die Baureihe Dethleffs Camper

  • Grundpreis: 28.899 Euro
  • Grundrisse: 10
  • Gesamtlänge: 7,88 m
  • Gesamtbreite: 2,30 m
  • Zul. Gesamtmasse: 1.600–2.000 kg

Das fiel uns auf

(+) Breitere Eingangstür (65 mm) und geräumigerer Gaskasten.

(+) Schiebe- statt Aufstellfenster hinter der Tür – vermeidet Kollisionen.

(+) Leichterer Zugang zu Sitztruhen dank hängendem Rückenpolster und Aufsteller an (einer) Truhe.

(-) Etwas einfacherer Möbelbau.

(-) Zwei- statt Dreiflammkocher.

(-) Auf zehn Grundrisse reduzierte Auswahl.

(-) Weniger geschlossene Schränke und Spiegel im Waschbereich.

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Dethleffs Nomad

Eine ähnlich gelagerte Modellpflege hat auch der Nomad erfahren. Mit den identischen Grundrissen stellt er eine dezenter gestylte Alternative zum Camper dar. Der neue Nomad wird ebenfalls und unverändert ab 28.599 Euro kosten.  © Promobil

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