Ob Schotterpisten in Skandinavien oder Wüstenwege in Afrika – mit einem Allrad-Wohnmobil eröffnen sich völlig neue Reiseziele.

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Die Beliebtheit von allradgetriebenen Basisfahrzeugen für Wohnmobile wächst stetig, insbesondere bei Reisenden, die abseits befestigter Straßen unterwegs sein möchten. Viele Camper-Marken haben in den letzten Monaten 4x4-Campingbusse und -Wohnmobile präsentiert, folgen also ebenfalls dem Offroad-Trend.

Aber welche Anbieter gibt es überhaupt für 4x4-Kastenwagen? Einige Hersteller bieten ab Werk Allradantrieb für ihre Fahrzeuge an, die sich hervorragend für den Ausbau zu Offroad-Campern eignen. Je nach individuellen Anforderungen und geplanten Einsatzgebieten können sie entsprechend ausgebaut und angepasst werden. Einige Offroad-Wohnmobile oder 4x4-Campingbusse gibt es in Serie: Besonders spannende Offroad-Neuheiten haben wir hier.

Ford Transit AWD

Der Ford Transit ist mit einem intelligenten Allradsystem erhältlich, das die Traktion je nach Fahrbedingungen automatisch anpasst. Dieses System sorgt für Stabilität auf unterschiedlichen Untergründen. Der Transit bietet verschiedene Motorvarianten, darunter einen 2,0-Liter-EcoBlue-Dieselmotor mit bis zu 185 PS. Das zulässige Gesamtgewicht variiert je nach Modell und liegt zwischen 3,1 und 4,7 Tonnen, mit optionalen Auflastungen für spezifische Anforderungen.

  • Motorvarianten: Der Transit Custom AWD ist mit einem 2,0-Liter-EcoBlue-Dieselmotor ausgestattet.
  • Allradsystem: Der Transit Custom AWD verfügt über ein Allradsystem, das für optimale Traktion auf verschiedenen Untergründen sorgt. Hier haben wir den Ford Transit mit Allradantrieb im Test als Sunlight Cliff 590.
  • Modellbeispiel: Ford Transit 350 L2, 6-Gang-Schaltgetriebe, 130 PS. Grundpreis ab 61.523 Euro.

Volkswagen Crafter 4Motion

Der VW Crafter mit 4Motion-Allradantrieb ist für anspruchsvolle Offroad-Bedingungen konzipiert. Das Allradsystem verteilt die Antriebskraft variabel zwischen Vorder- und Hinterachse, was für optimale Traktion sorgt. Angetrieben wird der Crafter von einem 2,0-Liter-TDI-Motor mit Leistungsstufen bis zu 177 PS. Das zulässige Gesamtgewicht reicht bis zu 3,5 Tonnen, mit Möglichkeiten zur Auflastung für spezielle Ausbauten.

  • Motorvarianten: Der VW Crafter 4Motion ist mit verschiedenen Motorisierungen erhältlich.
  • Allradsystem: Das 4Motion-Allradsystem von Volkswagen sorgt für verbesserte Traktion und Stabilität.
  • Modellbeispiel: VW Crafter 35 TDI EU6-EA SCR, 8-Gang-Automatikgetriebe, 130 kW, Grundpreis ab 65.396 Euro.

MAN TGE 4x4

Der MAN TGE teilt sich die technische Basis mit dem VW Crafter und ist ebenfalls mit einem 4x4-Allradantrieb erhältlich. Das System arbeitet automatisch und passt die Kraftverteilung den Fahrbedingungen an. Motorseitig steht ein 2,0-Liter-TDI mit bis zu 177 PS zur Verfügung. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt bis zu 5,5 Tonnen, was den TGE für größere Offroad-Camper prädestiniert.

  • Motorvarianten: Der MAN TGE 4Motion ist mit verschiedenen Motorisierungen erhältlich.
  • Allradsystem: Das 4Motion-Allradsystem von Volkswagen sorgt für verbesserte Traktion und Stabilität.
  • Modellbeispiel: MAN TGE 3.160, 8-Gang-Automatikgetriebe, 163 PS.

Mercedes-Benz Sprinter 4x4

Der Mercedes Sprinter ist mit einem optionalen Allradantrieb erhältlich, der die Traktion auf schwierigem Terrain verbessert. Das System kann bei Bedarf zugeschaltet werden und verteilt die Antriebskraft im Verhältnis 35:65 zwischen Vorder- und Hinterachse. Motorisiert ist der Sprinter mit einem 2,0-Liter-Dieselmotor in verschiedenen Leistungsstufen bis zu 190 PS. Das zulässige Gesamtgewicht variiert je nach Modell und liegt zwischen 3,5 und 5,5 Tonnen.

Iveco Daily 4x4

Der Iveco Daily 4x4 ist speziell für den Offroad-Einsatz konzipiert und bietet ein permanentes Allradsystem mit drei Differenzialsperren und Untersetzungsgetriebe. Angetrieben wird er von einem 3,0-Liter-Dieselmotor mit bis zu 180 PS. Das zulässige Gesamtgewicht kann bis zu sieben Tonnen betragen, was ihn ideal für umfangreiche Expeditionsausbauten macht.

  • Motorvarianten: Der Daily 4x4 hat einen 3-Liter-Motor mit 176 PS.
  • Allradsystem: Drei serienmäßige, mechanische Differenzialsperren sind an Vorder- und Hinterradachse angebracht sowie am Verteilergetriebe. Sie werden manuell ge- und entsperrt.

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Gibt es den Fiat Ducato mit Allradantrieb?

Die beliebteste Basis bei Wohnmobilen und Campingbussen, der Fiat Ducato, wird ab Werk nicht mit Allradantrieb angeboten. Allerdings existieren einige Nachrüstlösungen und Sonderumbauten von Drittanbietern, wie Dangel. Einige Wohnmobilhersteller wie Hymer, La Strada oder Knaus bieten einen Allrad-Umabau für die Ducato-Basis an, die mit Zusatztechnik von Dangel oder anderen Spezialisten versehen werden.

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Welche 4x4-Basisfahrzeug gibt es bei kompakten Campern?

Bei der etwas kleineren Freizeitfahrzeug-Variante der Campervans, sprich Campingfahrzeuge in Bulligröße, ist die Auswahl etwas kleiner. Hier kommt der VW Transporter auch in der neuen Version in Frage, bei Mercedes gibt es den Vito und die V-Klasse als 4Matic-Modelle, Ford bietet den Transit Custom auch als Trail. Hier lesen Sie mehr zum 2025er VW Transporter.

Worauf sollte man beim 4x4-Antrieb für Camper achten?

Ein Allradantrieb macht ein Wohnmobil geländetauglicher, aber nicht jeder 4x4 ist für alle Bedingungen ideal. Hier sind einige wichtige Aspekte:

  • Permanenter oder zuschaltbarer Allrad: Ein permanenter Allradantrieb sorgt stets für optimale Traktion, kann aber zu höherem Spritverbrauch führen. Ein zuschaltbarer Allradantrieb spart Sprit auf der Straße und bietet Offroad mehr Flexibilität.
  • Differenzialsperren: Eine Sperre verhindert, dass ein durchdrehendes Rad den Vortrieb stoppt – besonders wichtig im tiefen Sand oder auf Schnee. Hochwertige Offroad-Wohnmobile haben mindestens eine Hinterachs-Sperre, bessere Modelle auch eine Vorderachs- oder Mitteldifferentialsperre.
  • Untersetzung: Ein Gelände-Untersetzungsgetriebe ermöglicht langsames und kraftvolles Fahren auf schwierigem Terrain. Nicht alle Allrad-Transporter bieten eine Untersetzung – wichtig für echte Offroad-Einsätze.
  • Bodenfreiheit und Achsverschränkung: Höhere Bodenfreiheit schützt vor Aufsetzen auf unwegsamem Gelände. Gute Achsverschränkung verbessert die Traktion auf unebenem Grund.
  • Gewicht und Zuladung: Viele 4x4-Modelle haben ein höheres Eigengewicht – wichtig für die Zuladung und die Fahrerlaubnis (bis 3,5 t oder mehr?). Besonders bei Expeditionsmobilen sollte eine mögliche Auflastung geprüft werden. Entsprechend des Gewichts steigt natürlich auch der Verbrauch.

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