Mit einem Wassersprudler hast du stets frisches Sprudelwasser zur Hand, ohne Kisten zu schleppen und mehr Plastikmüll zu verursachen. Doch gibt es neben diesen Vorteilen auch Nachteile?

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Wer seinen Durst mit einem Glas sprudelndem Wasser stillen möchte, hat zwei Möglichkeiten: Entweder greift man zum Mineralwasser aus dem Supermarkt oder bringt das Wasser mithilfe eines Wassersprudlers selbst zum Blubbern. Die Vorteile eines Wassersprudlers liegen dabei klar auf der Hand: Du musst keine schweren Kisten tragen, sparst Geld und reduzierst gleichzeitig Plastikmüll. Außerdem kannst du die Kohlensäure ganz nach deinem Geschmack dosieren und hast immer frisch aufgesprudeltes Wasser zur Hand.

Doch gibt es auch Nachteile? Wie schneidet der Wassersprudler im Vergleich zum Mineralwasser aus der Flasche im Detail ab? Wir vergleichen die beiden Optionen hinsichtlich Kosten, Hygiene, Umweltbelastung und Gesundheit.

Wassersprudler vs. Mineralwasser: Die Kosten

Vergleichen wir zunächst die Kosten von selbst gesprudeltem Wasser und gekauftem Mineralwasser im Supermarkt. Wir gehen davon aus, dass die empfohlene Trinkmenge von 1,5 Litern pro Tag (laut dem Bundeszentrum für Ernährung) nicht ausschließlich über Wasser gedeckt wird, sondern auch über Kaffee, Tee, Säfte, etc. Daher rechnen wir, wie auch ÖKO-Test, mit 0,75 Litern pro Tag, die wir als reines Wasser zu uns nehmen – also rund 275 Liter im Jahr.

Wie teuer wäre es, diese Menge selbst zu sprudeln beziehungsweise als Mineralwasser zu kaufen?

Kostenfaktoren beim Wassersprudler

Anschaffungskosten

Ein Wassersprudler kostet ca. 60 bis 100 Euro (einmalige Anschaffung). Wenn man die Kosten über eine Nutzungsdauer von fünf Jahren verteilt, ergeben sich anteilig etwa 12 bis 20 Euro pro Jahr oder 0,03 bis 0,055 Euro pro Tag.

CO₂-Kartuschen

  • Eine CO₂-Kartusche reicht im Durchschnitt für etwa 60 Liter Wasser. Die Menge kann aber durchaus stark variieren: Nicht nur, wie stark du sprudelst, hat Einfluss darauf, sondern auch das Gerät selbst. Öko-Test fand heraus, dass manche Geräte nur 44 Liter produzieren, andere dagegen bis zu 86 Liter Sprudelwasser. Mehr dazu hier: Wassersprudler im Test: Sodastream & Co. im Vergleich.
  • Eine Nachfüllkartusche kostet acht bis zehn Euro.
  • Für 275 Liter Wasser pro Jahr werden etwa 4,6 Kartuschen benötigt (275 Liter / 60 Liter pro Kartusche), also rund 5 Kartuschen pro Jahr.

Leitungswasser

  • Der Preis für Leitungswasser liegt bei durchschnittlich 0,004 Euro (0,4 Cent) pro Liter.

Kosten für 0,75 Liter selbst gesprudeltes Wasser pro Tag

  1. Leitungswasser: 0,75 Liter x 0,004 Euro = 0,003 Euro pro Tag
  2. CO₂-Kartuschen: Etwa 0,13 Euro pro Tag (ca. 45 Euro für 5 Kartuschen / 365 Tage)
  3. Anteilige Anschaffungskosten: 0,03 bis 0,055 Euro pro Tag (12–20 Euro / 365 Tage)

Insgesamt: Damit kosten 0,75 Liter selbst gesprudeltes Wasser ca. 0,16 bis 0,19 Euro pro Tag.

2 Liter täglich trinken: Muss oder Mythos?

Kostenfaktoren bei gekauftem Mineralwasser

Hierbei betrachten wir zwei Flaschentypen: 0,75-Liter-Glasflaschen und 1-Liter-PET-Flaschen.

Kosten pro Flasche

  • Glasflasche (0,75 Liter): ca. 0,40 bis 0,60 Euro pro Flasche
  • PET-Flasche (1 Liter): ca. 0,25 bis 0,40 Euro pro Flasche

Da wir 0,75 Liter pro Tag verbrauchen, benötigen wir genau eine Glasflasche pro Tag oder 0,75 einer PET-Flasche pro Tag.

Kosten für 0,75 Liter Mineralwasser pro Tag

  • Glasflasche: ca. 0,40 bis 0,60 Euro pro Tag
  • PET-Flasche: ca. 0,19 bis 0,30 Euro pro Tag (0,25–0,40 Euro pro Liter x 0,75 Liter)

Zusammenfassung der Gesamtkosten pro Jahr

  • Wassersprudler: 58,40 bis 69,35 Euro
  • Mineralwasser (Glasflaschen): 146 bis 219 Euro
  • Mineralwasser (PET-Flaschen): 69 bis 110 Euro

Wie nachhaltig ist ein Wassersprudler im Vergleich zum Mineralwasser?

Ein Wassersprudler ist also tatsächlich die günstigste Option für blubberndes Wasser. Doch wie sieht es mit der CO2-Bilanz aus?

Was gekauftes Mineralwasser angeht, kommt es auf mehrere Faktoren an – Flaschengröße und -material und Länge des Transportweges. Grundsätzlich sind Mehrwegflaschen umweltfreundlicher, da sie sich mehrfach befüllen lassen: Glasflaschen bis zu 50 Mal, Plastikflaschen bis zu 25 Mal. Glasflaschen haben eine besonders gute CO₂-Bilanz – wenn sie regional abgefüllt und konsumiert werden, da ihr Gewicht bei langen Transportwegen die Umweltbelastung erhöht. Plastik-Mehrwegflaschen können auf kürzeren Transportwegen und bei größeren Flaschengrößen ökologisch vorteilhafter sein, da sie leichter sind und daher weniger Emissionen beim Transport verursachen.

Hinsichtlich des CO₂-Ausstoßes schneiden Wassersprudler im Vergleich zu Mineralwasserflaschen erheblich besser ab. Eine Studie des Zertifizierungsinstituts GUTcert zeigt, dass Mineralwasserflaschen im Vergleich zu Leitungswasser, das im Wassersprudler genutzt wird, etwa das 586-fache an CO₂-Emissionen verursachen. Das liegt hauptsächlich an den hohen Emissionen für die Produktion, den Transport und die Entsorgung der Flaschen.

PET und PET-Flaschen: Was du über den Kunststoff wissen solltest

Auch die speziell für Wassersprudler konzipierten Kunststoffflaschen, oft aus PET, tragen zu einer besseren Umweltbilanz bei, da sie wiederverwendbar sind und weniger Gewicht beim Transport anfällt. Dennoch bleibt ihre Bilanz etwas hinter den Glasflaschen zurück, da die Kunststoffflaschen aufgrund von Material und Abnutzung in der Regel nach einiger Zeit ersetzt werden müssen. Trotzdem helfen sie, Emissionen zu sparen, wenn du Leitungswasser in Kombination mit dem Sprudler nutzt, da sie ebenfalls Transport- und Herstellungsprozesse umgehen.

Viola Wohlgemuth von Greenpeace bestätigt, dass Wassersprudler gegenüber Flaschen deutlich umweltfreundlicher sind, insbesondere wegen der CO₂-intensiven Lieferketten vieler Großkonzerne. Sie empfiehlt daher, statt immer wieder Glasflaschen im Supermarkt zu kaufen, lieber eine wiederverwendbare (Plastik-)Flasche im Sprudler zu nutzen.

Hygieneproblem beim Wassersprudler?

Dank der Trinkwasserverordnung zählt das Leitungswasser in Deutschland zu den reinsten der Welt – trink es also ruhig direkt aus dem Hahn. In Einzelfällen ist es jedoch ratsam, dein Leitungswasser testen zu lassen, zum Beispiel bei alten Rohren oder Verdacht auf Verunreinigungen. Hinweis darauf ist Leitungswasser, das trüb aussieht, ungewöhnlich riecht oder gesundheitliche Beschwerden wie Kopfschmerzen und Übelkeit verursacht.

Im Zusammenhang mit Wassersprudlern gibt es ein größeres Hygieneproblem als die Qualität des Leitungswassers an sich, nämlich die Bakterien und Keime, die sich leicht in feuchten oder beschädigten Flaschen und Geräten ansiedeln können. Laut der Verbraucherzentrale haben Untersuchungen der Universitäten Freiburg und Mainz zum Teil hohe Bakterienzahlen in frischem, selbst aufgesprudeltem Wasser nachgewiesen.

Daher ist es wichtig, bei einem Wassersprudler auf die richtige Hygiene zu achten:

  • Nimm Glasflaschen: Wähle am besten einen Wassersprudlersystem mit Glasflaschen, die spülmaschinengeeignet sind. Reinige sie vor dem ersten und nach jedem Gebrauch.
  • Schau bei Plastikflaschen nach Reinigungshinweisen: Wenn du Plastikflaschen nutzt, die nicht heiß gereinigt werden können, lies in der Anleitung nach, ob eine Reinigung mit mildem Spülmittel und einer weichen Bürste möglich ist.
  • Tausche beschädigte Flaschen aus: Zerkratzte Flaschen bieten Keimen idealen Halt – also ersetze sie, wenn nötig.
  • Halte alles trocken: Trockne Gerät und Flaschen nach jedem Gebrauch gut ab. Feuchtigkeit begünstigt das Bakterienwachstum.
  • Vermeide Wärme: Stell das Wasser nicht in die Sonne oder auf eine warme Heizung – Keime mögen Wärme.
  • Zusätze im Glas mixen: Gib Sirup oder Getränkepulver direkt ins Glas, nicht in die Flasche, da Zucker ein perfekter Nährboden für Bakterien ist.
  • Nutze frisches Wasser täglich: Gib übriges Wasser vom Vortag lieber den Blumen und sprudle frisches auf.

Sodastream reinigen: Wassersprudler mit Hausmitteln entkalken

Auch Mineralwasser ist nicht immer ganz so rein, wie es den Anschein hat: Hatte Stiftung Warentest in früheren Untersuchungen noch erhöhte Werte kritischer Stoffe wie Nitrat, Uran und Radium gefunden, ist dies im aktuellen Test zwar nicht mehr der Fall. Doch stattdessen wurde festgestellt, dass einige Mineralwässer mit Abbauprodukten von Pestiziden verunreinigt waren.

Zudem sind auch Mineralwasserflaschen aus dem Supermarkt nicht vor Keimbelastung gefeit: Sobald die Flasche angebrochen ist, können Bakterien wachsen, zum Beispiel, wenn man direkt aus der Flasche trinkt und Essensreste aus dem Mund hineingelangen. Daher solltest du angebrochene Flaschen im Kühlschrank innerhalb weniger Tage verbrauchen und innerhalb eines Tages, wenn sie im Warmen stehen bleiben.

Was ist gesünder? Wasser aus dem Wassersprudler oder Mineralwasser?

Mineralwasser ist nicht zwangsläufig gesünder als Leitungswasser, das du im Wassersprudler verwendest. Denn auch wenn der Begriff "Mineralwasser" vermuten lässt, dass nur das Sprudelwasser aus dem Supermarkt wertvolle Mineralien liefert, ist das nicht der Fall: Auch im Leitungswasser sind Mineralstoffe enthalten – laut der DAK teilweise sogar mehr als in manchen Mineralwässern aus der Flasche, abhängig von der Region, aus der sie stammen. Je mineralhaltiger dort der Boden, desto mineralhaltiger das Wasser. Zudem gibt es keine vorgeschriebene Mindestmenge an Mineralstoffen, die in einem Mineralwasser stecken muss, so der SWR. Eine pauschale Aussage, was nun gesünder ist, lässt sich laut der DAK daher nicht treffen.

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Wichtig ist, dass du die obigen Hygienemaßnahmen beim Wassersprudler einhältst – dann ist selbst gesprudeltes Wasser nicht nur günstiger und umweltfreundlicher, sondern auch mindestens so gesund wie Mineralwasser.

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