Natrium ist an vielen lebenswichtigen Prozessen in unserem Körper beteiligt. Doch sowohl zu hohe, als auch zu niedrige Mengen können uns langfristig schaden. Hier erfährst du mehr zu den Funktionen und Auswirkungen des Mineralstoffs.
Natrium gehört zur Gruppe der Elektrolyte, das heißt es tritt im Körper als (positiv) geladenes Teilchen auf. In der Regel nehmen wir Natrium über die Nahrung auf, insbesondere über Salz. Dabei sollten wir weder zu viel noch zu wenig aufnehmen.
Neben der Hautquelle Kochsalz steckt Natrium natürlicherweise auch in anderen Lebensmitteln, so zum Beispiel in Mineralwasser und in moderaten und niedrigen Mengen unter anderem in:
- Eiern,
- Getreide,
- Hülsenfrüchten,
- Milchprodukten,
- Fleisch und Fisch.
Wozu brauchen wir Natrium?
Etwa die Hälfte des Natriums im Körper befindet sich außerhalb der Körperzellen. Circa 40 bis 45 Prozent sind im Knochengewebe und nur ein kleiner Teil von fünf bis zehn Prozent im Inneren der Zellen. Damit die Zellen optimal funktionieren können, ist es wichtig, dass die Natriumkonzentration zwischen ihrem Inneren und der Umgebung ausgeglichen ist. Dafür sorgt ein Enzym in der Zellmembran. Es bewirkt, dass ständig Natrium-Ionen aus der Zelle heraus und Kalium-Ionen hineingelangen.
Natrium ist als geladenes Teilchen ein essenzieller Baustein, um an Zellmembranen elektrische Spannung aufzubauen. Dies ist notwendig, um Nervenimpulse weiterleiten zu können. Es ist zudem an der Regulierung des Herzrhythmus‘ und Wasserhaushalts, sowie des Säure-Basen-Haushalts und an der Muskelarbeit beteiligt.
Natrium: Überschuss und Mangel
Eine Schlüsselrolle für die Regulation unseres Natrium-Haushalts spielt die Niere. Ist die Natriumkonzentration zu hoch oder zu niedrig, werden bestimmte Hormone ausgeschüttet. Diese bewirken, dass die Niere mehr oder weniger Natrium ausscheidet. Zudem hält die Niere Wasser zurück oder scheidet höhere Mengen aus, um so die Natriumkonzentration zu regulieren.
Ist die Natriumkonzentration jedoch langfristig zu hoch oder zu niedrig, begünstigt dies ernsthafte Erkrankungen des Gehirns.
- Eine zu hohe Natriumkonzentration im Körper äußert sich zum Beispiel durch Durst, Schwäche und Fieber und kann zum Koma führen.
- Ein Natriummangel äußert sich unter anderem durch Übelkeit, Kopfschmerzen oder Verwirrung. Wird der Mangel nicht behandelt, kann es auch zu Hirnschwellungen und Bewusstseinsstörungen kommen.
Dies tritt jedoch äußerst selten auf und in der Regel nur dann, wenn bereits Erkrankungen oder Störungen vorliegen, die die Natriumkonzentration aus dem Gleichgewicht bringen. Zu solchen Krankheiten zählen zum Beispiel Nierenerkrankungen oder hormonelle Störungen.
Natrium und Bluthochdruck
Für gesunde Personen gilt eine kurzfristige Natrium-Über- oder Unterdosierung als unbedenklich, da sie sich normalerweise auf die Regulationsfunktion der Niere verlassen können. In einer Welt, in der stark gesalzenes Fast Food, Fertiggerichte, Chips und Co. häufig auf dem Speiseplan stehen, tendieren viele Menschen jedoch dazu, täglich zu viel Natrium zu sich zu nehmen.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollten Erwachsene etwa 1.500 Milligramm Natrium pro Tag zu sich nehmen. Die DGE berichtet jedoch, dass Personen in Deutschland durchschnittlich mehr als doppelt so viel zu sich nehmen.
Ein derartiger Überschuss an Natrium führt dem Ärzteblatt zufolge häufig zu einem Anstieg des Blutdrucks. Langfristig kann dies das Risiko für Bluthochdruck und andere damit verbundenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Arteriosklerose und Herzinfarkt, erhöhen.
Der negative Einfluss auf den Blutdruck hängt jedoch nicht nur mit einer natriumreichen Ernährung zusammen. Das Ärzteblatt nennt Studien, wonach ein Mangel an Natrium und Kalium Bluthochdruck zusätzlich begünstigt. Um Bluthochdruck entgegenzuwirken oder zu bekämpfen, solltest du nicht nur natriumreiche Lebensmittel reduzieren, sondern auch mehr Kalium zu dir nehmen. Mehr zu den Besonderheiten dieses Mineralstoffs, sowie Lebensmitteln, die viel Kalium enthalten, findest du in diesem Artikel: Kaliumreiche Lebensmittel: Hier steckt besonders viel davon.
Hinweis: Wie das Ärzteblatt berichtet, erhöht jedoch auch ein Natriummangel langfristig den Blutdruck.
Natrium: So viel ist gesund
Der von der DGE empfohlene Referenzwert für die tägliche Natriumdosis entspricht etwa sechs Gramm Kochsalz. Das entspricht etwa einem Teelöffel. Wenn du viele stark gesalzene Lebensmittel isst, kannst du diesen Wert schnell überschreiten. Zu Speisen mit einem sehr hohen Natriumgehalt gehören zum Beispiel:
- Chips und Kräcker
- Brot und andere herzhafte Backwaren
- viele Fertiggerichte
- Soßen
- einige Käsesorten
- Wurst und Pökelfleisch
- Fischkonserven
Auch die Einnahme bestimmter Medikamente, sowie ein langfristiger Flüssigkeitsverlust (zum Beispiel durch Durchfall oder Erbrechen) bringen die Natriumkonzentration aus dem Gleichgewicht und können sowohl zu einem Mangel, als auch einem Überschuss führen.
Um deinen Körper dabei zu unterstützen, eine stabile Natriumkonzentration zu halten, solltest du am besten selbst kochen. So behältst du deinen Salzkonsum besser im Auge. Wenn du sicher gehen willst, kannst du auch drei bis vier Gramm Salz abwiegen und für einen Tag nur diese Menge zum Kochen verwenden. So bekommst du ein Gefühl für die täglich empfohlene Salzmenge.
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