Um Strom zu sparen überlegst du dir vielleicht, den Kühlschrank nachts auszuschalten. Allerdings kann das auch genau das Gegenteil bewirken und deine Stromrechnung in die Höhe treiben.
Um die Nebenkosten zu reduzieren und die Umwelt zu schonen, möchten viele Energie sparen. Eine Idee ist, den Kühlschrank nachts auszuschalten, um den Stromverbrauch zu reduzieren. Denn Kühlschränke können wahre Stromfresser sein – besonders, wenn es sich um ältere Modelle handelt.
Allerdings ist diese Annahme irreführend, da das Gerät beim Wiederhochfahren viel Energie benötigt. Somit kann es sogar zu einem erhöhten Stromverbrauch kommen.
Kühlschrank nachts ausschalten: Wenig sinnvoll
Im schlimmsten Fall kann das deinen Stromverbrauch sogar erhöhen.
- Wenn du den Kühlschrank über Nacht ausschaltest, dann spart er zwar für einige Stunden Strom. Doch am Morgen, wenn du ihn einschaltest, fährt er dafür auf Hochtouren.
- Das Aggregat benötigt dabei mehr Strom, um die benötigte Temperatur schnell zu erreichen.
- Dabei kann es bis zu fünf Stunden dauern, bis der Kompressor die benötigte Temperatur erreicht. In dieser Zeit wird das Gerät dann durchgehend arbeiten und aktiv Strom beziehen.
Moderne Kühlschränke sind außerdem so gut isoliert, dass sie ungeöffnet wenig Strom verbrauchen und nur wenige Male am Tag oder in der Nacht anspringen müssen. So ist es meist tatsächlich sinnvoller, den Kühlschrank auch über Nacht am Stromnetz zu lassen.
Hinweis: Wenn man den Kühlschrank über Nacht ausschaltet, kann es bei älteren Geräten passieren, dass die Temperatur über die empfohlenen sieben Grad Celsius steigt. Dann kann in einigen Fällen, wie bei rohem Fleisch, die Lebensmittelsicherheit nicht mehr garantiert werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Je länger der Kühlschrank aus bleibt, desto mehr lohnt es sich. Gleichzeitig hängt es stark von dem Modell des Kühlschranks ab, wie gut er isoliert und wie effizient er herunterkühlt und welche Temperatur du für den Kühlschrank eingestellt hast. Generell lässt es sich leider also unmöglich genau sagen.
Kühlschrank ausschalten: Dann lohnt es sich
Es ist also nicht energieeffizient, den Kühlschrank nachts auszuschalten. Es gibt jedoch Situationen, in denen es sich sehr wohl lohnt:
- Wenn du für ein, zwei oder mehr Wochen abwesend bist, dann kann es sinnvoll sein, den Kühlschrank auszuschalten, um Strom zu sparen.
- Achte dann darauf, dass sich keine Lebensmittel mehr im Kühlschrank befinden, die verderben können. Iss sie vorher auf, nimm sie mit oder verschenke sie an Nachbar:innen und Freund:innen.
- Dasselbe gilt für ein eventuell integriertes Tiefkühlfach. Wenn es Teil des Kühlschrankes ist, musst du auch hier Lebensmittel herausnehmen.
- Bevor du gehst, solltest du Gefrierschrank und Kühlschrank abtauen.
Lasse dann die Türen offen stehen, damit sich weder Schimmel noch unangenehme Gerüche während deiner Abwesenheit im Kühlschrank bilden.
Wie du trotzdem Strom sparen kannst
Auch wenn es nicht sinnvoll ist, den Kühlschrank über Nacht auszuschalten, kannst du den Energieverbrauch reduzieren. Wie viel Strom du dabei sparen kannst, das hängt von der Größe und dem Alter des Modells ab. Kleine Kühlschränke verbrauchen generell weniger Strom, ebenso moderne Geräte.
So kannst du mit deinem Kühlschrank Energie sparen:
- Stelle die optimale Kühlschranktemperatur ein. Diese liegt bei den meisten Geräten etwa sieben Grad Celsius.
- Wähle ein Gerät mit einer guten Energieeffizienzklasse. So kannst du bereits bei der Anschaffung auf Energieeffizienz achten.
- Vermeide es, warme Speisen in den Kühlschrank zu stellen. Besser ist es, sie vorher stehenzulassen, damit der Kühlschrank diese nicht energieaufwändig abkühlen muss.
- Öffne die Türen so wenig wie möglich und nur kurz, um Lebensmittel herauszuholen. Denn bei jedem Öffnen entweicht kalte Luft und warme Luft gelangt ins Innere des Kühlschranks.
- Organisiere den Kühlschrank, sodass möglichst wenig Luftraum bleibt. Denn Luft speichert die Kälte nicht und muss deshalb von dem Gerät nach jedem Öffnen wieder heruntergekühlt werden.
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