Nicht nur ein einzigartiger Geschmack zeichnet Kardamom aus, sondern auch seine gesundheitsförderliche Wirkung. Wie du das Gewürz in der Küche und für dein Wohlbefinden anwenden kannst, liest du hier.

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In der indischen Küche ist Kardamom eine unerlässliche Zutat: Unter anderem ist sie Bestandteil der beliebten Gewürzmischung Garam Masala, mit der du zum Beispiel Currys abschmecken kannst. Darüber hinaus findet das Gewürz aufgrund seiner Wirkung seit Jahrhunderten Anwendung als (traditionelles) Heilmittel.

Kardamom: Gewürz mit Heilwirkung?

Wie viele andere Gewürze enthält auch Kardamom etliche Stoffe, die nicht nur für den Geschmack verantwortlich sind, sondern auch eine Wirkung auf den Körper haben können. Laut der AOK haben wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, dass bei Kardamom vor allem die Substanzen Cineol und Terpinylacetat den gesundheitlichen Effekt des Gewürzes ausmachen. Diese sollen antibakteriell, schmerzlindernd und stimmungsaufhellend wirken können.

Tierversuche deuten darauf hin, dass Kardamom dazu beitragen kann, dem sogenannten Metabolischen Syndrom (zu dem Faktoren wie Bluthochdruck und erhöhter Blutzucker zählen) vorzubeugen und es zu behandeln. Allerdings gibt es noch nicht ausreichend Studien, die diese Wirkung auch am Menschen bestätigen.

Das Gesundheitsportal Healthline fasst mehrere Studien (sowohl an Tieren als auch an Menschen) zur Wirkung von Kardamom zusammen und kommt zu dem Schluss, dass:

  • Kardamom zur Senkung des Blutdrucks beitragen kann, wahrscheinlich aufgrund seiner antioxidativen und harntreibenden Eigenschaften;
  • bestimmte Verbindungen in Kardamom das Wachstum von Tumoren in Mäusen und im Reagenzglas hemmen können;
  • die antioxidativen Verbindungen in Kardamom dazu beitragen können, die Zellen vor Schäden zu schützen, Entzündungen im Körper zu hemmen und ihnen vorzubeugen;
  • Kardamom bei Verdauungsproblemen helfen und nachweislich die Anzahl und Größe von Magengeschwüren bei Ratten verringern kann;
  • Kardamom in der Lage sein könnte, gängige Mundbakterien abzutöten und Karies zu verhindern. Um von dieser Wirkung zu profitieren, ist es in Indien geläufig, einfach ganze Kardamomkapseln zu kauen. Mittlerweile gibt es aber auch Zahnpasten, die Kardamomextrakte beinhalten.
  • die ätherischen Öle und Extrakte von Kardamom laut Forschungen im Reagenzglas gegen eine Vielzahl von Bakterienstämmen wirksam sind, die zu Pilzinfektionen, Lebensmittelvergiftungen und Magenproblemen beitragen;
  • laut einer Studie an Ratten Kardamom zur Senkung eines hohen Blutzuckerspiegels beitragen kann.

Grundsätzlich bedarf es auch laut Healthline weiterer Forschung am Menschen, um die gesundheitliche Wirkung von Kardamom sicher festzustellen.

Die Wirkung von Kardamom wird vor allem auf seinen hohen Gehalt an ätherischen Ölen, wie dem Cineol, zurückgeführt. Um diese zu erhalten, ist es wichtig, dass du Kardamom nicht zu hoch erhitzt. Am besten fügst du das Gewürz erst kurz vor dem Servieren hinzu.

Kardamom in der Küche: Ein besonderes Aroma für Süßes und Herzhaftes

Kardamom hat eine leichte scharfe Note und ist gleichzeitig süß. Durch diese außergewöhnliche Kombination ist das Gewürz beispielsweise in Chai-Tee eine unverzichtbare Zutat. Aber auch um Kaffee zu verfeinern, ist Kardamom gut geeignet.

In Indien gilt Kardamom als die "Königin der Gewürze". Dort wird die Kapsel sowohl für herzhafte Speisen als auch für Süßspeisen verwendet. So ist es nicht verwunderlich, dass Kardamom eine wichtige Komponente für Gewürzmischungen wie Currypulver oder Garam Masala darstellt.

Bei uns kennt man das Gewürz hauptsächlich aus der Weihnachtszeit als Zutat für Kekse wie Spekulatius oder Glühwein und Glögg. Dabei ist Kardamom weit vielfältiger:

  • Es eignet sich hervorragend für Speisen mit Obst, beispielsweise Kompott. Besonders gut harmoniert Kardamom mit Äpfeln, Birnen oder Orangen.
  • Ähnlich wie Nelken kannst du Kardamom auch im Reis mitkochen, um ihm eine besondere Note zu verleihen. Das funktioniert natürlich genauso mit Milchreis.
  • Kardamom ist auch für herzhafte Gerichte geeignet, etwa für Eintöpfe, Reisgerichte oder Gemüsepfannen.

Tipp: Wenn du keinen Kardamom hast, kannst du ihn durch eine Mischung aus Zimt und Muskatnuss ersetzen, um eine ähnliche warme und würzige Note zu erzielen. Auch eine Kombination aus Zimt und gemahlenem Ingwer oder Nelken kann je nach Rezept eine gute Alternative sein.

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In diesen Rezepten kannst du Kardamom verwenden:

Kardamom lagern

Um das intensive Aroma bestmöglich zu erhalten, solltest du Kardamom in einem luftdichten Glasbehälter an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort aufbewahren. Lass die Kapseln ganz und mahle sie erst kurz vor der Verwendung, damit sie frisch bleiben.

Woher kommt Kardamom?

Das Gewürz Kardamom wird aus den Kapseln der Kardamomstauden gewonnen, die bis zu fünf Meter hoch werden können. Meist wird zwischen zwei Sorten unterschieden:

  • Grüner Kardamom: Die Sorte ist in Südindien, Sri Lanka, Thailand und Irak heimisch. Mittlerweile wird grüner Kardamom auch in Guatemala, Madagaskar oder Vietnam kultiviert und exportiert.
  • Schwarzer Kardamom: Das Gewürz stammt aus China und wird heute vorrangig in Nepal angebaut.

Die Kapseln der Kardamompflanzen werden noch unreif geerntet, da sie sich sonst öffnen und die Samen verlieren würden. Anschließend werden die gelblich-grünen Kapseln getrocknet. In den Anbaugebieten verwendet man auch die Blätter der Stauden. Ihr Geschmack erinnert stark an Zimt, weshalb man sie hauptsächlich für Tee oder Süßspeisen verwendet.

Seit jeher gilt Kardamom als wertvolles Handelsgut. Neben Safran und Vanille zählt Kardamom zu den teuersten Gewürzen weltweit. Da Kardamom nach Deutschland importiert werden muss, empfehlen wir dir, auf Bio-Qualität und idealerweise auch auf das Fair-Trade-Siegel zu achten. So kannst du deinen Teil zu fairem Handel und umweltschonenden Anbau- und Erntemethoden beitragen.

Online kaufen: Bio-Kardamom findest du zum Beispiel bei Bioaufvorrat, Sonnentor oder Vom Achterhof

Übrigens: Kardamom gehört zu den Ingwergewächsen, daher bildet er wie Ingwer unterirdische Rhizome aus. Verwendet werden allerdings nur die oberirdischen Kapseln mit den darin enthaltenen Samen.

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Überarbeitet von Annika Reketat  © UTOPIA

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