Die Anzahl von Fake-Shops wächst – und sie werden immer professioneller, sodass du sie nicht auf den ersten Blick erkennen kannst. Der Fakeshop-Finder soll dir helfen, dich vor dem Betrug durch gefälschte Shops zu schützen.

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Betrug lauert online an vielen Ecken. Nicht nur auf Kleinanzeigen-Plattformen versuchen Betrüger:innen immer wieder ihr Glück, auch durch Fake-Shops findet Abzocke statt.

Fake-Shops sind über die Jahre professioneller geworden – nur anhand ihrer Aufmachung sind sie oft kaum von seriösen Webseiten zu unterscheiden. Wer dort bestellt, erhält entweder gar keine oder völlig falsche Ware, wird mit Markenfälschungen abgespeist und kann sogar Opfer von Datendiebstahl werden.

Um nicht an einen Fake-Shop dein Geld zu verlieren, hat die Verbraucherzentrale ein Tool entwickelt, mit dem du dich gegen die Abzocke schützen kann: den Fake-Shop-Finder.

Fake-Shops: Immer schwerer erkennbar

Fake-Shops sind Onlineshops, die es eigentlich gar nicht gibt. Es handelt sich dabei um Webseiten, die allerdings genauso aussehen wie ein echter Shop. Dafür kopieren Betrüger:innen laut der Verbraucherzentrale teilweise real existierende Websites. Sie übernehmen die professionellen Produktbilder und Inhalte dieser Websites und erwecken dadurch Vertrauen bei den Online-Käufer:innen.

Zudem locken Fake-Shops mit unschlagbar günstigen Preisen, insbesondere für Produkte, die sich aktuell großer Beliebtheit erfreuen und vielerorts ausverkauft sind. Damit man auf diese vermeintlich guten Angebote auch aufmerksam wird, nutzen Fake-Shop-Betreiber:innen die Algorithmen von Suchmaschinen gezielt aus.

Viele Fake-Shops sind mittlerweile also so professionalisiert, dass es immer schwieriger wird, unseriöse Läden im Internet als solche zu erkennen. Wer auf die Abzocke hereinfällt und einen Einkauf bei einem Fake-Shop tätigt, muss dafür grundsätzlich Vorkasse leisten. Die Betrüger:innen erhalten also Geld – doch verschicken sie keine Ware.

In Deutschland erlagen einem Betrug durch Fake-Shops im vergangenen Jahr über 300.000 Menschen. Joachim Feist, der Lösungen gegen Fake-Shops entwickelt, schätzt, dass es sich bei der durch Fake-Shops entstandenen Schadensmenge allein in Deutschland um Millionenbeträge handelt. Gemeinsam mit seiner Firma und der Verbraucherzentrale hat er deswegen den Fake-Shop-Finder verwirklicht.

So funktioniert der Fake-Shop-Finder

Die Verbraucherzentrale möchte den Schutz vor Betrug durch gefälschte Online-Läden mit dem Fake-Shop-Finder einfacher machen. Diese kostenlose Web-App erlaubt es dir, Online-Shops auf ihre Echtheit zu überprüfen. Wenn dir eine Webseite verdächtig vorkommt, kannst du ihre Web-Adresse (URL) kopieren und in das Überprüfungsfenster des Fake-Shop-Finders eingeben.

Mithilfe eines Algorithmus sucht der Fake-Shop-Finder dann gezielt nach Fake-Shops, die bereits in einer Datenbank eingetragen sind. Hast du die URL eines Shops eingegeben, der dort noch nicht hinterlegt ist, sucht der Algorithmus auf dessen Webseite nach typischen Fake-Shop-Merkmalen wie einem fehlenden Impressum oder einer IP-Adresse, die von vielen anderen Shops benutzt wird. Mehr zu den technischen Details und möglichen Ergebnissen des Fake-Shop-Finders erhältst du hier: Fake-Shop-Glossar.

Der Fake-Shop-Finder gibt eine Einschätzung zur Seriosität des Online-Shops ab, die er über ein Ampelsymbol veranschaulicht:

  • Ein grünes Ampelsymbol bedeutet, dass das Angebot seriös ist. Der Online-Shop ist bisher nicht negativ aufgefallen.
  • Ein gelbes Ampelsymbol zeigt an, dass du wichtige Details noch selbst überprüfen solltest. Ein solcher Shop ist bisher weder in der Fake-Shop-Datenbank eingetragen noch auf einer sogenannten Whitelist, die ausschließlich vertrauenswürdige Angebote enthält. Das heißt allerdings nicht, dass es sich automatisch um einen Fake-Shop handeln muss. Schaue dir daher die Website mit Blick auf die im nächsten Absatz genannten Punkte ganz genau an.
  • Ein rotes Ampelsymbol bedeutet, dass dieser Shop bereits als Fake-Shop aufgefallen ist. Andere Verbraucher:innen haben das Angebot also schon als Fake-Shop gemeldet. In diesem Fall solltest du woanders nach deinem Wunschprodukt suchen.

So kannst du Fake-Shops selbst erkennen

Wenn der Fake-Shop-Finder ein gelbes Ampelsymbol zeigt und ungenügende Informationen hat, musst du die Webseite eigenständig einschätzen können. Es ist sowieso vorteilhaft, wenn du dir unabhängig vom Fake-Shop-Finder Medienkompetenz aneignest.

Um dich selbst vor Betrug zu schützen, solltest du laut Watchlist Internet beim Online-Shopping Folgendes tun:

  1. Informiere dich vor dem Kauf über den Anbieter: Schaue in das Impressum (wenn es keines gibt, ist das ein erstes Alarmsignal) und überprüfe die Angaben auf Fehler. Kopiere die Impressumsdaten in eine Suchmaschine und schaue, ob sie von einer anderen Seite gestohlen wurden. Ist die Firma auch bei Online-Kartendiensten unter der im Impressum angegebenen Adresse zu finden?
  2. Prüfe die Zahlungsmöglichkeiten: Gibt der Shop Zahlungsmöglichkeiten an, die Rückbuchungen erlauben, aber in der Zahlungsabwicklung akzeptiert er nur Bitcoin oder Vorkasse? Dann solltest du den Shop meiden. Achte darauf, ob er wirklich sichere Zahlungsmöglichkeiten zulässt.
  3. Suche nach Erfahrungsberichten: Womöglich findest du dadurch Personen, die bereits Opfer eines Fake-Shops geworden sind. Die Website könnte allerdings so neu sein, dass es noch keine Bewertungen gibt. Auch dann solltest du Abstand zum Shop nehmen, denn oft bestehen Fake-Shops nur für kurze Zeit.
  4. Sei bei günstigen Preisen skeptisch: Sind die Preise im Shop reell oder im Vergleich zu Konkurrenzshops ungewöhnlich günstig? Sehr niedrige Preise sollen dich zum schnellen Kaufen verleiten – doch sei ihnen gegenüber besonders skeptisch.

Der Fake-Shop-Finder übernimmt für dich meist die Punkte eins und drei. Die Zahlungsmöglichkeiten prüft er nicht bei jedem Shop, also solltest du hier besonders aufmerksam sein. Bei den Preisen im Gegensatz zu Konkurrenten musst du selbst Vergleiche aufstellen.

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