Bitter schmeckende Lebensmittel sind bei vielen Menschen nicht sehr beliebt. Die enthaltenen Bitterstoffe wirken sich jedoch sehr positiv auf unsere Gesundheit aus und können zahlreichen Krankheiten vorbeugen.

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Nur wenige Menschen essen gerne und regelmäßig Lebensmittel, die bitter schmecken. Dabei stellen Bitterstoffe wahre Gesundheitsschätze dar: Sie unterstützen die Verdauung, stärken das Immunsystem, haben positive Effekte auf den Stoffwechsel und können sogar als natürliches Schmerzmittel wirken.

Was genau macht die Bitterstoffe so wertvoll für unseren Körper? In diesem Artikel erläutern wir dir die zahlreichen Vorteile von Bitterstoffen und erklären, warum es sich lohnt, ihren leicht bitteren Geschmack schätzen zu lernen und öfter in deinen Speiseplan zu integrieren.

Was sind Bitterstoffe?

Wie der Name schon sagt, ist das entscheidende Merkmal aller Bitterstoffe ihr bitterer Geschmack. Sie kommen in vielen verschiedenen Pflanzen vor und finden oft Verwendung in pflanzlichen Heilmitteln. Bitterstoffen wird im Allgemeinen nachgesagt, die Durchblutung und Verdauung zu fördern und den Appetit anzuregen. Zudem wirken sie entzündungshemmend und antibakteriell.

Lebensmittel, die dich mit einer beachtlichen Menge an Bitterstoffen versorgen, sind zum Beispiel:

Bitterstoffe sind auch als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich und können als Pillen und Kapseln geschluckt werden. Dies ist jedoch nicht empfehlenswert, da die positiven Effekte erheblich durch das Kauen der Lebensmittel im Mund ausgelöst werden. So wirkt sich bereits der bittere Geschmack, den wir durch unsere Zunge wahrnehmen, verdauungsfördernd aus und regt die Produktion von Magensäften und Gallenflüssigkeit an.

Außerdem kann es bei Nahrungsergänzungsmitteln schnell zu Überdosierungen kommen. Das ist bei Bitterstoffen in Lebensmitteln jedoch fast ausgeschlossen. Denn der bittere Geschmack würde dir zu viel werden, bevor du eine Überdosis Bitterstoffe aufnehmen kannst. Nimm Bitterstoffe daher am besten durch frische Lebensmittel zu dir. Darin enthalten sind nämlich auch meist auch viele weitere wichtige Nährstoffe, die ebenfalls gut für deine Gesundheit sind.

Generell können Bitterstoffe in einigen Fällen auch schädlich sein. Nämlich dann, wenn Lebensmittel bitter sind, die normalerweise anders schmecken. Wenn du also bemerkst, dass Gurke, Zucchini oder Kürbis bitter schmecken, solltest du die Lebensmittel nicht mehr essen. In diesen Fällen kann der bittere Geschmack auf unerwünschte giftige Pflanzenstoffe hindeuten und ein Warnsignal sein.

Bitterstoff Cynarin für Leber und Galle

Der Bitterstoff Cynarin ist in großen Mengen in Artischocken enthalten und hat viele positive Wirkungen auf die Gesundheit:

  • Der Bitterstoff fördert die Gallenbildung und regt damit die Verdauung an. Besonders bei Völlegefühl, Blähungen und anderen Verdauungsbeschwerden ist Cynarin ein effektives Heilmittel.
  • Cynarin hat eine schützende Wirkung auf die Leber. Möglicherweise kann es sogar die Regeneration von Leberzellen unterstützen. Dies ist jedoch noch nicht abschließend wissenschaftlich geklärt.
  • Es gibt Hinweise darauf, dass die regelmäßige Einnahme von Cynarin das LDL-Cholesterin senkt und zu einer Erhöhung der "guten" HDL-Cholesterinwerte beiträgt. Mit seiner zudem blutdrucksenkenden Wirkung spielt der Bitterstoff daher eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Arteriosklerose.

Cynarin kannst du zu dir nehmen, indem du Artischockenherzen isst. Falls sie dir nicht schmecken, kannst du den Stoff auch in Form von Extrakten oder als Artischockenpresssaft zuführen.

Der Bitterstoff der Grapefruit: Naringin

Der Bitterstoff Naringin findet sich vor allem in Grapefruits und Pomelos. Wird er im Magen aufgespalten, entsteht daraus der sekundäre Pflanzenstoff Naringenin. Mit diesem werden eine Reihe positiver gesundheitlicher Effekte in Verbindung gebracht:

  • Wie allen Flavonoiden wird auch Naringenin eine antioxidative Wirkung zugeschrieben. Antioxidantien neutralisieren freie Radikale in unserem Körper, wodurch sie uns vor oxidativem Stress und daraus resultierenden Krankheiten schützen können.
  • Auch Naringenin wirkt cholesterinsenkend und beugt dadurch Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.
  • Wie alle Bitterstoffe zeigt auch Naringin positive Effekte auf unser Verdauungssystem. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass Naringenin Darmkrebs vorbeugen kann.

Beachte: Bei einigen Arzneimitteln kann die Einnahme von Naringin deren Wirksamkeit beeinträchtigen. Sprich dich in solchen Fällen vorher mit deiner Ärztin oder deinem Arzt ab, inwieweit für dich der Verzehr von Grapefruits unbedenklich ist.

Lactucin als natürliches Schmerzmittel

Lactucin findet sich in vielen bitter schmeckenden Blattsalaten, wie Eisbergsalat, Endivie, Radicchio, Chicorée und Frisée. Der Bitterstoff wirkt beruhigend und entzündungshemmend. Zudem belegen Studien die positiven Wirkungen bei neurodegenerativen Erkrankungen. So gibt es Hinweise darauf, dass Lactucin das Wachstum der Nervenfortsätze fördert.

Lactucin hat zudem einen stark schmerzlindernden Effekt. In einem Versuch, in dem der Bitterstoff Mäusen verabreicht wurde, kam er den Wirkungen herkömmlicher Schmerzmittel relativ nah.

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Überarbeitet von Jennifer Watzek

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