Wer sein Kind im Kindergarten oder bei Freunden abholt, kennt das Szenario vermutlich: Gerade noch fröhlich gespielt, beginnt in der nächsten Sekunde ein Weinkrampf. Doch weshalb ist das so? Sozialpädagoge Ulric Ritzer-Sachs klärt auf.
Das Kind eben von der Kita oder Freunden abholen, kann zur Tortur werden. Beim Nachwuchs brennt dabei manchmal ein Feuerwerk der Emotionen ab: Die Laune sinkt, das Kind nörgelt und motzt. Was passiert da? Sozialpädagoge bei der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung, Urlic Ritzer-Sachs, weiß, weshalb sich Kids so benehmen.
Deshalb werden die Kinder wütend
Kinder geben sich im Beisein der Eltern anders als beispielsweise in der Kita, bei den Nachbarn oder in der Schule. Das ist ganz normal und es zeugt eigentlich von einer guten Bindung, wenn Kinder nach einem langen Tag zu Hause alle Emotionen herauslassen können und wollen.
"Eltern freuen sich, dass sie ihr Kind nachmittags wiedersehen, für das Kind bedeutet das Auftauchen der Eltern aber auch: Das Spiel ist jetzt vorbei, ich muss etwas beenden", erklärt Ulric Ritzer-Sachs.
Die Folge können Wut, Tränen und allgemeines Gequengel sein - anstrengend für alle Beteiligten, "aber auch das Los des Elternseins", wie Ritzer-Sachs es beschreibt.
So können Eltern der Situation vorbeugen
Was helfen kann: Zum einen mit dem Kind darüber sprechen, dass einen die schlechte Stimmung beim Wiedersehen nervt. Bei manchen Kindern kann das schon etwas Einsehen bewirken. Zum anderen: Selbst möglichst stressfrei in die Abholsituation hineingehen.
Eltern könnten auf dem Weg zu Kita oder in die Schule vielleicht noch einen kurzen Zwischenstopp im Café einlegen. "Wenn man die zehn Minuten hat, ist das Gold wert. Man wirkt dann anders und guckt auch ganz anders, wenn man das Kind abholt", erklärt Ritzer-Sachs. (dpa/spot)
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