"Die Mama kriegt ein Baby": Wird die Familie größer, merken das auch die Kleinsten. Damit sich Kinder auf ihr Geschwisterchen freuen, sollten Eltern einige wertvolle Tipps beachten.
Wird ein Kind zum großen Bruder oder zur großen Schwester, ist das für alle Beteiligten aufregend. Vor allem aber für das Kind. Mamas Bauch wächst, in der Wohnung stehen plötzlich wieder Babymöbel und die ganze Familie verändert sich. Damit das Geschwisterkind sich über das neue Baby genauso freuen kann wie die Eltern, sollten diese ein paar Dinge beachten.
Schon sehr kleine Kinder bemerken, wenn sich Mamas Körper verändert. Wenn die Schwangerschaft in die zwölfte Woche geht, wird es langsam Zeit, das schon vorhandene Kind auf die Rolle als großer Bruder oder große Schwester vorzubereiten.
Bei kleinen Kindern können hierbei Bilderbücher helfen, die dem Kind auf altersgerechte Weise die Situation erklären. Das gemeinsame Lesen und Vorlesen hat außerdem noch einen weiteren Vorteil: Die Bindung zwischen Eltern und Kind wird gestärkt. Selbstbewusste Kinder, die gelernt haben, dass Mama und Papa gerne Zeit mit ihnen verbringen, reagieren auf die Veränderung, die ein Baby mit sich bringt, oft besser, als solche, die eine eher unsichere Bindung zu den Eltern haben.
Den Stolz der großen Geschwister fördern
Die meisten Geschwisterkinder sind stolz, wenn sie bald "die Großen" sind. Diesen Stolz können Eltern fördern und für sich nutzen, indem sie das Kind schon von Anfang an miteinbeziehen und auf seine Rolle vorbereiten.
Wenn Kinder, die schon geduldig bei Papa auf dem Schoß sitzen können, gelegentlich beim Ultraschall dabei sind und das Geschwisterchen wachsen sehen, steigt die Vorfreude.
Die darf und sollte auch gemeinsam mit dem Kind gefeiert werden, das heißt: Wenn das Baby auf der Welt ist, darf das Geschwisterkind sofort mit ins Krankenhaus und das Geschwisterchen das erste Mal besuchen. Auch wenn gerade Schul- oder Kitazeit ist.
Wenn das Baby dann zu Hause ist, kann das ältere Kind etwa die Windel beim Wickeln reichen, das Baby unter Aufsicht der Eltern und mithilfe eines Stillkissens auch mal ein paar Minuten auf dem Schoß haben oder gemeinsam mit Mama oder Papa die frisch gewaschenen Strampler zusammenlegen.
Das alles sollte spielerisch und ohne Zwang geschehen, damit das Kind das Baby nicht mit etwas Negativem verbindet.
Ebenfalls wichtig ist es, dem Kind nicht plötzlich Privilegien zu entziehen. Bei aller Freude über das neue Baby: Wenn Oma und Opa minutenlang den Neuankömmling statt das bisherige Lieblingsenkelkind begrüßen, kann das ältere Kind sich zurückgesetzt fühlen.
Eltern können auch mit Freunden oder Verwandten darüber sprechen, wenn diese beginnen, das größere Geschwisterchen zugunsten des Babys zu vernachlässigen.
Praktische Tipps bei kleinen Anpassungsschwierigkeiten
Fällt das Kind in frühere Entwicklungsstufen zurück oder weint sehr viel, wenn es in die Kita muss, ist das ein Zeichen von Anpassungsschwierigkeiten. Nicole ist Erzieherin in einer Hamburger Kita und verrät, was Eltern dann tun können: "Einfach mal einen Tag kitafrei ist oft schon ausreichend. Das ältere Kind soll sehen, dass Mama mit dem Baby nichts Besonderes unternimmt und es zu Hause langweilig ist."
Außerdem hilft eine gute Portion Qualitätszeit mit den Eltern. Das kann ein Eis-Essen nur mit Papa sein oder eine tägliche gemeinsame Kuschelstunde mit Mama.
Aktivitäten ohne das Nesthäkchen sind auch für Kinder wichtig, die schon älter sind. Ab etwa der zweiten Klasse können Kinder die Veränderung verstehen, die ein Baby mit sich bringt. Auch sie brauchen jedoch noch immer ein offenes Ohr von Mama und Papa, wofür so eine Qualitätszeit nur für das große Kind perfekt geeignet ist. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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