"Es gibt keinen Durchschnittshund", sagt Kognitionsforscherin Alexandra Horowitz. Jeder Hund bilde seine eigene Persönlichkeit. Dabei spielen verschiedene Umwelteinflüsse eine Rolle. DeineTierwelt erklärt, welche das sind.

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Jeder Hund hat seine Eigenheiten und ganz speziellen Charakterzüge, die ihre Halter so sehr lieben. Doch wann entwickelt ein Hund eigentlich seine Persönlichkeit und welche Rolle spielt die Erziehung dabei? Die Verhaltensforscherin Alexandra Horowitz beschäftigte sich für ihr aktuelles Buch "The Year of the Puppy" im Bereich der Kognitionsforschung vor allem mit der Frühphase im Leben eines Vierbeiners.

Im Interview mit dem Wissenschaftsjournal "Gizmondo" sprach sie unter anderem über die verschiedenen Einflüsse, die den Charakter eines Hundes im jungen Alter formen. Eine wichtige Erkenntnis für Hundehalter: "Die meisten Hundeliebhaber übersehen, dass ihre Welpen eine Zeit lang Jugendliche sind. Sie nehmen an, dass sie direkt vom Welpen zum Erwachsenen werden. Aber sie sind für eine lange Zeit Teenager, mit entsprechendem Verhalten."

Der Charakter wird vom äußeren Umfeld beeinflusst.
Der Charakter wird vom äußeren Umfeld beeinflusst. © Foto: unsplash.com/Jametlene Reskp (Symbolfoto)

Umwelteinflüsse formen individuellen Charakter

Horowitz konnte dieses Verhalten auch bei ihrem eigenen Welpen namens Quiddity erkennen. "Der Schlüssel, um diese Phase zu überstehen, war für mich einfach die Erkenntnis, dass es nur eine Phase ist", erklärt sie. In dieser Zeit, so vermutet Horowitz, wirken Umwelteinflüsse ebenso stark auf die Vierbeiner wie im Welpenalter und formen einen ganz individuellen Charakter. Das mithilfe von Studien zu untermauern, ist das Ziel der Wissenschaftlerin.

"Da das Gebiet der Hundekognition so neu ist, hat man sich bisher vor allem mit den Fähigkeiten von Hunden im Allgemeinen beschäftigt und weniger mit den einzelnen Tieren. Ich denke, dass die besondere Lebensgeschichte einzelner Hunde für die Forscher immer interessanter wird, und das zu Recht", sagt Horowitz. Ihre These: "Es gibt keinen ,Durchschnittshund‘, genauso wenig wie es einen ,Durchschnittsmenschen‘ gibt."

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Horowitz hofft auf neue Erkenntnisse bei Begleithunden

Dafür befasst sich die Autorin vor allem mit der frühen Entwicklung, die ihrer Meinung nach nicht ausreichend erforscht ist. "Es gibt immer mehr Untersuchungen darüber, wie frühe Expositionen zu einer besseren Leistung von Arbeitshunden führen können. Es wäre schön, wenn dies auch bei Begleithunden der Fall wäre", sagte sie.  © Deine Tierwelt

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