Obwohl der Handel mit Hunde- und Katzenfleisch in Vietnam seit einiger Zeit offiziell verboten ist, floriert das Geschäft mit den Tieren weiterhin. Ein aktueller Tollwut-Ausbruch im Land forderte nun mehrere Menschenleben. Behörden wollen den Handel jetzt strenger kontrollieren.

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Das Geschäft mit Hunde- und Katzenfleisch ist in Vietnam seit Jahren eine unübersichtliche Grauzone. In der Vergangenheit wurde der Transport der Tiere im Land verboten. Der Konsum blieb legal. Die Herkunft des Fleischs war dabei oft rätselhaft. Ein Tollwut-Ausbruch zwingt Behörden jetzt zum Handeln.

Der Verzehr von Hunde- und Katzenfleisch hat in dem asiatischen Land noch immer Tradition und in zahlreichen Restaurants wird die vermeintliche Delikatesse angeboten. Die Tiere werden dafür häufig im ganzen Land eingefangen und in Schlachthäuser transportiert.

Hanoi geht gegen Handel vor

Seit Jahren gehen Tierschützer aus der ganzen Welt gegen das Geschäft mit dem Fleisch vor, fordern ein sofortiges Ende des Handels und Verzehrs und fordern die Regierung auf, strenger durchzugreifen. Schätzungen der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" zufolge, werden in Vietnam jährlich rund sechs Millionen Hunde und Katze für den Verzehr geschlachtet, berichtet "Radio Free Asia".

Die vietnamesische Hauptstadt Hanoi sieht sich nun zum Handeln gezwungen und kündigt neue Richtlinien an. Für den illegalen Handel, Transport, die Schlachtung oder den Verkauf von Hunden und Katzen zu Fleischzwecken wurden strenge Kontrollen und harte Strafen vorgeschrieben. Mobile Inspektionsteams sollen an den wichtigsten Transportrouten eingesetzt werden, um systematisch alle unerlaubten Transporte lebender Hunde und Katzen abzufangen und zu unterbinden, berichtet "The Straits Times".

Tollwut-Risiko durch Hunde- und Katzenfleisch

Der jetzige Vorstoß der Regierung, gegen den Handel mit Hunde- und Katzenfleisch vorzugehen, kommt jedoch nicht grundlos. Vietnam hat derzeit mit einem großen Tollwut-Ausbruch zu kämpfen. Etliche Regionen sind betroffen und das Virus forderte bereits zahlreiche Menschenleben. Das Fleisch von Hunden und Katzen gilt dabei als möglicher Überträger der Krankheit.

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Um bessere Hygienestandards in der Stadt zu etablieren und die Metropole für Touristen attraktiver und sicherer zu machen, will Hanoi jetzt gegen die Geschäfte der Fleischverkäufer vorgehen. Im Rahmen der neuen Richtlinie plant die Regierung eine Erhöhung der Tollwutimpfungsrate auf über 90 Prozent bei der Hunde- und Katzenpopulation durch eine konzertierte Aktion der Veterinärbehörden.  © Deine Tierwelt

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