Ein Koch aus den Niederlanden sorgte mit einem ungewöhnlichen Restaurant-Konzept für Aufsehen. Wer in seinem Lokal Fleisch essen wollte, sollte das Tier selbst töten. Der Betreiber wollte seinen Gästen damit vermitteln, was es bedeutet, Fleisch zu essen.

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Koch Wander Alblas aus den Niederlanden eröffnete vor einigen Wochen ein Restaurant, das mit einem ziemlich ungewöhnlichen Konzept für hitzige Debatten und Aufsehen sorgte. Die Hühner, die er seinen Gästen zum Verzehr anbot, mussten von den Besuchern selbst geschlachtet werden.

Der Koch betrachtet sein Konzept als eine Art Schulung. Er will Konsumenten zeigen, welche Prozesse hinter einem Stück Fleisch auf dem Teller stecken. Dafür mussten seine Gäste die Schlachtung hautnah miterleben, bevor sie ihr Gericht serviert bekamen.

Gäste müssen Hühner im Restaurant selbst schlachten

Das Restaurant "Upstick" im niederländischen Arnhem hatte seine Tore nur für wenige Wochen geöffnet. Vom 5. Mai bis 30. Juni 2023 konnten Besucher sich dort ein besonderes Erlebnis buchen. Die Spezialität des Hauses war Hühnerfleisch. Die Tiere standen jedoch lebendig neben dem Lokal und mussten von den Gästen selbst ausgesucht und verarbeitet werden, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".

An einem Tag pro Woche öffnete Alblas dafür seine Pforten und tötete mithilfe der Besucher im Laufe des Abends bis zu 18 Hühner. Der kulinarische Ablauf war dafür genauestens geplant. Zur Vorspeise erhielten die Gäste Mehlwürmer, Gemüse und Körner, denn das würden Hühner ebenfalls essen. Für die fleischhaltige Hauptspeise nahm er die Besucher dann mit zum Hühnerstall, wo sie sich eines der Tiere aussuchen konnten.

Koch: "Wer Tiere essen will, sollte sie töten können!"

Gemeinsam brachten sie das Huhn dann in die Küche. Koch Alblas betäubte das Tier, steckte es in einen Trichter und schnitt ihm den Kopf ab. Die Besucher mussten das Tier während der Schlachtung festhalten. Danach wurde das Tier gemeinsam ausgenommen, die Gäste durften dabei selbst das Messer schwingen. Im Anschluss bereitete der Koch das Huhn dann zu und servierte es. Über das Konzept hatte Alblas lange nachgedacht.

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Der 27-Jährige beschäftigt sich schon lange mit den Folgen fleischlastiger Ernährung für Klima und Umwelt. In seinem kurzzeitig geöffneten Restaurant wollte er seinen Besucher diese Folgen näherbringen und ihnen zeigen, was hinter einer Portion Hühnerfleisch steckt. Obwohl seine Tische schnell ausgebucht waren, erntete er auch Kritik für das gewagte Konzept. Tierschützer warfen ihm vor, den Vorgang der Schlachtung und die oft schlechten Haltungsbedingungen zu verharmlosen, indem er Freilandhühner anbot und sie so tierschutzgerecht wie möglich tötete. Die Realität in großen Geflügelbetrieben sehe häufig ganz anders aus.  © Deine Tierwelt

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