Zugegeben: Wenn Dein Hund bei Gästen seine Nase sofort Richtung Schritt schiebt, kann das unangenehm werden. Dabei gibt es für das forsche Verhalten eine ziemlich gute Erklärung – und einfache Tipps, wie Du das Schnüffeln in der Leistengegend abtrainieren kannst.

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Dass Hunde zur Begrüßung gegenseitig ihre Kehrseite beschnuppern, wissen wir. Das liegt unter anderem daran, dass Hunde einen ausgeprägten Geruchssinn haben – und die sogenannten Analdrüsen Öl und Schweiß absondern, deren Geruch für jeden Hund einzigartig ist.

Während wir Menschen unsere Umwelt oft mithilfe unserer Augen wahrnehmen und bewerten, nutzen Hunde dafür vorrangig ihren Geruchssinn, weil dieser bei ihnen am ausgeprägtesten ist.

Hunde erkunden ihre Umwelt mithilfe ihrer Nase

Deshalb ist schnüffeln auch das natürlichste Verhalten von Hunden, erklärt Hunde-Verhaltensforscherin und -Trainerin Emma Bowdry im Magazin "The Bark": Indem sie an den Hinterteilen anderer Hunde schnuppern, erfahren sie viel über ihre Artgenossen, etwa ihr Geschlecht und Alter, aber auch über Gesundheit, Laune und Wohlbefinden. Auch bei Menschen liegen besonders viele Geruchsdrüsen im Intimbereich – und in den Achselhöhlen.

Da ersterer für die Hunde erreichbarer ist, stürzen sie sich oft neugierig darauf. Besonders bei fremden Menschen, deren Geruch ihnen noch nicht so vertraut ist.

Deshalb ist es auch kein Zeichen von schlechten Manieren, wenn ein Hund im Schritt schnüffeln will, sondern ein natürlicher Instinkt. Sie wissen schließlich nicht, dass es bei Menschen sozial eher weniger akzeptiert ist, die Nase ungefragt zur Begrüßung in den Intimbereich zu stecken.

Schnüffelt Dein Hund anderen Menschen im Schritt? So gewöhnst Du es ihm ab

Zum Glück gibt es trotzdem Möglichkeiten, Deinem Hund das Intim-Schnüffeln abgewöhnen. Dafür musst Du ihm eine Alternative beibringen.

Jedes Mal, wenn Dein Hund am Schritt schnuppern will, befolgst Du diese Schritte:

Zeige Deinem Hund deutlich, dass er aufhören soll, zum Beispiel in Kombination mit einem Befehl, dass Dein Hund warten oder Dich anschauen soll. Zeige langsam Deine Hand mit der Handfläche nach oben, die Dein Hund inspizieren kann, während Du den Schritt wegdrehst oder ihn mit etwas verdeckst. Auch auf der Handfläche sind Schweißdrüsen, die dem Hund genug Informationen liefern können. Wenn Dein Hund auf die Hand reagiert, lobe ihn ausgiebig. Gib ihm genug Zeit zum Schnüffeln und biete ihm dann ein Leckerli an. Wenn Dein Hund sehr forsch ist, kannst Du ihn zu Beginn auch an die Leine nehmen. Dann kannst Du den Hund zurückhalten, wenn er die Hand nicht akzeptieren und trotzdem zwischen die Beine will. Der einzige Druck auf der Leine sollte aber von Deinem Hund kommen, reiße ihn nicht ruckartig zurück.

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Wenn der Hund den Schritt erreicht, bevor Du ihn abhalten kannst, sollte die betroffene Person den Hund sanft zurückschieben und sich von ihm wegdrehen. Sobald Du wieder Kontrolle über den Hund hast, kannst Du einen zweiten Anlauf starten und ihn belohnen und loben, wenn er diesmal die Hand akzeptiert.

So kannst Du Deinen Vierbeiner mit der Zeit dazu konditionieren, das Schnüffeln am Schritt durch Riechen an der Hand zu ersetzen.  © Deine Tierwelt

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