- Auch Katzen können vom Balkon abstürzen, was oft unterschätzt wird.
- Die richtige Netzhöhe kann entscheidend sein, um Unfällen vorzubeugen.
- Außerdem gilt es zu beachten, welche Pflanzen auf dem Balkon stehen, denn die können ebenso wie zu viel Sonne gefährlich werden.
Interessante Düfte, spannende Geräusche, wärmende Sonnenstrahlen - ein Ausflug nach Balkonien lohnt für Stubentiger in vielerlei Hinsicht. Doch Katzenbesitzer müssen dafür sorgen, dass der Balkon für ihr Tier ein sicherer Ort ist. Drei Gefahren lauern dort vor allem, sagt Sabine Ruthenfranz, die einen Katzen-Podcast betreibt.
"Zum einen können Katzen abstürzen, das wird oft unterschätzt. Es stimmt auch nicht, dass sie in jedem Fall so aufkommen, dass sie sich nicht verletzen", sagt die Podcasterin. Gefährlich können Katzen außerdem giftige Pflanzen werden, an denen sie knabbern. Auch zu viel pralle Sonne schadet, gerade hellhaarige Katzen können zum Beispiel einen Sonnenbrand bekommen.
Zwei Meter in die Höhe sichern
Ein Netz um den Balkon herum verhindert Abstürze. Im Fachhandel gibt es auch Netze zum Anschrauben oder -klemmen, sodass Mieter nicht in Beton bohren müssen. "Das Netz sollte wetterbeständig sein und eine Maschengröße von ungefähr drei Zentimetern haben", rät Ruthenfranz. Ihr Tipp: schwarze oder dunkelgrüne Netze fallen weniger auf als weiße oder transparente.
Das Netz sollte etwa zwei Meter Höhe oberhalb der Balkonbrüstung absichern. "Nur, wenn eine Katze einen extremen Kletterdrang hat, kann es ratsam sein, das Netz auch nach oben zu schließen", sagt Ruthenfranz.
Je nachdem, wie weit die Stäbe vom Balkongitter auseinanderstehen, müssen auch sie abgesichert werden. "Katzen können sich selbst durch kleinste Lücken hindurchwinden", begründet Ruthenfranz. Ihr Rat: "Beobachten Sie die Katze beim ersten Balkongang genau. Katzen sind die besten Sicherheitsinspektoren und finden jedes Schlupfloch."
Diese zwei Pflanzen sind sicher
Und was für Pflanzen dürfen in die Kübel und Balkonkästen? Leider sind viele bei uns übliche Pflanzen giftig. Laut Ruthenfranz dürften Katzenbesitzer auf der sicheren Seite mit Hornveilchen (Viola cornuta) oder Katzenminze (Nepeta cataria) sein.
Aber auch diese Pflanzen, wenn sie aus dem klassischen Handel stammen, können in der Regel gespritzt sein. "Achten Sie deshalb darauf, dass die Katze auch an sich ungiftige Pflanzen nicht sofort nach dem Kauf beknabbert", rät Katzenbuch-Autorin Ruthenfranz. Am besten kommen die Blumentöpfe erst mal für drei Wochen außer Reichweite.
Vor zu viel Sonne schützen
Einen Schattenplatz zu schaffen, ist relativ einfach. Da tut es schon ein Gartenstuhl, unter den sich das Tier bei zu viel Sonne verkriechen kann. "Katzen sind grundsätzlich sehr wärmebedürftig, aber sie können auch einen Sonnenstich bekommen", warnt Sabine Ruthenfranz.
Vor allem sehr junge, schon ältere oder vorerkrankte Tiere dürfen nicht zu lange in der prallen Sonne liegen. Herrchen und Frauchen sollten ihre Katze im Blick haben. "Man kann einfach mal einen Stuhl oder Tisch verrücken und schon ist das Katzenköpfchen im Schatten."
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Spielen auf Balkonien
Wer es seinem Tier nett machen möchte, kann ihm auf dem Balkon einen Aussichtsplatz einrichten. Dabei natürlich immer auf die Höhe der Absicherung achten. Neben Spielzeug für die Katze können Halter auch einen großen Wassernapf auf den Boden stellen. "Vom Durchmesser etwa so groß wie eine Obstschale oder Salatschüssel und etwa zehn Zentimeter tief", empfiehlt die Katzenexpertin.
Die Katze kann dort trinken und nach kleinem Spielzeug fischen, das auf dem Wasser schwimmt. Ein Futternapf gehört dagegen nicht auf den Balkon. Das Fressen könnte in der Wärme verderben und auch ungebetene Gäste anlocken. Ansonsten gilt wie in der Wohnung: Nichts herumliegen lassen, woran eine neugierige Katze sich verletzen könnte.
Was die Stubentiger außerdem sehr gerne mögen: abends oder nachts über den Balkon zu stromern. "Sie lauschen gerne der Nacht", sagt Ruthenfranz. Vielleicht sind sogar ein paar Falter unterwegs, denen das Tier hinterherjagen kann. (dpa/mak)
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