Für die meisten Hundebesitzer wohl völlig überraschend, warnt Hundeexperte Martin Rütter vor dem weitverbreiteten Stöckchen-Wurf-Spiel. Doch auch andere Hundeexperten sehen in dem vermeintlich harmlosen Spielzeug eine tödliche Gefahr.

Mehr zum Thema Haustiere

Ob beim Toben im Garten, auf der Hundewiese oder in freier Natur: Stöckchen werfen gehört für viele Herrchen und Frauchen zum Leben mit Hund dazu. Die Fellnasen scheinen es zu lieben, wenn wir ein Stöckchen nehmen und so weit wie möglich werfen. Immer wieder bringt der Hund das Wurfgerät dann zurück – bis die Arme der Hundeeltern lahm werden oder der Vierbeiner ausgepowert ist. Das Spiel endet meistens damit, dass die Fellnase zufrieden im Gras liegt und genüsslich sein Stöckchen zerkaut.

Doch Hundeexperte Martin Rütter hat zu diesem beliebten Spiel eine eindeutige Meinung: "Das gefährlichste Spielzeug ist das Stöckchen."

Martin Rütter erklärt die Gefahr beim Stöckchen-Wurf-Spiel

In einer Episode von "Der Hundeprofi – Rütter Team" warnt Martin Rütter eindringlich: "Bitte lasst das Stockspielen sein! Ich erlebe es immer wieder, dass Hunde ein kleines Stück davon abkauen und dann Splitter im Hals hängen haben oder sich Abszesse bilden. Aber noch viel schlimmer – der Hund trägt den Stock wie eine Zigarre vorne und rammt sich den Stock rein. Keine Stockspielereien!"

Auch weitere Experten schließen sich der Meinung des Hundetrainers an. Hundetrainerin Stephanie Salostowitz ist vom Stöckchenwerfen ebenfalls wenig begeistert. In einem Interview mit "Tag24" erklärte sie: "Stöcke können im höchsten Maße gefährlich sein für den Hund. Ich kann niemanden empfehlen, den Hund heiß zu machen aufs Stöckchen werfen."

Die Hundetrainerin hat schon viele schlimme Fälle erleben müssen, bei denen sich Hunde gar gephählt hätten. "Der Hund kommt mit 40 Kilometer die Stunde an, will den Stock haben und rammt sich den ins Kleinhirn oder zumindest in den Gaumen. Es können ganz furchtbare Verletzungen entstehen, an denen der Hund sterben kann" erklärt sie.

Statt Stöckchen eher Hundespielzeug nutzen.
Statt Stöckchen eher Hundespielzeug nutzen. © Foto: unsplash.com/Rob Fuller (Symbolfoto)

Diese Stöckchen-Alternativen empfiehlt Martin Rütter

Als Alternative empfiehlt zum Holz-Stöckchen Martin Rütter biegsame und flexible Stöcke aus robusten und ungiftigen TPE (Thermoplastische Elastomere). Die Fellnasen können diese gefahrlos tragen, fangen und apportieren. Diese Art von Stöckchen lassen sich weit werfen und sind in der Regel auch schwimmfähig, sodass sich das tierische Familienmitglied auch im oder am Wasser bestens austoben kann.

Auch befüllbare Futterbälle sind eine Option. Diese Snack-Bälle lassen sich wunderbar werfen und sind daher ideal für die körperliche Fitness der Fellnase. Doch auch die geistige Anforderung an den Vierbeiner kommt mit solchen einem Spielzeug nicht zu kurz, da er sich seine Belohnung durch die Bewegung des Balls erarbeiten muss.

Action beim Gassi-Gehen muss sein

Um für die nötige körperliche und geistige Auslastung beim Spaziergang zu sorgen, empfiehlt Martin Rütter Apportier-Spiele mit dem Lieblingsspielzeug der Hunde. Weiter sagt der Hundetrainer: "Grundsätzlich ist bei der Beschäftigung alles erlaubt, was Hund und Mensch Spaß macht. Wenn der Hund zum Beispiel gerne die Nase einsetzt und ständig irgendwelchen Gerüchen ‚auf der Spur‘ ist, kann man gezielt etwas verstecken, das der Hund dann suchen muss. Dabei ist es egal, ob es sich bei der versteckten Beute um Futter oder um ein Spielzeug handelt."

Fakten über Fakten: Mehr Wissen aus der Tierwelt
Du liebst exklusive Geschichten und spannende Ratgeber aus der Welt der Tiere? Stöbere jetzt im DeineTierwelt Magazin!

Welche Vorlieben das tierische Familienmitglied hat, hängt von den Veranlagungen, den Genen und natürlich der Rassezugehörigkeit ab. Apportierhunde, wie alle Arten von Retrievern, in deren Genen es liegt, erlegtes Wild zum Jäger zu bringen, lieben daher Beute-Spiele. Nordische Hunde hingegen haben mehr Spaß an ausdauernden Bewegungs-Spielen.  © Deine Tierwelt

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.