Ob Hundehalter oder nicht – fast jeder kennt das Sprichwort: "Der Hund ist der beste Freund des Menschen". Auf Englisch: "man‘s best friend". Warum tatsächlich besonders Männer scheinbar eine enge Bindung zu ihren Bellos haben, verraten wir Dir – mit einem kleinen Augenwinkern – hier.

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Da kann ein Mann noch so einen Ruf als knallharter Kerl haben – im Beisein eines Hundes wird er selbst zum zahmen Welpen: Dann wird ausgiebig geschmust, geherzt und gespielt…

Klar, das mag ein Klischee sein. Aber darin steckt zumindest ein Funken Wahrheit. Denn scheinbar schaffen Hunde es irgendwie, dass Männer sich ihnen besonders gut anvertrauen können.

Bei einer Umfrage unter Männer mittleren Alters in den USA kam nämlich heraus: 42 Prozent der Befragten wenden sich in herausfordernden Situationen für emotionalen Support eher an ihre Hunde als an jemand anderen in ihrem sozialen Umfeld.

"Ich vermute, dass das viel damit zu tun hat, wie wir sozialisiert werden", erklärt Dr. Chris Blazine, klinischer Psychologe und Autor der Studie, gegenüber dem australischen Nachrichtensender "ABC". Noch immer gelten Eigenschaften wie Gleichmut, Unabhängigkeit und Stärke als eher männliche Charakterzüge. Und in Anbetracht der Erwartungen, die die Gesellschaft an männliches Verhalten stellt, fällt es vielen Männern schwer, ihre Gefühle offen zu kommunizieren und Schwäche zu zeigen.

Nicht aber gegenüber ihren Hunden: Studien haben in der Vergangenheit unter anderem gezeigt, dass der Blickkontakt zu den Vierbeinern das sogenannte "Kuschelhormon" Oxytocin ausschüttet. Dadurch wird die gegenseitige Bindung gestärkt. Hinzu kommt, dass Hunde uns für unsere Emotionen und Gedanken nicht verurteilen. Vielleicht fühlen sich Männer bei ihnen deshalb besonders gut und sicher.

Es fällt leichter, Hunden Gefühle zu zeigen.
Es fällt leichter, Hunden Gefühle zu zeigen. © Foto: unsplash.com/Eric Ward (Symbolfoto)

Männer und Hunde – Best Buddies?

Das Tolle an Hunden? "Sie sind immer für uns da", so Dr. Blazine. Trotz dieser positiven Aspekte der Männer-Hund-Bindung ist die Zuneigung eines Bellos nicht immer leicht verdient. Die Vierbeiner liefern eben ein direktes, ehrliches Feedback. "Freud hat darüber schon vor langer Zeit gesprochen. Er war selbst ein großer Hundefan – weil sie etwas bieten, was Menschen nicht bieten können: pure Liebe. Gleichzeitig können wir ihnen als ehrliche Haut vertrauen."

Freud habe nämlich auch gesagt, dass Hunde "ihre Freunde lieben und ihre Feinde beißen". Wenn jemand seine Gefühle so ungefiltert zeige, könne man seinem Urteil umso stärker trauen. Die logische Konsequenz für viele? Sie denken: "Ich muss wirklich okay sein, wenn mein Hund mich mag."

Ein gutes Gefühl – auch für Männer.

Von Hunden fürs Leben lernen

Dr. Blazine sagt von sich, er habe durch seine zwei Hunde selbst erfahren, wie viel man von den Vierbeinern auch für den Umgang mit seinen Mitmenschen lernen könne. Der Psychologe ist sich sicher, dass er durch seine Hunde viele Qualitäten gelernt hat, die ihm nun als Ehemann und Vater helfen.

Zwar sind seine Hunde mittlerweile verstorben – doch selbst aus dem Verlust eines Haustieres könne man lernen: "Die Forschung zeigt, dass der Verlust eines tierischen Begleiters, eines Hundes, mindestens genauso schlimm ist wie der eines Freundes, Familienmitgliedes oder Partners." Doch bei all dem Schmerz berge der Verlust seiner Meinung nach auch Chancen. "Wir überdenken unser Leben und verändern uns vielleicht sogar zum Positiven." Man spreche dann vom "post-traumatischen Wachstum".

"Einige Menschen setzen die Prioritäten in ihrem Leben dann noch einmal neu oder sie nehmen die Qualitäten und Erfahrungen, die sie mit ihren Hunden erlebt haben, in ihre neue Lebensphase mit."

Hunde und Herrchen tun sich gegenseitig sehr gut.
Hunde und Herrchen tun sich gegenseitig sehr gut. © Foto: unsplash.com/Erica Magugliani (Symbolfoto)

Dabei tun die Hunde aber nicht nur ihren Herrchen gut, sondern auch umgekehrt. So hat eine Studie der Universität Wien herausgefunden, dass Rüden mit einem Herrchen entspannter und sozialer sind als mit einem Frauchen. Dafür hat eine andere Studie ergeben, dass Frauen und Hunde sich besser verstehen.

Also unentschieden? Na ja, ein Wettbewerb um die größte Hundeliebe war das ja von vorneherein nicht. Und natürlich ist eine gute Beziehung zum Hund nicht abhängig vom Geschlecht.

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Es gibt aber noch einen weiteren Vorteil der Männer-Hunde-Freundschaft: Bei einer Umfrage kam heraus, dass Männer mit Hund als fitter und attraktiver wahrgenommen werden. Vielleicht ja ein Grund dafür, warum sich so viele von ihnen mit den Vierbeinern auf Dating-Plattformen zeigen…  © Deine Tierwelt

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