Du spielst mit dem Gedanken, eine Katze zu adoptieren? Dann solltest Du Dir diese Tipps vom Tiertrainer zu Herzen nehmen!
Wenn Stubentiger plötzlich das ganze Haus auf den Kopf stellen oder aggressive Miezen den Besuch angreifen, wird er oft gerufen: Jackson Galaxy. Der US-amerikanische Tiertrainer ist Experte darin, das Verhalten von Katzen zu verstehen und es so zu beeinflussen, dass ein harmonisches Zusammenleben wieder möglich ist. Dieser Fähigkeit hat er seinen Beinamen "Katzenflüsterer" zu verdanken. Jackson Galaxy weiß, wie Probleme von Anfang an vermieden werden können. Das war allerdings nicht immer so.
Noch vor etwa 35 Jahren wusste er relativ wenig über Katzen. Als er eines Tages dann selbst eine Samtpfote bei sich zuhause aufnahm, änderte sich das schlagartig. Der neue vierbeinige Mitbewohner hielt den Buchautoren ganz schön auf Trab. Daraufhin fing Jackson Galaxy an, sich mit dem Wesen und den Ansprüchen von Katzen intensiv auseinanderzusetzen.
So kannst Du Fehler vermeiden
In einem "Youtube"-Video erzählt er von den ersten Tagen mit seiner Fellnase und den Fehlern, die er selbst am Anfang gemacht hat. "Damals wurde einem gesagt, dass man eine Katze ohne Weiteres zusammen mit einem anderen Haustier halten kann. Die Tiere würden das untereinander regeln", erinnert er sich. Ein Irrglaube, wie er am eigenen Leib erfuhr. Das ist jedoch nur eine von mehreren Lektionen, die er gelernt hat.
Du möchtest eine Mieze adoptieren beziehungsweise denkst darüber nach, Dir eine zu kaufen? Dann solltest Du Dich genau informieren und Dir diese Ratschläge vom Katzenexperten Jackson Galaxy zu Herzen nehmen.
1. Sind noch andere Haustiere vorhanden?
Manche Katzen verstehen sich gut mit anderen Tieren, andere sind Einzelgänger. Falls Du bereits Haustiere hast, solltest du bei der Adoption einer Katze darauf achten, dass sie damit gut zurechtkommt. Es ist ratsam, zuvor zu testen, wie die Tiere zueinander stehen. So führen zum Beispiel Tierheime und Züchter Test durch, ob Hunde gelassen auf Katzen reagieren – und bestenfalls auch umgekehrt.
Hast Du einen Hund und findet er Gefallen daran, Deine Katze zu jagen, solltest Du ihm das schnell abgewöhnen. Das erfordert konsequentes Training. "Hunde müssen in der Lage sein, sich hinzulegen und an ihrem Platz zu bleiben, wenn die Katze durch den Raum läuft", weiß Jackson Galaxy aus Erfahrung. Der Katzenexperte empfiehlt außerdem, den Hund bei der ersten Begegnung mit dem neuen tierischen Mitbewohner an die Leine zu nehmen.
Hund von Katzenklo fernhalten
Achte darauf, dass Dein Hund nicht zum Katzenklo gelangt. Entweder platzierst Du es dafür in einem Raum, zu dem Dein Hund keinen Zugang hat oder Du schaffst eine Barriere, zum Beispiel durch ein Absperrgitter. Wichtig ist, dass Deine Katze die Möglichkeit hat, unter dem Gatter hindurch zu kriechen.
Hund und Katze getrennt füttern
Die Futterstellen für Hund und Katze sollten voneinander getrennt sein. Nur wenn sich die Tiere ungestört und sicher fühlen, können sie in Ruhe fressen. Sind sie zu nah beieinander, besteht die Gefahr, dass eines der Tiere beide Näpfe leer frisst oder ein Tier sein Futter nicht anrührt. Mit etwas Glück werden Hund und Katze sogar beste Freunde. So ähnlich funktioniert auch die Zusammenführung beziehungsweise Vergesellschaftung, wenn noch eine weitere Katze einziehen sollte.
2. Katzen brauchen regelmäßig Pediküre
Bevor Du Deine Katze einem anderen Haustier vorstellst beziehungsweise in Deine Wohnung lässt, solltest Du einen kontrollierenden Blick auf ihre Krallen werfen. Sind sie außergewöhnlich lang, sodass Deine Mieze damit nicht mehr ungehindert laufen kann? Dann besteht Verletzungsgefahr. Jackson Galaxy rät, alle drei bis vier Wochen die Nägel Deiner Samtpfote zu kürzen. Im Fachhandel kannst Du eine Krallenschere oder einen Krallenknipser kaufen oder Du gehst mit Deiner Katze zum Tierarzt.
3. Artgerechte Ernährung
Katzen sind von Natur aus Fleischfresser. Tierisches Eiweiß und Fett sind für sie eine wichtige Energiequelle. Der "Deutsche Tierschutzbund" lehnt etwa eine rein vegetarische oder vegane Ernährung von Katzen strikt ab.
Mit einer abwechslungsreichen Mischfütterung mit Nassfutter, etwas Frischfleisch und wenig Trockenfutter kannst Du in der Regel nichts falsch machen.
4. Katzen wollen beschäftigt werden
Ein weitverbreiteter Irrtum ist laut Jackson Galaxy, dass Katzen anspruchslos seien. "Sie lieben es, zu spielen", sagt er. Ihm zufolge brauchen die Stubentiger eine Umgebung, die zum Erkunden einlädt. Eine sinnvolle Beschäftigung für Deine Samtpfote können etwa Kletterelemente an der Wand sein.
5. Das Zuhause katzensicher machen
Katzen sind neugierige Wesen. Ob giftige Pflanzen oder die offene Toilette: In der Wohnung lauern allerlei Gefahren, daher ist es wichtig, dass Du sie so katzensicher wie möglich machst.
Laut Jackson Galaxy solltest Du außerdem darauf achten, dass alle Versteckmöglichkeiten Deines Haustiers für Dich zugänglich sind, sodass Du im Notfall Deinen Stubentiger schnappen kannst.
6. Tierarzt vorhanden?
Am besten beginnst Du schon vor der Katzenadoption mit der Suche nach einem Tierarzt. Der Katzenexperte gibt den Tipp, nicht den Erstbesten zu wählen, sondern bei der Recherche verschiedene Empfehlungen von Bekannten, Freunden und Familie einzuholen. Das Gleiche gilt für Katzensitter.
7. Versicherung abschließen
Unfälle oder Krankheiten können nicht immer verhindert werden. Mit einer Katzenversicherung bist Du auf das Schlimmste eingestellt und vermeidest unerwartete Tierarztkosten. Hier kann es sich lohnen, verschiedene Angebote einzuholen und zu vergleichen.
8. Plan für den Notfall
Falls mal ein Notfall eintritt, etwa ein Brand in der Wohnung, solltest Du vorbereitet sein. Idealerweise hast Du schon eine Tasche mit den wichtigsten Dingen gepackt und immer griffbereit. Jackson Galaxy rät, Stubentiger rechtzeitig an die Transportbox zu gewöhnen, damit im Ernstfall keine Panik bei Deiner Samtpfote ausbricht.
9. Tipps von der Katzencommunity
Wenn Du Rat brauchst, kann es manchmal hilfreich sein, den Austausch mit Gleichgesinnten zu suchen, etwa in Internetforen. Auch Jackson Galaxy hat auf die Weise schon hilfreiche Tipps bekommen.
10. Lies Dich schlau
Die Welt der Katzen ist faszinierend. Einige Verhaltensweisen stammen noch von ihren wilden Vorfahren. Der Tiertrainer ist überzeugt: Je mehr Du über die Evolution der Hauskatze weißt, desto mehr wirst Du verstehen, wie und vor allem warum Deine Samtpfote so tickt. © Deine Tierwelt
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