Katze Lilly aus Niederösterreich war tagelang vermisst. Ein Nachbar fand das Tier schließlich in einem Waldstück. Lilly war in eine Lebendfalle getappt und qualvoll gestorben. Jäger hatten die Falle eigentlich für Marder und Füchse aufgestellt und offenbar nicht regelmäßig kontrolliert.
Mit einer Lebendfalle können Tiere vermeintlich schonend gefangen und anschließend andernorts wieder ausgesetzt werden. Füchse und Marder, die Hühner töten, können so beispielsweise dingfest gemacht werden. In Deutschland dürfen solche Fallen ausschließlich von Jägern aufgestellt werden und auch in Österreich sind spezielle Befugnisse notwendig, um eine Lebendfalle platzieren zu dürfen.
Jäger aus dem Bezirk Tulln in Niederösterreich hatten eine solche Falle vor einiger Zeit in der Nähe einer Wohnsiedlung aufgestellt. In einem Waldstück wollten sie so vermutlich Marder und Füchse fangen. Letztendlich tappte aber Katze Lilly von Halterin Annemarie S. in die Falle.
Katze tappt in Lebendfalle
Seit mehreren Tagen vermisste Annemarie S. ihre Katze Lilly bereits und hatte schon überall nach ihr gesucht. Einer ihrer Nachbarn beendete die Suche schließlich mit einem grausamen Fund. Er entdeckte Lilly in einer Lebendfalle aus Eisen. Zu dem Zeitpunkt war die Katze bereits tot. "Ich will mir gar nicht ausmalen, welche Qualen und welche Todesangst unser vierbeiniger Liebling erdulden musste", so die Halterin gegenüber der "Kronen Zeitung".
Lilly war Tage zuvor in das Eisengefängnis getappt und konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr aus der Falle befreien. Sie muss qualvoll verdurstet und verhungert sein. Der Nachbar, der die tote Samtpfote fand, war übrigens selbst auf der Suche nach seiner vermissten Katze Lucie. Sein Haustier kam zehn Tage später völlig entkräftet und abgemagert zurück nach Hause. Der Halter vermutet, dass auch seine Lucie in einer Lebendfalle gesessen haben muss und kurz vor dem Tod befreit worden war.
Halterin erstattet Anzeige gegen Jäger
Halterin Annemarie S. trauert nun um ihre Lilly. Der Tod ihres Haustiers soll aber Konsequenzen haben. Sie erstattete Anzeige gegen den für das Gebiet zuständigen Jäger. Er muss die Lebendfalle aufgestellt haben und laut Annemarie S. seinen Pflichten nicht nachgekommen sein. Laut Gesetz sind Jäger nämlich dazu verpflichtet, ihre Fallen täglich zu kontrollieren, um solche tragischen Fälle zu vermeiden und den gefangenen Tieren nicht noch mehr Leid zuzufügen.
Ähnliche Vorfälle würden sich laut der Lokalzeitung währenddessen häufen. In Niederösterreich seien zuletzt mehrere Katzen erschossen oder schwer verletzt worden. Die Präsidentin der Organisation "Tierschutz Austria" fordert ein hartes Durchgreifen seitens des Landesjägermeisters und hohe Strafen. In der Region würden zurzeit Wildwest-Zustände herrschen, so die Tierschützerin. © Deine Tierwelt
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