Manchmal reicht ein kleiner unaufmerksamer Moment am Steuer, und schon ist es passiert: ein Autounfall. Egal ob Dein Hund mit im Auto sitzt oder von einem erfasst wird – wir erklären Dir, wie Du Dich in so einer Situation richtig verhältst.

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Für Herrchen und Frauchen ist es eine grausame Vorstellung: dass die geliebte Fellnase in einen Verkehrsunfall verwickelt werden könnte. Doch leider kann es trotz aller Vorsicht passieren, dass Dein Hund von einem Auto oder einem anderen Fahrzeug erfasst wird oder als Mitfahrer einen Autounfall erlebt.

Schließlich sind Hunde und auch Katzen kleiner als Menschen und können deshalb schneller übersehen und in einen Unfall verwickelt werden. Sofern das Tier überlebt, ist es im ersten Moment meist schwierig auszumachen, wie schwerwiegend die Folgen des Unfalls sind. Wie solltest Du Dich richtig verhalten, um Deinem Hund nach einem Autounfall bestmöglich zu helfen? Hier kommt die Antwort.

Das richtige Vorgehen nach einem Autounfall

  • Behalte einen möglichst klaren Kopf und bewahre Ruhe.
  • Wie bei jedem anderen Verkehrsunfall gilt: Warnblinkanlage einschalten, Unfallstelle absichern, Warnweste anziehen. Auch für Deinen Vierbeiner solltest Du eine Warnweste oder ein reflektierendes Sicherheitstuch dabei haben.
  • Die Notfallversorung von Menschen geht immer vor! Leiste, wenn nötig, erste Hilfe für alle Beteiligten.
  • Versuche Dir einen Überblick über die gesamte Situation zu verschaffen. Für den Fall, dass Du selbst neben Dir stehst oder verletzt bist, frage Passanten nach Unterstützung. Je nachdem wie schwer der Autounfall ist und wie viele Beteiligte es gibt, verständige Polizei, Krankenwagen und Tiernotruf.
  • Versuche in Erfahrung zu bringen, in welchem Zustand das Tier ist.
  • Wenn möglich, mache Fotos vom Unfallort, und notiere Dir Namen und Kontaktdaten von möglichen Unfallzeugen.
Wichtig ist es Ruhe zu bewahren.
Wichtig ist es Ruhe zu bewahren. © Foto: unsplash.com/Loris Demaria (Symbolfoto)

So hilfst Du Deinem Hund nach einem Autounfall

Wenn die beteiligten Menschen schon versorgt sind oder nicht versorgt werden müssen, solltest Du versuchen, das Tier von der Fahrbahn zu holen und in Sicherheit zu bringen. Allerdings nur, solange der verunglückte Vierbeiner noch Lebenszeichen aufweist. Den Puls fühlst Du an der Oberschenkelinnenseite.

Bevor Du den Vierbeiner berührst, stelle sicher, dass Deine Hände und Unterarme bedeckt sind, damit wenigstens ein gewisser Schutz vor Bissen, Kratzern oder übertragbaren Krankheiten besteht. Unter Schock stehende Tiere können sich aggressiv verhalten. Wenn möglich, lege dem Vierbeiner deshalb einen Maulkorb oder Maulschlinge um, um Dich zu schützen.

Je nach Zustand kannst Du Deinen Hund selbst in eine nahegelegene Tierklinik oder Tierarztpraxis bringen oder gegebenenfalls den Tiernotruf verständigen. Außerdem kann es ratsam sein, Deine Versicherung zu kontaktieren.

Autounfall mit Hund: Wer wird haftbar gemacht?

Private Hundehalter sind aus Sicht des Gesetzgebers für jeden Schaden verantwortlich, der durch den Hund gegenüber anderen verursacht wird. In manchen Fällen kommt es zu einer Gerichtsverhandlung. Hier passiert es schonmal, dass, je nach Unfallhergang, auch andere Unfallteilnehmer haften müssen. Wenn der Fahrer beispielsweise nachweisbar deutlich zu schnell gefahren ist oder mit dem Smartphone beschäftigt war, kann auch er haftbar gemacht werden. Es kommt hier immer individuell auf die Umstände an.

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In jedem Fall ist aber eine Tierhaftpflichtversicherung zu empfehlen, um abgesichert zu sein. In Hamburg, Berlin, Schleswig-Holstein, Thüringen und Sachsen-Anhalt sind diese sogar Pflicht.

Darüber hinaus können eine Tierkrankenversicherung und eine extra OP-Versicherung für Deinen Hund hilfreich sein, damit Du überraschende Tierarztkosten, wie etwa nach einem Autounfall, stemmen kannst.  © Deine Tierwelt

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