Erfühlst Du beim Kuscheln Deiner Hündin jedoch einen Knubbel oder Knoten am Bauch, könnte Dich das unruhig machen: Was, wenn es sich dabei um einen Gesäugetumor handelt? In so einer Situation solltest Du unbedingt sofort zum Tierarzt, damit er den Tumor entfernen kann.

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Gesäugetumore (Mammatumore) kommen vor allem bei älteren, unkastrierten Hündinnen ab einem durchschnittlichen Alter von etwa neun bis zehn Jahren vor – dann sogar relativ häufig, erklärt die "Uelzener Versicherung". Etwa 50 Prozent aller Tumore bei Hunden sind Gesäugetumore.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich dabei um einen gutartigen Tumor handelt, liegt bei 50 Prozent. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: In 50 Prozent der Fälle ist der Tumor bösartig.

Vorsorge: Kastration und regelmäßiges Abtasten

"Wer nicht züchten und das Risiko für die Bildung von Gesäugetumoren verringern möchte, sollte seine Hündin im jungen Alter kastrieren lassen", sagt Dorothea Spitzer, Tierärztin der "Uelzener Versicherung". Das Risiko, dass sich im höheren Alter Gesäugetumore bilden, liegt bei einer Kastration nach der ersten Läufigkeit bei acht Prozent und steigt auf 26 Prozent an, wenn die Kastration nach der zweiten Läufigkeit durchgeführt wird.

"Hundebesitzerinnen und -besitzer sollten zudem das Gesäuge regelmäßig abtasten und bei Auffälligkeiten die Tierärztin oder den Tierarzt aufsuchen", empfiehlt Spitzer.

Wie Du Gesäugetumore erkennst

Mammatumore bilden sich im Bereich der Milchdrüsen der Hündin, also am Bauch in der Nähe der Zitzen. Ist der Tumor klein und frei beweglich, lässt er sich also unter der Haut hin- und herschieben, handelt es sich oft um eine gutartige Geschwulst. Ein bösartiger Tumor hingegen ist meist fest mit dem darunterliegenden Gewebe verbunden, ist also nicht verschiebbar. Es kann zudem vorkommen, dass der Knoten heiß und geschwollen ist, wie bei einer Entzündung.

Die Tumore befinden sich im Milchdrüsen-Bereich.
Die Tumore befinden sich im Milchdrüsen-Bereich. © Foto: pixabay.com/gilbertobal (Symbolfoto)

Heilungschancen sind abhängig vom Gesäugetumor

Um festzustellen, ob sich bereits Ableger des ursprünglichen Tumors, sogenannte Metastasen, gebildet haben, wird der Tierarzt in der Regel Lunge, Bauchraum und Lymphknoten durch Röntgen, Ultraschall oder eine Computertomografie (CT) untersuchen. Danach werden die Tumore und verändertes Gewebe operativ entfernt. Eine anschließende histologische Untersuchung im Labor gibt Aufschluss darüber, ob es sich um gut- oder bösartige Tumore handelt.

Der weitere Verlauf ist abhängig von Größe und Art des Tumors: "Grundsätzlich lässt sich sagen: Je früher ein Tumor entdeckt wird, je kleiner er ist und je früher er operativ entfernt wird, desto besser ist die Prognose für den Hund. Wird ein gutartiger Tumor bereits im Anfangsstadium entfernt, stehen die Chancen für eine vollständige Heilung sehr gut", weiß Spitzer.

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Nach der Tumoroperation sollten Hundehaltende ihr Tier weiterhin regelmäßig abtasten und es einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung in der Tierarztpraxis vorstellen. Insbesondere dann, wenn es sich um einen bösartigen Tumor gehandelt hat. Falls zu einem späteren Zeitpunkt erneut Tumore auftreten, müssen auch diese entfernt und untersucht werden.  © Deine Tierwelt

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