In Le Mans fand eine Reitveranstaltung statt – mit tödlichen Folgen, wie der Weltreitverband mitteilt. Bis zum 20. November habe der Herpes-Ausbruch zu Todesfällen und Fällen in drei verschiedenen französischen Départements geführt…

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Die Veterinärabteilung des Weltreiterverbandes (FEI) meldet einen Herpes-Ausbruch in Frankreich. "Der Ausbruch steht im Zusammenhang mit einem nationalen Ereignis, das am 1. und 3. November 2024 in Le Mans stattfand", so die FEI in einer Mitteilung. Bis zum 20. November kam es zu Todesopfern und Fällen in drei verschiedenen französischen Departements. Wie viele Pferde betroffen sind, wird dabei nicht erwähnt.

Dafür will die FEI beruhigen: "In der darauffolgenden Woche (8. bis 11. November 2024) fand am selben Ort ein FEI-Event statt. Die FEI-Pferde waren in anderen Ställen untergebracht als die Pferde, die an der nationalen Veranstaltung teilnahmen. Und es gab keine direkten Kontakte zwischen den nationalen und den FEI-Pferden in Le Mans", betont der Verband.

Im belgischen Lier gab es einen einen Herpes-Fall.
Im belgischen Lier gab es einen einen Herpes-Fall. © Foto: pixabay.com/Letiha (Symbolfoto)

Herpes-Ausbruch: Immer wieder bei internationalen Turnieren

Die Nachricht erinnert an die Katastrophe von Valencia im Jahr 2021: Bei dem internationalen Turnier infizierten sich mindestens 160 Pferde mit dem Virus EHV1, insgesamt starben 17 Pferde. Und im vergangenen Jahr wurde wieder ein Turnier in Spanien abgesagt: In Oliva wurden damals vier Herpes-Fälle bestätigt. Dort konnte der Herpes-Ausbruch schneller unter Kontrolle gebracht werden.

Zuerst wurden "zehn Pferde am Veranstaltungsort gemäß den FEI-Veterinärbestimmungen in Isolation gebracht, nachdem sechs von ihnen fieberhaft waren", so die Veranstalter. "Keiner von ihnen zeigte Anzeichen einer neurologischen Erkrankung. Alle zehn Pferde waren im selben Zelt am Veranstaltungsort untergebracht gewesen, bevor sie in Isolation gingen." Erste Tests zeigten: Vier Pferde sind erkrankt.

Kurz danach kam die nächste Horror-Nachricht: Auch im belgischen Lier bestätigte der Weltreiterverband einen Herpes-Fall. Danach wurde bei einem Pferd, das bereits Symptome aufwies, Herpes nachgewiesen. Es wurde gesperrt, ebenso auch weitere 25 Kontaktpferde. Das heißt: Die Pferde durften vorerst an keinen FEI-Veranstaltungen teilnehmen. Sie mussten für 21 Tage in Isolation. Die Entlassung aus der Isolation konnte nur auf Anraten eines Tierarztes erfolgen. Um "entsperrt" zu werden und Zugang zu FEI-Veranstaltungen zu erhalten, müssen die Pferde alle Vorschriften erfüllen, so die FEI in einer Mitteilung.

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EHV-1 ist eine durch die Luft übertragene Krankheit, die zum Beispiel durch Husten über eine Distanz von bis zu fünf Metern weit übertragen werden kann. Es führt zu Erkrankungen des Bronchialsystems, Aborten und Lähmungserscheinungen. Das Problem: Die Krankheit kann sehr leicht übertragen werden. Deshalb muss der Kontakt zwischen den Pferden auf ein absolutes Minimum beschränkt werden.  © Pferde.de

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