Auch Hunde und Katzen können an Demenz erkranken. Heilen kann man diese nicht, früh erkannt können Herrchen und Frauchen aber einiges tun.
Eine Verhaltensänderung im Alter kann auch bei Hund und Katze auf eine Demenz-Erkrankung hindeuten. Der Gang ist gemächlicher, das Tier schläft viel, reagiert nicht mehr auf jedes Kommando und hinterlässt schon mal eine Pfütze auf dem Fußboden. Wie Tierbesitzer in einem solchen Fall am besten handeln, erklärt der Tierschutzbund in seinem Magazin "Du und das Haustier" (Ausgabe 3/2020).
Diese senile Demenz ist mit der menschlichen Alzheimer-Erkrankung vergleichbar, eine genaue Ursache ist nicht bekannt. Aber weil auch die Tiere immer älter werden, erkranken immer mehr daran, Hunde öfter als Katzen. Heilbar ist die Demenz nicht, früh erkannt kann man sie aber verlangsamen. Betroffen sind Katzen ab einem Alter von etwa zehn und Hunde ab acht Jahren.
Weil nur ein Fachmann andere Diagnosen ausschließen kann, sollte man mit alten Hunden und Katzen mindestens jedes halbe Jahr einmal zum Tierarzt, rät der Tierschutzbund. Neben den schon erwähnten Symptomen können ein verändertes Fress- und Trinkverhalten sowie vermehrte Ängstlichkeit oder Aggressivität auf Demenz hindeuten.
Demenz-Therapie bei Tieren: Balance ist wichtig
Die Therapie fußt auf drei Säulen: mentale Stimulation, Medikamente und Ernährung. So sollten Hundehalter keinesfalls einfach weniger Futter geben, wenn das Tier stark zunimmt. Stattdessen bekommt es leicht verdauliche Nahrung mit weniger Energie und mehr Nährstoffen. Medikamente können zum Beispiel die Durchblutung fördern.
Am wichtigsten ist eine Art Gehirnjogging. Das beginnt beim Gassigehen an unterschiedlichen und unbekannten Orten, am besten in kurzen, aber häufigeren Runden. Futter kann im Haus versteckt werden und neue Kommandos können geübt werden. Daneben sind aber Pausen, Ruhephasen und Routinen nötig.
Bei fortschreitender Demenz wird die Wohnung besser nicht mehr umgeräumt und Freigängerkatzen bleiben lieber drinnen. Für den Fall, dass desorientierte Tiere einmal ausreißen, hilft ein Transponder mit Mikrochip und eine Registrierung beim Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes. (spot/dpa)
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