Du hast beobachtest, dass Dein Hund auf seinen Pfoten herumkaut oder intensiv an ihnen leckt? Das ist eine recht häufige Verhaltensweise unter den Vierbeinern, die nicht automatisch Grund zur Sorge ist. DeineTierwelt erklärt, worauf Du achten musst.

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Dass Dein Hund in und wieder an seinen Pfoten nagt, ist nichts ungewöhnlichen. Doch wenn dieses plötzlich auftritt und über einen längeren Zeitraum häufig vorkommt, solltest Du Fachleute aufsuchen, um eine Erklärung dafür für zu finden. Denn: Die Gründe für das Pfotenkauen können vielfältig sein.

Christopher Pachel, Besitzer einer Tierverhaltensklinik in Portland, Oregon, betont gegenüber dem Portal "Dogster" zwar, dass "ein Hund im Wesentlichen versucht, einen Juckreiz zu lindern." Doch nicht immer ist die Erklärung für das Kauen oder Lecken der Pfoten so einfach.

Allergien sind die häufigste Ursache

Die häufigste Ursache sind Allergien. Wenn das Verhalten zusammen mit einem Wechsel der Jahreszeiten auftritt, deutet das darauf hin, dass saisonale Umweltallergien auf zum Beispiel Pollen oder Schimmel der Auslöser sind. Kaut Dein Vierbeiner länger auf seinen Pfoten herum, spricht das für eine Lebensmittelallergie. Welche Zutat Deine Fellnase nicht verträgt, ist nicht leicht zu bestimmen. "Es ist ein Trial-and-Error-Prozess", sagt Tierarzt Pachel.

Die beste Methode, den "Übeltäter" im Futter zu finden, bietet eine zwölfwöchige Studie, die nach dem Ausschlussprinzip vorgeht. Das empfiehlt die Tierärztin und Ernährungsexpertin Rebecca Remiliard. Dabei fütterst Du Deinen Hund mit Lebensmitteln, die er noch nie gefressen hat und beobachtest seine Reaktion – selbstverständlich nach einem vorgegebenen Plan.

Hautkrankheiten können der Grund sein.
Hautkrankheiten können der Grund sein. © Foto: unsplash.com/Marii Siia (Symbolfoto)

Inspiziere die Pfoten Deines Hundes genau

Hautkrankheiten können laut Remiliard ebenfalls dafür sorgen, dass Dein Hund an seinen Füßen kaut. Darüber hinaus können beispielsweise durch eine Arthritis hervorgerufene Schmerzen oder Verletzungen das Verhalten herbeiführen. Autoimmunerkrankungen, Zysten, Tumore und Krebs sind ebenfalls mögliche Auslöser.

Es kann auch sein, dass eine vermeintlich harmlose Ursache dahintersteckt – wie trockene Haut im Winter, ein Mangel an Fettsäuren oder ein Hühnerauge. In jedem Fall solltest Du die Pfoten Deines Vierbeiners genau inspizieren. Vielleicht steckt auch ein Dorn, ein Stein oder ein anderer Fremdkörper in oder zwischen den Pfotenballen. Flöhe, Zecken, Milben und andere Parasiten können die Haut zudem ebenso reizen wie bestimmte Seifen und Shampoos, Streusalz oder Rasen- und Gartenpestizide.

Lecken der Pfoten deutet auf Verhaltensstörung hin

Ist Dein Hund verwundet, solltest Du ihn unbedingt davon abhalten, seine Pfoten abzulecken. Denn: Das schädigt die Haut und bringt Keime in die Wunden.

Lecken Hunde an ihren Pfoten, ohne zu kauen, ist das oft auf eine Verhaltensstörung zurückzuführen. Das kann ein Zeichen von Angst, Depression, Stress, Langeweile oder einer Zwangsstörung sein, die bis zu drei Prozent der Tiere betrifft, wie Pachel erklärt. Womöglich sucht Dein Vierbeiner mit diesem Verhalten aber auch nur Aufmerksamkeit, weil er weiß, dass es Dich verrückt macht. Reagierst Du auf das Lecken, verstärkst Du es womöglich also unbeabsichtigt.

Tierarzt aufsuchen – oder Tierverhaltensforscher

Es gilt die Empfehlung: Wenn Dein Tierarzt gesundheitliche Probleme als Ursache für das Verhalten ausschließt, solltest Du einen Experten für Hundeverhalten aufsuchen. Denn wenn Dein Vierbeiner sich allzu intensiv mit seinen Pfoten beschäftigt, kann das schädliche Folgen haben. "Kauen und Lecken kann die normale Hautbarriere und die normale Hautabwehr stören", sagt Pachel. Mögliche Folgen: Hefe- und Bakterieninfektionen durch die Feuchtigkeit oder feuchte Dermatitis (heiße Stellen) und Leckgranulome (Hautläsionen) durch die Reibung.

Eine allgemeine Empfehlung für Hundehalter auszusprechen, ist angesichts der schwer zu findenden Ursache also kaum möglich. "Es kommt wirklich darauf an, warum es passiert", sagt Pachel und fügt an: "Für jedes dieser Probleme gibt es mehrere Behandlungsoptionen. Die Konzentration auf die grundlegende Gesundheitsversorgung ist ein guter Anfang, um zumindest einige dieser anderen Probleme zu minimieren."

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Darauf solltest Du achten

Um das Risiko zu minimieren, dass bei Deinem Hund eines der genannten Probleme auftritt, die das Pfotenkauen und -lecken verursachen, solltest Du diese Ratschläge befolgen.

  • Sorge dafür, dass Dein Hund viel Bewegung, geistige Stimulation und Interaktion mit Menschen und anderen Hunden bekommt.
  • Sorge für eine angemessene Hygiene und gehe regelmäßig zu tierärztlichen Kontrollen.
  • Spüle und untersuche die Pfoten Deines Hundes regelmäßig.
  • Verwende vorbeugende Floh- und Zeckenmedikamente.

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