Zugegeben: Bei dem Wort denken die meisten erst einmal an Fische – nur Pferdemenschen nicht. Die wissen, dass damit ein dunkel gefärbter Fellstrich auf dem Rücken des Pferdes gemeint ist. Doch woher kommt der Aalstrich eigentlich?

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Wir sehen ihn heute auf den ersten Blick, dabei ist er eigentlich ein Täuschungsmanöver: Der Aalstrich sorgt bei Pferden dafür, dass sie sich in ihrer Umgebung besser optisch "verstecken" können. Dazu gehört dann überwiegend eine unauffällige Fellfarbe. Pferde aus der Steppe waren zum Beispiel Braunfalben wie die Przewalskis.

Doch was genau ist ein Aalstrich? Und woher kommt der Name? Wir beantworten hier die wichtigsten Fragen.

Warum heißt es Aalstrich?

Die dunkle Linie verläuft vom Mähnenkamm bis zum Schweifansatz und erinnert an einen Aal – daher kommt auch der Name. Das ist der bekannteste Begriff. Der Strich wird aber auch als Aalstreif, Rückgratstrich oder Dorsalstrich bezeichnet.

Wie entsteht der dunkle Strich?

Der dunkle Strich entsteht durch ein Gen und ist also angeboren. "Schuld" ist das sogenannte Dun-Gen, ein dominantes Farbverdünnungs-Gen. Es verändert die Grundfarbe des Fells und führt neben dem Aalstrich auch zum Beispiel zu den Zebrastreifen an den Beinen. Dabei ist der Strich bei allen Dun-Pferden lebenslang zu sehen.

Woher kommt der Aalstrich?

Der Aalstrich ist ein Überbleibsel der ursprünglichen Wildpferde. Das heißt, er taucht bei den Pferden auf, die noch Gene ihrer wilden Vorfahren in sich tragen. Er ist ein typisches Erkennungszeichen für das Przewalski-Pferd und auch für die Dülmener. Auch die Norweger haben den typischen Strich, der sich auch durch die gesamte Mähne zieht. Weitere Rassen mit Aalstrich sind zum Beispiel:

  • American Curly Horses
  • Exmoor Pony
  • Russische Baschkiren
  • Senner Pferd
Der Aalstrich dient unter anderem zum Schutz.
Der Aalstrich dient unter anderem zum Schutz. © Foto: pixabay.de/Congerdesign (Symbolfoto)

Haben nur Falben den dunklen Strich?

Nein. Auch bei Dunkelfüchsen oder braunen Pferden kann er vorkommen. Er wird dann meist als Pseudo-Aalstrich bezeichnet. Auch hier sind zwei Gene verantwortlich, das sogenannte non-dun 1 beziehungsweise das non-dun 2. Pferde mit dem Gen nd1 haben einen Aalstrich und gelegentlich auch Wildabzeichen, aber es fehlt die typische Aufhellung eines Falben. Pferde mit dem Gen nd2 haben eine normale Färbung. Wissenschaftler der Universität Uppsala (Schweden) konnten belegen, dass nd2 erst im Laufe der Domestikation entstand, also noch recht jung ist.

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Haben nur Pferde einen Aalstrich?

Nein, auch andere Tiere wie zum Beispiel Rinder, Esel oder Ziegen können einen Aalstrich haben. Bei Hunden spricht man dann übrigens vom Ridge. Der Strich entsteht, weil die Haare in Gegenrichtung zum übrigen Fell wachsen.  © Pferde.de

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