Ein gravierender Fehler der Polizei in Lancashire (England) kostete einen Hund sein Leben. Der Vierbeiner der Rasse XL Bully wurde eingeschläfert, während seine Halter eine Ausnahme-Erlaubnis beantragt hatten. Jetzt entschuldigten sich die Gesetzeshüter bei der Familie.
Seit dem 1. Februar ist die Hunderasse XL Bully in England und Wales verboten. Vierbeiner dieser Rasse dürfen nur noch unter bestimmten Bedingungen gehalten werden. Dazu gehört etwa, dass die Halter eine Ausnahmegenehmigung haben, die Tiere versichert sind und in der Öffentlichkeit Maulkorb und Leine tragen. Auch Schottland und Irland haben für XL Bullys mittlerweile ein Haltungsverbot ausgesprochen.
Der American Bully darf in Großbritannien somit weder gezüchtet, verkauft, verschenkt, übertragen oder gezüchtet werden. Die Haltung ist nur unter strengen Auflagen erlaubt. Wer diese nicht einhalten will oder kann, muss seinen XL Bully einschläfern lassen. Rund 230 Euro Entschädigung bot die englische Regierung dafür – vor Einführung des Gesetzes.
XL Bully Bruno wurde beschlagtnahmt
In der englischen Grafschaft Lancashire ist nun aber ein XL Bully versehentlich eingeschläfert worden. Hund Bruno war im August von der Polizei beschlagnahmt worden. Es sei eine Akte vorbereitet worden für die strafrechtliche Verfolgung des Besitzers aufgrund der Verstöße gegen das Bully-Verbot.
Doch bevor der Fall nochmal vors Gericht kam, wurde der Hund aufgrund eines "administrativen Fehlers" eingeschläfert, heißt es im Statement der Polizei. Und das, obwohl seine Halter eigentlich gerade dabei war, eine Ausnahmebescheinigung zu beantragen.
XL Bully eingeschläfert: Polizei entschuldigt sich für Fehler
"Wir haben den Besitzer des Hundes getroffen und ihm unsere volle und uneingeschränkte Entschuldigung für das Geschehene ausgesprochen." Die Beamten entschuldigten sich für das Leid, das sie dem Halter verständlicherweise verursacht hätten.
Brunos Halter, Collin H., sagte im Interview mit "Sky News", er sei "am Boden zerstört". Er habe eigentlich nur auf die Nachricht gewartet, seinen zweijährigen Rüden wieder abholen zu dürfen. Stattdessen informierte ihn die Polizei über den Tod des geliebten Familienhundes. "Letztendlich war es ein unschuldiger Hund, der nichts getan hat, niemanden gebissen hat oder jemals aggressiv war", sagt Brunos Halter.
Lizzi Collinge ist Labor-Abgeordnete für Lunesdale und den Küstenort Morecamb, wo der Hund bei seinem Halter gelebt hat. Sie sagt: "Das hätte nie passieren dürfen, und ich habe das Thema direkt mit der Polizei abzuwickeln."
"Ich war schockiert zu erfahren, dass der geliebte Hund Bruno fälschlicherweise eingeschläfert wurde, während er sich in der Obhut der Polizei befand", so Collinge gegenüber der "BBC". "Ich werde die Familie weiterhin unterstützen und appelliere an die Polizei, offenzulegen, wie sie ihre Abläufe anpassen, damit so etwas nie wieder passieren kann."
Die Polizei teilte mit, sie habe den Vorfall untersucht und einen Prozess eingeführt, der sicherstellen soll, dass der selbe Fehler nicht erneut vorkommen kann. Für Brunos Familie dürfte das nur ein schwacher Trost sein… © Deine Tierwelt
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