Hunde sind als treue Begleiter bekannt und werden gerade für diese unheimliche Loyalität so sehr von uns Menschen geschätzt. Wie außergewöhnlich diese unerschütterliche Verbindung zwischen Mensch und Tier sein kann, zeigte nun ein herzzerreißender Fall aus dem Örtchen Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern, über den die "Bild" berichtete. Die 78-jährige Rentnerin Hanne-Lore S. wollte am 8. September mit ihrem Dackelmischling Toby zum Tierarzt gehen. Doch sie verlief sich auf dem Weg und rief schließlich hörbar panisch und verwirrt ihren Sohn an.

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Stundenlang versuchte die Familie, ihr über das Telefon zu helfen, und schaltete irgendwann die Polizei ein. Als der Kontakt gegen Mitternacht schließlich abbrach, startete eine riesige Suchaktion mit Hundestaffel – doch ohne Erfolg. Trotz des Einsatzes zahlreicher freiwilliger Helfer blieben Hanne-Lore S. und ihr Toby verschollen.

Dackel ernährte sich vermutlich von Fröschen oder Mäusen

Fast zwei Monate später entdeckten Landarbeiter 15 Kilometer entfernt von Lübtheen eine stark verweste Leiche an der Rögnitz – und daneben einen bellenden Dackel. Bei der Leiche handelte es sich um die vermisste Rentnerin und bei dem abgemagerten Vierbeiner um Toby.

Der treue Dackelmischling hatte sieben Wochen bei seinem toten Frauchen gewacht. Rechtsmediziner stellten fest, dass Hanne-Lore S. schon vier bis fünf Tage nach ihrem Verschwinden gestorben war. Die Ursache ist unklar, ein Verbrechen konnte allerdings ausgeschlossen werden.

Vermutlich fraß der Dackel Frösche.
Vermutlich fraß der Dackel Frösche. © Foto: unsplash.com/Sandra Kapella (Symbolfoto)

Eine weitere Frage, die offen bleibt: Warum fand keiner die Rentnerin und ihren Hund? Die beiden wurden nur 100 Meter von einer Straße entfernt entdeckt. Doch offenbar waren die tote Frau und ihr treuer vierbeiniger Begleiter am Flussufer niemandem aufgefallen. Dass Toby so lange überlebt hat, gleicht einem Wunder.

Der Dackel war zum Zeitpunkt des Verschwindens übergewichtig, wog 13 Kilogramm. Als er gefunden wurde, brachte er nur noch sieben Kilo auf die Waage und war voller Zecken. "Vermutet wird, dass Toby sich von Fröschen oder Mäusen ernährte. Wasser trank er aus dem Fluss", sagte Hanne-Lores Tochter Ramona.

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Tobys neues Zuhause mit zwei Katzen

Die 54-Jährige nahm den Dackel ihrer verstorbenen Mutter auf. In seinem neuen Zuhause muss Toby sich aber mit zwei Katzen anfreunden – Lilly (14) und Paul (14). "Im Moment haben sie noch gehörigen Respekt voreinander. Aber das kriegen wir schon hin", zeigte sich Ramona zuversichtlich. In Tobys großem Herzen ist bestimmt noch Platz für zwei Stubentiger.  © Deine Tierwelt

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