Eine Frau aus Soest in Nordrhein-Westfalen machte beim Entrümpeln des Dachbodens eine unglaubliche Entdeckung. In einem Karton fand sie große Knochen, die sie zur Stadtarchäologie brachte. Die Profis untersuchten die Fragmente und kamen zu einem erstaunlichen Ergebnis.
Der Dachboden dient vielen Hauseigentümern zugegebenermaßen als Lagerort für allerlei ungeliebten Kram. Manche Menschen verstauen dort aber wahre Schätze. Über einen solchen Schatz stolperte nun eine Frau aus Soest. Beim Entrümpeln fiel ihr ein Karton ihres verstorbenen Vaters auf. Darin befanden sich mehrere große, merkwürdig aussehende Knochen, die sie untersuchen ließ.
Der besagte Karton vom Dachboden stand schon neben den Mülltonnen vor dem Haus in Soest in Nordrhein-Westfalen, berichtet die Eigentümerin gegenüber der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Irgendwie habe es sich aber falsch angefühlt, das Hab und Gut ihres verstorbenen Vaters einfach so zu entsorgen. Sie erinnerte sich noch, wie ihr Vater ihr einst von dem Karton erzählt hatte. Als er in den 80er-Jahren eine Baumschule betrieb, sei er beim Baggern auf die Knochen gestoßen und habe sie mitgenommen.
Karton voller Knochen auf Dachboden gefunden
Seitdem lagen die Funde in dem Karton auf dem Dachboden. Der Versuch des Vaters, die Knochen untersuchen zu lassen, scheiterte damals. Die Tochter fasste deshalb den Entschluss, den Fund jetzt endlich zu den Mitarbeitern der Stadtarchäologie zu bringen. Den dort arbeitenden Profis war schnell klar, dass die Fragmente von ziemlich großen Tieren stammen mussten. Ihre erste Einschätzung: Möglicherweise Elefanten?
Fund ist älter als 15.000 Jahre
Eine Untersuchung ergab dann ein phänomenales Ergebnis. Die Knochen waren mehr als 15.000 Jahre alt und stammten von drei unterschiedlichen Tieren. Sie identifizierten Teile vom Wollhaarmammut, vom Wollhaarnashorn und vom Steppenbison. Vor 15.000 Jahren waren Mammuts in der Region jedoch bereits ausgestorben. Die Knochen könnten also auch noch älter sein.
Dass der Vater damals Knochen von drei verschiedenen Tieren an einem Ort fand, sei übrigens nicht unbedingt fragwürdig. Durch die Eiszeit könnten die Teile nämlich von ihrem ursprünglichen Ort fortgerissen und zusammen mit anderen Knochen an einer anderen Stelle liegengeblieben sein. Der Dachboden-Fund soll nun hoffentlich bald im städtischen Burghofmuseum für die Öffentlichkeit ausgestellt werden. © Deine Tierwelt
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