Bonn (dpa/tmn) - Das eine schmeckt lecker, das andere ist hochgiftig: Die Blätter von Bärlauch und Maiglöckchen ähneln sich. Das Problem daran: Bärlauch erntet man zum Kochen nicht nur vom Gartenbeet, sondern er lässt sich auch in lichten Au- und Mischwäldern sammeln.
Unterscheiden lassen sich die Pflanzen so: Bärlauchblätter sitzen an langen Stielen, die einzeln aus dem Boden wachsen, erklärt der Verbraucherinformationsdienst aid in Bonn. Am Maiglöckchen erscheinen Blätter dagegen immer im Doppelpack und ummanteln sich gegenseitig.
Außerdem riecht Bärlauch beim Zerreiben stark nach Knoblauch, Maiglöckchen dagegen nicht. Und die giftigen Maiglöckchen erscheinen etwas später im Jahr, Bärlauch ist bereits ab März zu sehen. Verwechslungsgefahr besteht auch mit Herbstzeitlosen, deren Blätter zu mehreren, aber ohne Stiel aus dem Boden wachsen. Sie gedeihen gerne an ähnlichen Plätzen und zur gleichen Zeit wie Bärlauch.
Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte Bärlauch also im Garten selbst anbauen. Dort mag das Zwiebelgewächs (Allium ursinum) laut dem aid einen trockenen Standort unter Sträuchern oder Bäumen. Es sieht auch noch hübsch aus: Im Mai zeigt es weiße Blüten.
Wer aus Versehen das Grün der Maiglöckchen isst, wird Übelkeit erleiden und sich erbrechen müssen, erklärt die Informationszentrale gegen Vergiftungen des Universitätsklinikums Bonn. Vor allem Blüten, Samen und die jungen Blätter enthalten große Mengen des Stoffs Digitalisglykoside. Das Gift Colchicin in der Herbstzeitlosen löst nach zwei bis sechs Stunden schweres Erbrechen und massive Durchfälle aus. Das kann zu einem Schock führen, Lähmungen und das Versagen von Herz und Kreislauf sind möglich. Ärztliche Hilfe ist lebenswichtig. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.