Frankfurt/Main - Häuser und Wohnungen in Deutschland sind einer Bundesbank-Analyse zufolge trotz zuletzt sinkender Preise nach wie vor oft überteuert. "Die Überbewertungen bei Wohnimmobilien gingen im Jahresmittel 2022 nicht zurück", stellte die Bundesbank in ihrem Monatsbericht fest.
"Gemäß aktuellen Schätzergebnissen lagen die Immobilienpreise in den Städten zwischen 25 Prozent und 40 Prozent über dem Preis, der durch soziodemografische und wirtschaftliche Fundamentalfaktoren angezeigt ist."
Zwar waren in der zweiten Jahreshälfte Preisrückgänge zu beobachten: Die Inflation und steigende Hypothekenzinsen engten den Finanzierungsspielraum vieler Kaufinteressenten ein. Die Wohnungsnachfrage ließ nach. Zugleich hielten gestiegene Baupreise und Wohnungsmangel gerade in Ballungsräumen das Preisniveau hoch.
Überbewertet im Jahresmittel
"Die in der zweiten Jahreshälfte rückläufigen Wohnimmobilienpreise wirkten der noch bis zur Jahreshälfte sehr kräftigen Teuerung nur ansatzweise entgegen", fasst die Bundesbank zusammen. Wohnimmobilien seien im Jahresmittel etwa ebenso stark überbewertet gewesen wie zuvor.
Es gebe allerdings Anzeichen dafür, dass der jahrelange Aufschwung vorüber sei, schreibt die Bundesbank, die seit Jahren vor Überbewertungen auf dem Immobilienmarkt warnt. So fielen die Preissteigerungen Analysen zufolge auf Jahressicht geringer aus als 2021.
Die Preise für Wohnimmobilien in 127 deutschen Städten erhöhten sich nach Berechnungen des Datenanbieters Bulwiengesa im Jahresdurchschnitt um 6 Prozent und damit etwas schwächer als ein Jahr zuvor. Auch in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart sei der Preisanstieg mit 6,2 Prozent niedriger gewesen als ein Jahr zuvor. In Deutschland insgesamt stiegen die Preise für Häuser und Wohnungen nach Berechnungen des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken im vergangenen Jahr um 9 Prozent. © dpa
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