Sehr bequem, aber nicht sicher: Verbraucherschützer warnen vor den Risiken des sogenannten "Single-Sign-On" beim Online-Shopping. Damit ist das Einloggen über Facebook oder Google gemeint.

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Ein Komfort beim Online-Shopping, der aber auch viele Nachteile hat: Verbraucherschützer raten dringend davon hab, sich aus Bequemlichkeit bei Online-Shops, Plattformen und Apps mit Facebook oder Google einzuloggen, anstatt sich mit der eigenen E-Mail-Adresse zu registrieren.

Wenn ein einziges Benutzerkonto als "Generalschlüssel" für verschiedene Plattformen dient, spricht man von einem "Single-Sign-On". Dieses Verfahren birgt hohe Risiken - ähnlich denen, die mit dem Verlust eines Generalschlüssels für ein Haus einhergehen.

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Online-Shopping: Nicht den Schlüssel verlieren

Wer diesen komfortablen Service beim Online-Shopping trotzdem nutzen möchte, sollte sich laut der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen unbedingt darüber informieren, welche Daten der Anbieter des Benutzerkontos für welche Zwecke speichert.

Wichtig ist auch, wie der Anbieter die Login-Daten speichert. Werden diese nicht verschlüsselt gespeichert, ist es für Passwort-Diebe ein leichtes, sich mithilfe eines gestohlenen Passworts beim Online-Shopping über ein fremdes Konto auszutoben.

Wer beim Online-Shopping die Möglichkeiten des "Single-Sign-On"-Prinzips nutzt, geht quasi wie jemand vor, der für jede Registrierung in einem Online-Shop, einer Plattform oder einer App den gleichen Benutzernamen und das gleiche Passwort wählt, heißt es von der Verbraucherzentrale.

Online-Shopping: Benutzerkonten gut absichern

Die Experten raten jedem Verbraucher, alle Benutzerkonten im Internet gut abzusichern. Das gelingt, indem man ein starkes, sicheres und einmaliges Passwort wählt, das noch für kein anderes Benutzerkonto verwendet wird.

Am besten nutzt man zudem noch eine Zwei-Faktor-Authentisierung. Der Login ist dann erst möglich, wenn man der Plattform die Anmeldung durch einen zweiten Schritt bestätigt - zum Beispiel mit einem Code, den man per SMS zugeschickt bekommt. Auch hier ist es für Verbraucher wichtig, abzuklären, wie der Anbieter private Daten wie Handynummern speichert.

Facebook, Google und Co. sammeln beim Shopping Informationen

Wer sich über einen einzigen Anbieter bei vielen verschiedenen Online-Shops anmeldet, gibt dem Anbieter des Benutzerkontos die Möglichkeit, viele Informationen und Daten zu sammeln. Dadurch kann sich der Anbieter ein viel größeres Bild vom Profil machen.

Je nach Datenschutzbedingungen ist es dann auch möglich, dass die gesammelten Daten an Drittanbieter weitergeleitet werden – ohne dass der Verbraucher es mitbekommt. Diese Informationen können dann dazu genutzt werden, Werbung und Angebote beim Online-Shopping auf persönliche Interessen zuzuschneiden.

So verpasst man möglicherweise günstigere Angebote im Internet, da diese über den Algorithmus nicht mehr angezeigt werden. Über dieses Risiko sollte man sich im Klaren sein, wenn man das nächste Mal lieber auf "Login mit Facebook" statt auf "Registrieren mit der E-Mail-Adresse" klickt.

Verwendete Quelle:

  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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