Hitze, Waldbrände, Hagelschauer: Die aktuellen Nachrichten aus Italien oder Griechenland erinnern uns gerade täglich daran, dass im Urlaub nicht immer alles glatt läuft. Bis zu meinen Ferien ist noch etwas Zeit. Bis dahin beruhige ich meine Nerven, indem ich die Reiseapotheke neu sortiere – und die zehn wichtigsten Euro für jeden Auslandstrip investiere.
Ausgerechnet kurz vorm Urlaub wird es bei mir oft hektisch. Im Büro noch möglichst viel wegarbeiten, die Strandausrüstung der ganzen Familie überprüfen (ist der Teenager etwa schon wieder aus seinen Badelatschen rausgewachsen?) und zwischendurch die Kids weg vom Computer und ins Freibad scheuchen.
Was dann liegenbleibt, sind die eigentlich wichtigen Dinge: Voriges Jahr waren wir ohne Auslandskrankenversicherung im Familienurlaub – obwohl ich selbst die Erste bin, die ständig beteuert, dass es sich dabei um eine absolut unverzichtbare und dazu noch günstige Versicherung handelt. Dieses Jahr soll das anders werden. Die Bilder von Menschen in Badekleidung, die auf Rhodos vor einem Waldbrand fliehen, haben mir vor Augen geführt, wie schnell selbst ein ruhiger Strandurlaub zum Härtetest werden kann.
Es muss ja nicht gleich eine Katastrophe sein. Ich lasse die Urlaubsunfälle meiner näheren Bekannten und Verwandten Revue passieren: in Portugal an einer Klippe ausgerutscht (Schädelbruch), in der Schweiz über einen Bordstein gestolpert (Achillessehne gerissen), in Italien mit dem Fahrrad in einen Graben gestürzt (Schulter gebrochen). Wenn ich mir das im Zeitraffer vor Augen führe, wird mir klar, wie viel Glück ich bisher hatte. Aber Glück allein genügt nicht. Deshalb beruhige ich meine angespannten Nerven mit folgendem Drei-Punkte-Programm:
Auslandskrankenversicherung abschließen
Die am besten investierten zehn Euro eines Auslandsurlaubs: Eine Einzelpolice für Urlaubsreisen bis (meist) sechs Wochen kostet unter zehn Euro jährlich – bei sehr gutem Leistungsumfang. Für 20 bis 30 Euro im Jahr ist die ganze Familie versichert, zum Teil inklusive volljähriger Kinder bis 25 Jahre. Diese überschaubare Summe schützt vor vielen Tausend Euro Kosten, die anfallen, wenn Reisende im Ausland ins Krankenhaus müssen, denn die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt auch im EU-Ausland nicht alle Kosten.
Sehr teuer kann es auch werden, wenn sich die Behandlung länger hinzieht und ein Krankentransport nach Hause ansteht. Schon ein Rücktransport aus Österreich kostet mehrere Tausend Euro. Vermutlich bin ich nicht die Einzige, die in den Corona-Jahren ihre Auslandskrankenversicherung gekündigt hat – und danach diesen Punkt auf der To-Do-Liste ignoriert hat.
Reiseapotheke überprüfen
Man muss nicht gleich einen halben Koffer mit Medikamenten für alle Lebenslagen füllen – aber das kleine Täschchen mit einer lang angebrochenen Packung Ibuprofen und zwei Pflastern, das ich in meiner Handtasche habe, kann ein schnelles Upgrade vertragen.
Jede Reiseapotheke ist eine ganz persönliche Sache, doch eine Grundausstattung sollte man auf jeden Fall dabeihaben:
- Fieberthermometer
- Pinzette und Zeckenzange
- Schmerztabletten
- Pflaster in verschiedenen Größen
- Wunddesinfektionsmittel
Dokumente und Notfallnummern doppelt sichern
Unfreiwillige Urlaubsabenteuer sind nur halb so schlimm, wenn man wenigstens die allerwichtigsten Dinge im Gepäck hat. Mein magisches Trio lautet: Geld, Ausweis, Handy. Eigentlich kein Problem, habe ich alles in der Handtasche. Aber was, wenn die geklaut wird?
Hier hilft die alte Methode aus Backpacker-Zeiten: Damals hatte ich in jeder Tasche, die ich bei mir trug, Papierkopien von Ausweis, Rückflugticket und Kreditkarte – in der Hoffnung, dass mir im Ernstfall nicht alle Taschen gleichzeitig abhandenkommen.
Heute habe ich (fast) alles im Handy gespeichert: Tickets, Notfallrufnummern zum Sperren der Karten, Ausweiskopie .... Was aber, wenn ich das Handy verliere? Also greife ich doch zurück auf mein altbewährtes System und mache zusätzlich Papierkopien von Ticket, Kreditkarte, Personalausweis und Notfallnummern.
Alles geregelt? Beruhigt in den Urlaub
Meine Nerven sind jetzt beruhigt. Einzig die Teenager halten mich für etwas wunderlich, aber damit kann ich leben. Denn wie heißt es so schön? Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste – äh – der Urlaubsfreude. Oder: Wer zuletzt lacht, lacht auch noch nach dem Urlaub.
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