Wer sich gesund ernähren möchte, greift oft zu Produkten aus Vollkorn. Auch Vollkornnudeln enthalten deutlich mehr Ballaststoffe und andere wertvolle Bestandteile als herkömmliche Nudeln. Der herbe Geschmack ist für viele zwar ein Problem, aber dafür gibt es trickreiche Lösungen.
Wer sich im Alltag gesünder ernähren möchte, greift zu Vollkornnudeln statt zu herkömmlichen Nudeln: Vollkorn gilt schließlich als gesünder.
"Vollkornnudeln sättigen länger und sie enthalten mehr Nährstoffe als die herkömmlichen Weißmehl-Varianten", sagt Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) im Gespräch mit unserer Redaktion.
Vollkornnudeln unterscheiden sich schon optisch von den herkömmlichen Nudel-Varianten: Die gewöhnlichen Nudeln bestehen aus Weizenmehl oder auch aus Hartweizengrieß. Sie sind sehr hell.
Vollkornnudeln hingegen sehen dunkler aus und schmecken darüber hinaus auch herber. Das liegt daran, dass sie deutlich mehr Bestandteile des Getreides enthalten.
Vollkornnudeln enthalten deutlich mehr Ballaststoffe
Herkömmliche Nudeln werden aus dem sogenannten Mehlkörper des Getreidekorns hergestellt. In Vollkornnudeln sind hingegen auch die äußeren Schichten des Getreidekorns verarbeitet. Die Nudeln enthalten dadurch deutlich mehr Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe sowie gesunde Fette.
"Solche Getreideprodukte sind ein wichtiger Bestandteil einer vollwertigen Ernährung", sagt Gahl. Die DGE empfiehlt, am Tag mindestens 30 Gramm Ballaststoffe aus Gemüse, Hülsenfrüchten und Obst aufzunehmen. Laut DGE sind in 100 Gramm Vollkornnudeln bereits 5,1 Gramm Ballaststoffe enthalten. Herkömmliche Nudeln warten dagegen nur mit rund 1,3 Gramm Ballaststoffen auf.
Ballaststoffe senken Risiko für bestimmte Erkrankungen
Die Ballaststoffe aus der Ernährung sind wichtig für den Körper: "Sie senken das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2, für Fettstoffwechselstörungen, für Dickdarmkrebs und für Herz-Kreislauf-Erkrankungen", sagt Gahl. Wer möchte, kann seine Ernährung ganz auf Vollkornnudeln umstellen, um darüber möglichst viele Ballaststoffe zu sich zu nehmen.
"Nudelfans müssen sich natürlich nicht ausschließlich auf die Vollkornvariante umstellen", sagt Gahl. "Wer aber häufig Nudeln verzehrt, sollte des Öfteren einmal zur Vollkornvariante greifen." Für gesunde Personen gibt es dabei keine Nachteile.
Vollkornnudeln haben etwas mehr Kalorien als Nudeln aus hellem Weizenmehl, machen das aber durch den höheren Gehalt an Nährstoffen wieder wett. Wer unter bestimmten Darmerkrankungen leidet, muss ausprobieren, wie viele und welche Ballaststoffe er in der Nahrung verträgt.
Nach und nach an herben Geschmack herantasten
Wem Vollkornnudeln bisher immer zu herb waren, der kann versuchen, sich mit Dinkel-Vollkornnudeln an die Ernährungsumstellung heranzutasten:
Sie sind nicht nur optisch heller, sondern schmecken auch etwas milder. Eine andere Variante ist es, nach und nach immer mehr Vollkornnudeln unter herkömmliche Nudeln zu mischen, um sich an den Geschmack zu gewöhnen.
Natürlich kommt es bei der Frage, wie gesund die jeweilige Nudel-Variante ist, immer auch auf die Soße an: Eine fette Sahnesoße, eine Carbonara oder eine Soße mit reichlich Hackfleisch macht Nudeln schnell zur Kalorienbombe – ganz gleich, ob es sich um dabei die Vollkornvariante oder um herkömmliche Nudeln handelt.
Es lohnt sich stattdessen, eher mit Olivenöl, etwas Knoblauch, Gewürzen und viel Gemüse zu experimentieren.
Verwendete Quellen:
- Gespräch mit Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
- Deutschen Gesellschaft für Ernährung: "Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE"
- Deutschen Gesellschaft für Ernährung: "Ballaststoffzufuhr lässt sich im Alltag leicht steigern"
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.