Wer im Handel Fleisch aus einer guten Tierhaltung kaufen möchte, muss aufwendig danach suchen: Mittlerweile gibt es eine "unüberschaubare Flut an Marken, Siegeln und Werbebotschaften im konventionellen Fleischbereich".

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Das ist das Fazit einer Untersuchung der Verbraucherzentralen. Sie stellten am Dienstag die Ergebnisse ihres Marktchecks von Werbung zur Haltung von Schwein, Rind und Geflügel vor, die auch auf den einzelnen Internetseiten zu finden sind.

Die Verbraucherzentralen monierten, dass es bei allen untersuchten Discountern und Supermärkten "beschönigende Auslobungen zur Tierhaltung" gebe, obwohl bei dem fraglichen Fleisch nur die gesetzlichen Mindestanforderungen eingehalten worden seien.

So würden etwa Schweine in Freilandidylle auf der Verpackung gezeigt oder es werde mit Äußerungen wie "artgerecht", "tiergerecht" oder "Tierwohl" geworben. Diese Begriffe seien aber rechtlich nicht geschützt und würden willkürlich genutzt.

Nur teilweise verlässliche Werbeaussagen auf Fleisch

Insgesamt zeige die Stichprobe, dass es bei Fleisch nur "teilweise verlässliche und nachvollziehbare Auslobungen und Werbeaussagen für höhere Tierhaltungsstandards gibt", erklärten die Verbraucherzentralen. Noch am ehesten bei Geflügel fänden Verbraucher verlässliche Angebote mit höheren Haltungsstandards.

Vom Handel forderten die Verbraucherschützer, "irreführende Werbung" zu stoppen und Fleisch nach den gesetzlichen Mindestanforderungen auch so zu kennzeichnen. Der Gesetzgeber wiederum müsse "zeitnah eine verpflichtende mehrstufige staatliche Tierwohlkennzeichnung" einführen.

Geplant ist eine baldige staatliche Kennzeichnung und es bleibe zu hoffen, "dass damit der Wildwuchs der Label bereinigt wird", erklärten die Verbraucherzentralen. Die Pläne des staatlichen Tierwohlsiegels sind bislang allerdings freiwillig.  © AFP

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