Die jüngste Untersuchung von Stiftung Warentest zu Olivenölen ist folgenschwer. Erste Supermarktketten haben nun angekündigt, Produkte aus dem Sortiment zu nehmen.
Es sind desaströse Ergebnisse: In der jüngsten Untersuchung der Stiftung Warentest fallen sechs von 23 getesteten Olivenölen komplett durch, nur vier schneiden gut ab. Edeka und Kaufland ziehen nach dem Test Konsequenzen: Die beiden Supermarktketten nehmen die als "mangelhaft" bewerteten Olivenöle aus ihren Regalen. Das berichtet das "ARD-Mittagsmagazin".
Demnach erklärte Kaufland in einer Mitteilung, eine "einwandfreie Qualität unserer Produkte und die Sicherheit unserer Kunden" habe die oberste Priorität. Das Olivenöl mit den betroffenen Chargen und dem entsprechenden Mindesthaltbarkeitsdatum sei nach den Ergebnissen der Stiftung Warentest sofort vorsorglich aus dem Verkauf genommen und eine Neuanlieferung zugleich gesperrt worden.
Auch Edeka nahm die untersuchte Charge aus dem Programm. Zudem erklärte die Supermarktkette auf Anfrage des "Mittagsmagazins", man sei sofort in die Ursachenanalyse eingestiegen.
Diese Olivenöle fielen bei Stiftung Warentest durch
Insgesamt bewertete die Stiftung Warentest sechs Produkte als "mangelhaft":
- Bio Planète Olivenöl (14 Euro pro Liter)
- Edeka Gut & Günstig (10,70 Euro pro Liter)
- Fiore (12 Euro pro Liter), Kaufland K-Bio (12 Euro pro Liter)
- Kaufland K-Classic (10,70 Euro pro Liter)
- La Española (19,50 Euro pro Liter)
Nur vier Olivenöle erhielten hingegen eine gute Bewertung. Von den Ölen der höchsten Güteklasse "nativ extra" überzeugten:
- Cosmo di Russo Caieta aus Italien (online erhältlich, 46 Euro pro Liter)
- Rapunzel Kreta Bio-Öl (34 Euro pro Liter)
Aus der Gruppe der Bratöle empfiehlt Stiftung Warentest die Öle der Biomarken:
- Alnatura (18,70 Euro pro Liter)
- Byodo (20 Euro pro Liter)
Stiftung Warentest macht Erderwärmung verantwortlich
Die Stiftung Warentest hatte die Ergebnisse am vergangenen Donnerstag (21. März) veröffentlicht und die drastisch gesunkene Qualität auch mit der Erderwärmung begründet. Dürren und Hitze in Mittelmeerländern hinterließen ihre Spuren, hieß es in dem Bericht. Produkte der höchsten Güterklasse "nativ extra" schmeckten öfter ranzig oder stichig, die chemische Qualität sei schwächer als sonst.
Die ranzigen Noten gehen demnach auf Sauerstoffkontakt zurück, teils schon auf angegriffene Rohware wie beschädigte Oliven, heißt es. Stichige und schlammige Noten seien dagegen typisch für Früchte, die vor dem Pressen zu lange zu warm lagerten und schon angegoren waren.
Mögliche Gründe dafür sind, dass Oliven mancherorts schon früher reif sind als üblich und bereits in wärmeren Monaten gepflückt werden müssen statt wie regulär im kühleren Herbst. © 1&1 Mail & Media/spot on news
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.